Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe: Auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft

Noch immer engagieren sich vor allem Frauen für Flüchtlinge, doch insgesamt nähert sich die demographische Struktur der Helfer der Gesamtbevölkerung an. Diesen Schluss ziehen die Autoren der Studie “Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit (EFA) in Deutschland” (EFA 2), Dr. Serhat Karakayali und Dr. J. Olaf Kleist vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie befragten Ende 2015 online 2.291 engagierte Personen über ihre Erfahrungen und Meinungen und wiederholten damit eine Befragung aus dem Jahr 2014, so dass sich eine Entwicklung aus den Daten ableiten lasse, so die Autoren. Weitere Erkenntnisse waren, dass der überwiegende Teil der Helfer sich engagiert, um die Gesellschaft zumindest im Kleinen zu verändern und gegen Rassismus ein Zeichen zu setzen. Nur eine Minderheit hat den Eindruck, Aufgaben zu übernehmen, die eigentlich Sache des Staates wären. Die meisten Befragten betrachteten ihre Aufgaben sowohl als zivilgesellschaftliche wie als staatliche Aufgaben. Außerdem nennt die Studie als Trend, dass das Engagement 2015 im Vergleich zu 2014 weniger aus Integrationshilfe als aus niedrigschwelliger Orientierungs- und Ankunftshilfe bestehe.

, Ausgabe 170 August 2016