Vorrangiges Thema der deutschsprachigen Fachpresse ist in diesem Monat die Debatte um mehr Transparenz im Nonprofit-Bereich. Im Glocalist Magazine (Ausgabe 26 / April 08) positionieren sich Claus-Heinrich Daub, Oliver Neumann und Stefan Nährlich in Reaktion auf den UNICEF-Beitrag von Matthias Daberstiel in der vorangegangenen Ausgabe. Daub kritisiert mangelnde Transparenz und Nachhaltigkeit in der NGO-Branche, Neumann eine unangemessene Kommunikation, die nicht vermitteln kann, dass professionelle NGO-Arbeit entlohnt werden muss, und Nährlich fordert die Publizitätspflicht für Stiftungen und Vereine und mehr Kontrolle durch die Stakeholder. Christoph Müllerleile zeichnet in Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 2 / 2008) den Verlauf der Spendenaffäre um UNICEF nach und formuliert elf Forderungen für mehr Transparenz, u.a. müssten die Tätigkeiten von Geschäftsführung und Aufsichtsgremien streng getrennt werden, eine Zertifizierung aufgrund tatsächlicher Prüfung erfolgen und der Deutsche Spendenrat zu einer repräsentativen Interessenvertretung ausgebaut werden. In der Stiftungswelt (01-2008) finden sich drei Beiträge zum Thema: Claus Koss gibt Tipps für die Erstellung guter Jahresberichte, Pia Gerber plädiert für die Evaluation von Stiftungshandeln als Professionalitäts- und Legitimationsnachweis und Volkmar Heun definiert in der Rubrik “Wirtschaftslexikon” den Begriff Transparenz.
Das Alliance Magazine (Vol 13 Number 1 April 2008) erscheint zum Schwerpunkt Philanthropie weltweit und fragt, ob es ein gemeinsames Ziel von Philanthropen gibt und geben kann. Der Präsident des Council on Foundations (CoF), Steve Gunderson, spricht über den Kongress des CoF im Mai, der unter dem Titel “Philanthropy’s Vision: Leadership, Partnership and Impact” eine gemeinsame Vision entwickeln möchte. Fernando Rossetti erinnert als Reaktion auf das Interview an Diversität als entscheidendes Merkmal von Zivilgesellschaft und auch Attalah Kuttab wünscht sich beim Gipfel des CoF Vielstimmigkeit. Außerdem in Alliance: Xu Yongguang berichtet über NGOs in China und Michael Edwards weist auf die Grenzen des “Philanthrocapitalism” hin – rein wirtschaftlich ausgerichtetes Handeln könne der Zivilgesellschaft sogar schaden.
Aus der Fachpresse
, Ausgabe 78 April 2008