CSR-Preise: Auszeichnungen und Kritik

Dass der Präsident der Deutschen Bundesbank, Dr. Jens Weidmann, sich seinem Auftrag entsprechend für Geldwertstabilität engagiert, erachtet das 9. Deutsche CSR-Forum als auszeichnungswürdig und hat ihm den Deutschen CSR-Preis 2013 verliehen. “Das Wesen des Geldes ist Vertrauen. Und Vertrauen in das Geld ist die Basis für nachhaltiges Wirtschaften. Dafür steht Dr. Weidmann, für stabiles Geld, für Vertrauen in eine verlässliche Geldpolitik und damit für Nachhaltigkeit. Deshalb er den Preis verdient”, so begründete Jurymitglied und Forumsveranstalter Wolfgang Scheunemann in seiner Pressemitteilung die Preisvergabe. CSR ist die Abkürzung für Corporate Social Responsibility und steht für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.
Die Bundesregierung hat ihre CSR-Preise an namhafte Unternehmen verliehen. Unter anderem zeichnete sie den Kaffeeröster Tchibo GmbH aus, weil er seine Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung ausrichte, wie es in der Pressemitteilung heißt. Prämiert wurde auch die Hipp GmbH & Co.Produktion KG. Der Babynahrungshersteller habe gesellschaftliche Verantwortung fest in seiner Unternehmenskultur verankert und verwende nur biologisch erzeugte Rohstoffe für die Babynahrung. Damit grenzt sich die Bundesregierung von der öffentlichen Kritik an Hipp ab – das Unternehmen ist im Juni 2012 von zehntausenden Verbrauchern in einer von der Verbraucherorganisation Foodwatch organisierten Umfrage mit dem “goldenen Windbeutel” ausgezeichnet worden, weil seine Pulvertees so viel Zucker enthalten.
Das Netzwerk für Unternehmensverantwortung Corporate Accountabilty (CorA) hat anlässlich der Preisverleihung der Bundesregierung kritisiert, dass die Bundesregierung keine ausreichenden Maßnahmen gegen Menschenrechtsverstöße unter Beteiligung deutscher Unternehmen ergreife. In CorA arbeiten 51 Organisationen zusammen, darunter Attac, der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), German Watch, Greenpeace.

, Ausgabe 133 April 2013