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Gudrun Sonnenberg

Niedersachsen: Mehr Versicherung für Freiwillige

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Ehrenamtliche in Niedersachsen sind künftig auch bei Verstößen gegen Datenschutzgesetze versichert. Darüber informierte in einem Schreiben vom 21. Juni 2021 die Niedersächsische Staatskanzlei. Das Land hat die Unfall- und Haftpflichtversicherung für Ehrenamtliche ohne entsprechende eigene Versicherungen entsprechend ausgeweitet. Die Verträge sind mit den VGH Versicherungen abgeschlossen. Sie betreffen jedoch nur Personen, keine Vereine.

www.freiwilligenserver.de/…
www.freiwilligenserver.de/doc/doc_download…

NRW: Corona-Starre versus Digitalisierungsschub

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Münsteraner Vereine sehen sich mehrheitlich glimpflich aus der Krise kommen. Diejenigen, die digitale Angebote entwickelt haben, wollen solche Formate beibehalten, aber dennoch zur Präsenz zurückkehren. Das sind Ergebnisse aus einer qualitativen Befragung von 39 Münsteraner Kultur- und Bildungsvereinen durch Studierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Vor allem die Kulturvereine hätten in der Pandemie ihre Aktivitäten fast komplett eingestellt. Die Bildungsvereine dagegen bemühten sich um digitale Angebote. Die Mitgliederzahl sei bei allen Befragten stabil geblieben.

www.uni-muenster.de/imperia/md/content/ifpol/aktuelles/abschlussbericht.pdf

Unterliga

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In der Oberliga der Wohltätigkeit wähnten sich wohl die Fußballvereine FC Bayern München und 1. FC Köln sowie die Deutsche Telekom, als sie am 16. Juli 2021 der Öffentlichkeit mitteilten, gemeinsam 100.000 Euro für die Flutopfer zu spenden. Doch sie wurden in die Unterklasse verwiesen. Die Summe sei „ein bisschen lächerlich“, ließ sich der 82-jährige Rentner Horst Eschler aus Münster in den Medien zitieren. Er legte selbst eine Million Euro auf den Tisch und ermahnte die Bayern-Bosse: „Seid nicht geizig!“ Die reagierten und kündigten schnell ein Benefizspiel und eine Millionen-Spende an.

www.wa.de/…

Engagementpolitik neu starten – Neun Vorschläge der Aktiven Bürgerschaft

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Die Stiftung Aktive Bürgerschaft fordert einen Neustart der Engagementpolitik in der kommenden Legislaturperiode 2021-2025 und hat neun Vorschläge dafür veröffentlicht. Ziel ist ein echtes Modernisierungs- und Zukunftsprogramm Zivilgesellschaft anstelle des bisherigen Klein-Kleins der Erhöhung von Pauschalen und Freigrenzen. Die Vorschläge beinhalten unter anderem, die Belastungen durch Bürokratie abzubauen, eine faire Berücksichtigung der Vereine und Stiftungen bei Digitalisierungshilfen und mehr freiverfügbare Mittel für Gemeinnützige. Um engagierten Nachwuchs zu sichern, fordert die Aktive Bürgerschaft Angebote an Schulen und Hochschulen für Schülerinnen und Studenten. Außerdem schlägt sie eine große Reform der Abgabenordnung vor, die einem zeitgemäßen Verständnis von Bürgerengagement und Zivilgesellschaft und ihrem Verhältnis zum Staat Ausdruck verleiht.

www.aktive-buergerschaft.de/buergergesellschaft/neustart-der-engagementpolitik/

Bund gründet weiter neue Stiftungen

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Der Bund hat 54 privatrechtliche Stiftungen gegründet oder mitgegründet. Das teilte das Bundesministerium der Finanzen in seiner Antwort vom 5. Juli 2021 auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion mit (Drucksache 19/31391). Drei weitere Stiftungen sollen in der aktuellen Legislaturperiode noch errichtet werden. Dabei handelt es sich die Stiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“, die Stiftung „Clean Energy and Energy Inclusion for Africa (CEI Africa)“ und das „Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft“.
Die FDP hatte in ihrer Anfrage kritisiert, dass trotz der Empfehlung des Bundesrechnungshofes, privatrechtliche Stiftungen nur in Ausnahmefällen als geeignete und wirtschaftliche Möglichkeit zur Aufgabenerfüllung zu wählen, durch die Bundesregierung fortlaufend neue Stiftungen errichtet werden. Im Dezember 2019 hatte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD geantwortet, dass der Bund an mindestens 104 Stiftungen beteiligt sei, wobei allerdings auch öffentlich-rechtliche Stiftungen mitgezählt wurden (bürgerAktiv berichtete in Ausgabe 207 Januar 2020).

dserver.bundestag.de/btd/19/313/1931391.pdf

Religion und Engagement

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Welche Bedeutung hat die Religion für das gesellschaftliche Engagement muslimischer Migrantinnen und Migranten? Die empirischen Erkenntnisse dazu sind widersprüchlich, stellen Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Dr. Anna Wiebke Klie und Prof. Dr. Thomas Klie in ihrer Publikation „Migration, Religiosität und Engagement – unauflösbare Spannungsfelder?“ fest. Neben der Tendenz zur Abgrenzung religiöser Gruppen seien auch integrationsfördernde Aspekte festzustellen. Vielfach werde „die Religionszugehörigkeit erfasst, selten werden aber die subjektive Relevanz der Religion oder die Muster der Orientierungen analysiert“. Die Autoren schließen mit Empfehlungen, die sie aus der Konferenz „Migrantenselbstorganisationen und Engagement – Förderung von Teilhabe und ihre Barrieren“ im Oktober 2019 in Essen ableiten. Sie fordern weniger statische Betrachtung, statt dessen einen Bewusstseinswandel und mehr persönliche Kontakte. Die Studie ist in der Reihe „Soziale Arbeit kontrovers“ des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. erschienen (Band 25).

www.deutscher-verein.de/…

„FJSB“: Frust und Professionalisierung

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Für den Mitgliederbestand von Vereinen ist die Corona-Pandemie ein Rückschlag, stellen Prof. Dr. Annette Zimmer und Dr. Eckhard Priller im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (FJSB Jg. 34, Heft 2, Juni 2021) fest. Nicht nur stockte die Anwerbung neuer Mitglieder – es traten auch vermehrt Mitglieder aus. „Bei vielen Engagierten hat ein gewisser Frust eingesetzt. Sie finden sich nicht wertgeschätzt und ihr Engagement in Frage gestellt, da dieses offenbar ersatzlos wegfallen kann“, so die Autoren. Die Mehrbelastung für die Führungskräfte in den Organisationen habe zu vermehrter Umverteilung auf hauptamtliche Mitarbeiter geführt. Insofern führe die Krise auch zu einer Professionalisierung. Zimmer und Priller haben für ihre Zusammenfassung die vorliegende Studienlage sondiert. Der Beitrag heißt „Zivilgesellschaft im Corona-Abseits?“ und ist Teil des Heftschwerpunkts „Abstand von Protest oder Protest auf Abstand? Soziale Bewegungen in der COVID-19 Pandemie“.

forschungsjournal.de/jahrgaenge/2021heft2

BBE: Mehr Dialog, mehr Selbstbefähigung – Forderungen zur Bundestagswahl

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Zivilgesellschaft und Politik brauchen Dialog- und Partnerstrukturen und die Zivilgesellschaft ist frühzeitig einzubinden, wenn die Politik Programme und Förderrichtlinien konzipiert: Das gehört zu den „Engagementpolitischen Empfehlungen“, die das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) am 1. Juli 2021 zur bevorstehenden Bundestagswahl veröffentlicht hat. Sie zielen auf die Stärkung der Zivilgesellschaft. So soll der Staat keine Doppelstrukturen aufbauen, sondern die Selbstorganisationsfähigkeit der Zivilgesellschaft erhöhen. Darüber hinaus fordert das BBE, die Digitalisierung der Zivilgesellschaft zu unterstützen, Programme wie die „Engagierte Stadt“ zu fördern und auszubauen, eine Enquete-Kommission des Bundestages „Engagementförderung – Demokratiestärkung – Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ einzusetzen und politisches Engagement als gemeinnützige Zweckverfolgung anzuerkennen. Außerdem soll Engagementlernen in Curricula aufgenommen werden sowie die Strukturförderung für Migrantinnen und Migranten fortgesetzt und verstetigt werden. Das BBE fordert auch, den Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement im Bundestag zum Hauptausschuss zu machen (bürgerAktiv berichtete in Ausgabe 223 Juni 2021).

www.b-b-e.de/…

Überraschend wenig Veränderung

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Bürgerinnen und Bürger in Deutschland haben sich trotz der schwierigen Umstände während der Pandemie weiter für politische und gesellschaftliche Themen engagiert. Die Spendenbereitschaft sei stabil, ebenso die Teilnahme an Demonstrationen oder das Engagement gegen Hass und Falschinformationen im Netz, meldet das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft der Freien Universität Berlin im „Weizenbaum Report 2021“. Zurückgegangen sei dagegen die Mitarbeit in sozialen Organisationen. Von Personen bis 35 Jahren engagierten sich 2020 hier nur noch 36 Prozent statt wie 2019 45 Prozent. Die Studie basiert auf den Angaben von 950 Menschen, die im Jahresabstand zweimal befragt wurden. Sie ergab auch, dass 2020 ein größerer Teil als im Vorjahr aktiver auf Hassbeiträge im Netz reagierte und zum Beispiel in Debatten eingriff. Um 80 Prozent der Befragten sprachen sich für einen respektvollen Umgang in politischen Diskussionen und das Bekämpfen von Hass und Hetze aus.

idw-online.de/de/news771623

Weniger Kleingartenvereine

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Seit 1990 ist die Zahl der Kleingärten von rund 1,3 Millionen auf aktuell 900.000 gesunken. Auch die Zahl der Kleingartenvereine hat abgenommen. Das ist der Antwort der Bundesregierung vom 8. Juni 2021 auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zum Kleingartenwesen in Deutschland zu entnehmen (Drucksache 19/30376). Danach nutzen vier bis fünf Millionen Menschen einen Kleingarten in circa 13.500 Vereinen. Die meisten Kleingartenvereine gibt es in den Bundesländern Sachsen (3.670) und Sachsen-Anhalt (1.639), die wenigsten im Saarland (28). Vor allem in strukturschwachen Regionen kommt es seit 10 Jahren zu vermehrtem Leerstand in Kleingartenanlagen. Die Nutzung solcher Flächen durch alternative Formen der Landwirtschaft, wie Microfarming und Market Gardening müsse allerdings mit dem Bundeskleingartengesetz vereinbar sein, schreibt die Bundesregierung. Dieses sehe eine nichterwerbsmäßige Erzeugung von Obst und Gemüse für den Eigenbedarf vor. Kleingartenvereine – „Schrebergärten“ – bestehen seit mehr als 150 Jahren und gehen auf Ideen des Leipziger Arztes Moritz Schreber zurück (bürgerAktiv berichtete in Ausgabe 146 Juni 2014).

dserver.bundestag.de/btd/19/303/1930376.pdf