Spenden: 100 Millionen Euro von Milliardärin Klatten

Die Unternehmerin und Anteilseignerin des Automobilherstellers BMW AG, Susanne Klatten, will in den kommenden fünf Jahren insgesamt 100 Millionen Euro an rund 100 gemeinnützige Organisationen und Projekte spenden. Bei der Auswahl will sie mit dem Analyse- und Beratungshaus Phineo gAG zusammenarbeiten, um mit ihren Projekten eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Diese solle darin bestehen, dass die Projekte sich während der Förderung professionalisieren, neue Ansätze und innovative Modelle des Engagements erproben, sagte Susanne Klatten, als sie am 26. April 2016 in Berlin ihre Initiative vorstellte: “Es handelt sich um eine Investition zur Stärkung einer aktiven Bürgergesellschaft”. Klatten sprach von einer “gesellschaftlichen Rendite”, von der hoffentlich viele Bürger profitieren würden. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind, Brücken zwischen den Generationen zu schaffen, Inklusion und Teilhabe, Kompetenz- und Engagementförderung sowie Katastrophenhilfe.
Phineo vergibt seit 2012 das “Wirkt”-Siegel, das seinen Trägern das Potenzial zu wirken bescheinigt. Aus den Reihen der solchermaßen geprüften Organisationen kommen auch die ersten drei von Klatten geförderten Projekte. Ab 2017 können sich auch andere Organisationen selbst bei SKala bewerben. Während der Förderung werden die Organisationen von Phineo begleitet und beraten. Was die Beurteilung der Wirkung von Klattens Förderung angeht, wollten sich Klatten und Phineo-Geschäftsführer Dr. Andreas Rickert nicht festlegen. Es gehe nicht um eine einheitliche Messung, sondern hänge vom einzelnen Projekt ab, welche Indikatoren geeignet seien, sagte Rickert.
Susanne Klattens Vermögen wird Medienberichten zufolge auf 16 Milliarden Euro geschätzt. Sie gilt als reichste Frau Deutschlands. Ihr soziales Engagement läuft unter anderem über zwei Stiftungen. Die Phineo gAG wurde 2010 gegründet. Zu ihren Gesellschaftern gehören große deutsche Stiftungen, Wirschaftsprüfungsgesellschaften und ideelle Gesellschafter, darunter auch die Stiftung Aktive Bürgerschaft.

, Ausgabe 166 April 2016