APuZ: “Sport und Teilhabe”

Derzeit ist der organisierte Sport mit einer Million Vorstandsmitgliedern sowie 1,1 Millionen Trainern, Übungsleitern und Schiedsrichtern der quantitativ bedeutsamste Träger bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland, schreiben Daniel Küchenmeister und Thomas Schneider in ihrem Beitrag zum Schwerpunktheft “Sport und Teilhabe” (Aus Politik und Zeitgeschichte 16-19/2011, 18. April 2011). Der organisierte Sport müsse “verstärkt eine Vorstellung davon entwickeln, wie er seine Stellung festigen und ausbauen sowie den Herausforderungen bei der Bewältigung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben von Staat, Markt und Zivilgesellschaft in Deutschland begegnen will”, so die Autoren. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gehe erste Schritte in die richtige Richtung. Doch viel bleibe noch zu tun, so Küchenmeister und Schneider, etwa die Entwicklung “neue[r] Angebotsstrukturen, die dem demografischen Wandel Rechnung tragen” oder die Förderung einer verstärkten “Zusammenarbeit von Sportvereinen und -verbänden mit kommunalen und staatlichen Stellen”, um ins gesellschaftliche Abseits geratenen und von Armutsrisiken bedrohten Menschen Teilhabe zu ermöglichen. – Die Beiträge “Sport und Protest” von Jürgen Mittag und “200 Jahre Turnbewegung” von Gertrud Pfister widmen sich der emanzipatorischen, kämpferischen (und durchaus umstrittenen) Geschichte und Gegenwart des organisierten Sports, und Sabine Radtke schreibt über “Inklusion von Menschen mit Behinderung im Sport”.

, Ausgabe 111 April 2011