Antidiskriminierung: Bürger sehen Zuständigkeit beim Staat

Vorrangig Politiker und Behörden sollen sich um die Gleichbehandlung benachteiligter Bevölkerungsgruppen kümmern: Das äußerte eine Mehrheit von Personen, die für die Studie der Bertelsmann Stiftung „Diskriminierung in der Einwanderungsgesellschaft. Wahrnehmungen und Einstellungen in der Bevölkerung“ befragt worden sind. 56 Prozent nannten die Politiker als Zuständige, 44 Prozent Ämter und Behörden. Es konnten mehrere Antworten angekreuzt werden, aber sich selbst, Freunde und Familie nannten nur 18 bzw. 17 Prozent. 10 Prozent halten Vereine für zuständig, 9 Prozent ehrenamtliche Helfer und nur 8 Prozent setzen auf Nichtregierungsorganisationen und Wohlfahrtsorganisationen. Aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen sei kein Vergleich zur Vorgängerstudie „Diskriminierung im Alltag“ des Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2008 möglich, heißt es in der Studie, die dennoch die Aussage trifft, dass 2008 im Zusammenhang mit Diskriminierung die Eigenverantwortung der Bürger stärker betont werden soll. Es wurde eine repräsentative Stichprobe von rund 2.000 Menschen befragt.

WWW.BERTELSMANN-STIFTUNG.DE/DE/THEMEN/AKTUELLE-MELDUNGEN/2023/APRIL/MEHR-MENSCHEN-NEHMEN-RASSISTISCHE-DISKRIMINIERUNG-WAHR-UND-SEHEN-HANDLUNGSBEDARF

, Ausgabe 244 Mai 2023