APuZ: Akzeptanz der EU bei Eliten und Bürgern

Der Grazer Soziologieprofessor Max Haller fragt in seinem Artikel “Die europäische Integration als Elitenprojekt” (Aus Politik und Zeitgeschichte 23-24/2009 – 2. Juni 2009) nach den Gründen für die abweichende Einschätzung des europäischen Einigungsprozesses durch wirtschaftliche und politische Eliten einerseits und Bürgerinnen und Bürger andererseits. Die politischen Eliten, so seine These, profitierten von der EU als Reformhebel, von den Karrierechancen und den zahlreichen Subventionsmöglichkeiten ebenso wie vom möglichen Prestigezugewinn. Die wirtschaftlichen Eliten erhielten Subventionen und würden durch die EU-Wirtschafts- und Handelspolitik unterstützt. Nur einen bescheidenen Beitrag könne die EU allerdings für die den Bürgerinnen und Bürgern wichtigen Themen wie Arbeitslosigkeit, Inflation, soziale Standards oder Friedenssicherung leisten. Haller nennt Volksabstimmungen als ein mögliches Instrument, um mehr Einflussmöglichkeiten für die EU-Bürgerinnen und -Bürger zu schaffen.

, Ausgabe 91 Juni 2009