Ein Zeitungsartikel führte im Mai 1961 zur Gründung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI): Der britische Anwalt Peter Benenson forderte im “Observer” die Freilassung aller gewaltlosen politischen Gefangenen. Benenson hatte von zwei portugiesischen Studenten gelesen, die in Lissabon festgenommen und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden waren, weil sie auf die Freiheit angestoßen hatten. In seinem Artikel “The Forgotten Prisoners” forderte Benenson am 28.05.1961 die Leser dazu auf, sich bei den jeweiligen Regierungen mit einem “Appeal for Amnesty” für die Freilassung dieser politischen Gefangenen einzusetzen. Aus seinem Aufruf entstand die weltweit größte Menschenrechtsorganisation mit mehr als drei Millionen Mitgliedern, Unterstützern und Aktivisten in 150 Ländern, so AI auf seiner Webseite zum 50. Jubiläum. Bis 1966 war Benenson Generalsekretär von Amnesty International.
Im Rahmen der Jubiläumsfeiern in Berlin verlieh die deutsche Sektion von Amnesty International am 27.05.2011 ihren 6. Menschenrechtspreis an den mexikanischen Menschenrechtsverteidiger Abel Barrera Hernández und das von ihm gegründete Menschenrechtszentrum “Tlachinollan”. Seit 1994 setzen sie sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung im Bundesstaat Guerrero ein, indem sie etwa Fälle von ‘Verschwindenlassen’ und von Übergriffen durch das Militär recherchieren.
50 Jahre Amnesty International – 6. Menschenrechtspreis an Abel Barrera
, Ausgabe 112 Mai 2011