Aktive Bürgerschaft fordert Ordnungspolitik für bürgerschaftliches Engagement

Diskussion: Von Vater Staat zu Uncle Sam – Wohin entwickelt sich das Bürgerengagement?

Berlin, 27.03.2014 – Die Aktive Bürgerschaft hat heute auf die Notwendigkeit einer ordnungspolitischen Gestaltung des Bürgerengagements hingewiesen. Ob bürgerschaftliches Engagement zum Lückenbüßer eines sich abbauenden Sozialstaates wird oder ob es mehr Teilhabe von Menschen und gesellschaftliche Dynamik ermöglicht, liegt nicht allein in der guten Tat begründet.

„In dem Maße, in dem bürgerschaftliches Engagement in unserem Land mehr Bedeutung hat und haben soll, desto notwendiger ist es, die Spielregeln in den Blick zu nehmen“, sagte der Vorsitzende des Vorstandes der Aktiven Bürgerschaft Dr. Peter Hanker. „Viele der Engagierten wollen ihr Umfeld mitgestalten, wollen etwas Positives bewirken. Es darf nicht sein, dass sie stattdessen in einer Lückenbüßerrolle landen.“

„Das Prinzip der Subsidiarität war das Leitbild für das Verhältnis von Bürgerengagement und Staat. Was heute die ordnungspolitischen Spielregeln sind, ist eine offene Frage“, befand Holger Backhaus-Maul, Vorstandsmitglied der Aktiven Bürgerschaft. „Es reicht nicht aus zu betonen, dass das Ehrenamt staatliche Aufgaben nicht ersetzen soll. Wir brauchen eine positive Vision von der gesellschaftspolitischen Rolle bürgerschaftlichen Engagements.“

„Die Antwort können nicht alleine die engagierten Bürger geben, das ist die Kernaufgabe der Engagementpolitik. Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung sich dieser Aufgabe stellt“, sagte Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft. „Wir werden uns an einem konstruktiven Dialog gerne beteiligen.“

Das Thema „Von Vater Staat zu Uncle Sam – Wohin entwickelt sich das Bürgerengagement?“ diskutierten heute Abend beim Forum Aktive Bürgerschaft in der DZ BANK in Berlin: Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christian Brauckmann, Mitglied des Vorstands der WGZ BANK AG, Ulrich E. Deissner, Vorsitzender des Vorstands der Bürgerstiftung Braunschweig, Dr. Petra Krimphove, Journalistin in Berlin und Washington D.C., und Prof. Dr. Annette Zimmer, Politikwissenschaftlerin an der Universität Münster, mit Holger Backhaus-Maul und Dr. Stefan Nährlich.

Zu der Veranstaltung kamen rund 200 Führungskräfte aus gemeinnützigen Organisationen, Förderer bürgerschaftlichen Engagements, Engagementpolitiker sowie Wissenschaftler, die sich mit Zivilgesellschaft und Stiftungswesen beschäftigen.

Das Forum Aktive Bürgerschaft fand zum ersten Mal statt. Mit der Veranstaltung will die Aktive Bürgerschaft die gesellschaftspolitische Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements stärker in die öffentliche Diskussion bringen. Das Forum Aktive Bürgerschaft wird im Wechsel mit der Verleihung des Förderpreises Aktive Bürgerschaft alle zwei Jahre im Frühjahr in der DZ BANK in Berlin fortgeführt.

 

 

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