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Gudrun Sonnenberg

Telgte: Schüler bekämpfen gefährliche Raupe mit Nistkästen

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Der in Deutschland immer häufiger auftretende Eichenprozessionsspinner kann für Menschen und Tiere gefährlich werden. Die Sekundarschule Telgte (Nordrhein-Westfalen) setzt auf eine natürliche Methode, um die Raupe zu bekämpfen: Siebtklässler der Schule haben im Technikunterricht 46 Nistkästen gebaut und an die Stadt übergeben. Diese sollen nun auf dem Schulgelände und in Schulnähe aufgehängt werden, damit sich im Frühjahr Meisen und andere Vögel ansiedeln und möglichst viele Raupen vertilgen.

Von der Aktion profitieren nicht nur die die Schülerinnen und Schüler, die im letzten Schuljahr auf dem Sportplatz oder auf dem Schulhof manchmal über Reizungen der Atemwege  klagten, sondern auch die Menschen, die in Telgte in Schulnähe wohnen. Die Schüler bauten die Nistkästen im Rahmen des Service-Learning-Programms „sozialgenial“ der Stiftung Aktive Bürgerschaft.

Auch andere Gemeinden im Münsterland wollen den Eichenprozessionsspinner mithilfe von Vögeln bekämpfen und hängen Brutkästen auf.

www.sekundarschule-telgte.de
www.spiegel.de
www.wdr.de

Darmstadt: Schüler für App über jüdisches Leben ausgezeichnet

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Schülerinnen und Schüler der Lichtenbergschule in Darmstadt und Studenten der TU Darmstadt sind mit dem „Preis für Gesicht zeigen!“ von der Stadt Darmstadt für das Erstellen einer App ausgezeichnet worden, die an jüdisches Leben in Darmstadt erinnert. Die Schüler hatten im Rahmen ihres Projekts „Schüler Gegen Vergessen Für Demokratie“ an der App gearbeitet. Unterstützt wurden sie dabei von Informatik-Studenten der Technischen Universität.

Mit dem Projekt „Schüler gegen Vergessen Für Demokratie“ wollen die Schüler der Lichtenbergschule die Erinnerung an die Juden, die im Nationalsozialismus in ihrer Stadt ermordet wurden, wachhalten: Bereits seit einigen Jahren beteiligen sie sich mit eigenen Beiträgen an Gedenkveranstaltungen, organisieren Stolpersteinverlegungen und Stadtrundgänge.

Die Schüler hatten für ihr Engagement bereits den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Aktiven Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Schulen gewonnen (bürgerAktiv berichtete in Ausgabe 198 März 2019).

www.darmstadt.de

Immer mehr Menschen wollen mit Erbe Gutes tun 

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28 Prozent der Menschen über 50 Jahren können sich vorstellen, ihr Erbe einer gemeinnützigen Organisation zu vermachen. Das geht aus einer Studie hervor, die das Marktforschungsinsitut GfK im Auftrag der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ durchgeführt hat. Dafür wurden 997 Personen zwischen 50 und 80 Jahren in Deutschland befragt. Im Jahr 2013 hatten nur 11 Prozent der Befragten angegeben, dass sie sich gemeinnütziges Vererben vorstellen können – offenbar hat also die Bereitschaft zum gemeinnützigen Vererben in den letzten Jahren stark zugenommen.

Fast die Hälfte (49 Prozent) derer, die sich gemeinnütziges Vererben vorstellen können, würden heute am ehesten den „Umwelt-, Natur- und Tierschutz“ unterstützen. Das Thema „Soziale Hilfe, Behinderten- und Krankenhilfe“ landete mit 42 Prozent auf Platz zwei.

Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ beantwortet auf ihrer Seite zahlreiche Fragen dazu, wie man ein Testament für den guten Zweck verfasst und worauf man dabei achten sollte.

www.mein-erbe-tut-gutes.de/…

Große Unterstützung für Rettungsschiff der Kirche

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Das von der evangelischen Kirche initiierte Bündnis zur Seenotrettung „united4rescue (bürgerAktiv berichtete, Ausgabe 202 Juli 2019), das ein eigenes Rettungsschiff ins Mittelmeer schicken will, wird von mittlerweile mehr als 300 Organisationen unterstützt. Viele Unterstützer kommen aus dem kirchlichen Bereich, aber auch zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen, die italienische Stadt Palermo oder Einzelpersonen wie der Regisseur Wim Wenders beteiligen sich an dem Bündnis.

Doch neben einer breiten Unterstützung gibt es auch Kritik, etwa vonseiten der AFD, die die Aktion als „unverantwortlich“ bezeichnet. Die evangelische Kirche würde damit die Arbeit von Schleppern unterstützen.

Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, berichtete der Augsburger Allgemeinen Zeitung, er erhalte auch Morddrohungen, nehme diese jedoch „nicht sehr ernst“.

www.united4rescue.de

Zentralrat der Juden fordert Zivilgesellschaft zum Handeln auf

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Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden, Abraham Lehrer, hat eine „Explosion des Antisemitismus“ in Deutschland beklagt und die Zivilgesellschaft zum Einsatz für jüdisches Leben aufgefordert. Lehrer sagte auf einer Pressekonferenz in Berlin am 21. Januar 2020, dass jüdisches Leben in Deutschland zu wenig sichtbar sei. Dies solle sich 2021 ändern, wenn in einem Aktionsjahr des 1700. Jahrestags der ersten urkundlichen Erwähnung von Juden in Deutschland gedacht wird.

www.zeit.de/…

Hunderte Organisationen protestieren gegen Verkauf der Domain .org

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Über 760 Organisationen protestieren auf der Internetseite savedotorg.org in einem offenen Brief gegen den Verkauf der Domain .org – darunter solch namhafte Akteure wie die Wikimedia Foundation oder Creative Commons.

Weltweit nutzen gemeinnützige Organisationen für ihre Internetauftritte die Endung mit den drei Buchstaben. Doch vor kurzem wurde bekannt, dass die Non-Profit Organisation Internet Society (ISOC) die sogenannte Public Interest Registry (PIR) für über eine Milliarde Dollar an die Investmentgesellschaft Ethos Capital verkaufen will. Die PIR ist die Registrierungsstelle für .org-Domains und damit für deren Verwaltung zuständig.

Die Unterzeichner des offenen Briefs, der unter anderem an den Geschäftsführer der ISOC gerichtet ist, fürchten nun negative Konsequenzen durch den Verkauf von PIR an eine Private-Equity-Firma, zum Beispiel höhere Preise. In dem Brief heißt es, dass Ethos die Macht, die ihr durch den Kauf zukommt, missbrauchen könnte, „um dem weltweiten NGO-Sektor signifikanten Schaden zuzufügen, gewollt oder ungewollt“.

Den Brief hat die US-amerikanische Organisation „Nonprofit Technology Enterprise Network“ verfasst, über 760 Organisationen und 22.500 Einzelpersonen haben ihn unterzeichnet.

www.savedotorg.org

Berliner Sportverein erhält „Oscar des Breitensports“ 

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Der „Große Stern des Sports“ in Gold 2019 geht an den Inklusions-Sportverein Pfeffersport aus Berlin. Die Vertreter des Pankower Vereines nahmen den Preis in Verbindung mit einem Scheck in Höhe von 10.000 Euro bei der Verleihung am 21. Januar in der Berliner DZ BANK aus den Händen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), und Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), entgegen.

Die „Sterne des Sports“ sind ein Wettbewerb für Sportvereine, den der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit den deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken seit 2004 durchführt. Die Auszeichnung wird auch als „Oscar des Breitensports“ bezeichnet.

Der Verein Pfeffersport überzeugte die Jury mit dem Projekt „Mission Inklusion“. Der Fokus des Vereins liegt nach eigenen Angaben auf Menschen, die ausgegrenzt sind und weniger Zugang zu sportlichen Aktivitäten haben, Behinderte etwa. Pfeffersport setzte sich mit dem Erfolg gegen die 16 weiteren Sportvereine aus dem gesamten Bundesgebiet durch, die im Herbst 2019 jeweils auf Landesebene mit dem „Großen Stern des Sports“ in Silber ausgezeichnet worden waren und sich damit für die Gold-Verleihung qualifiziert hatten.

www.bvr.de

Ikea kündigt weitere Hilfe für geflüchtete Menschen an

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Ikea möchte sich auch in Zukunft für geflüchtete Menschen engagieren. Das teilte ein Sprecher des Unternehmens auf dem Global Refugee Forum des UNHCR im Dezember in Genf mit. So sollen bis 2022 mindestens 2500 Geflüchtete in 30 Ländern Job-Trainings und Sprachkurse erhalten. Es werde angestrebt, einen Teil der so ausgebildeten Flüchtlinge bei Ikea einzustellen. Damit verfolgt Ikea durchaus auch eigene Interessen: „Wir tun das, weil es das Richtige ist, aber auch weil es geschäftlich Sinn macht“, sagte ein Unternehmenssprecher. Ikea erhält so neue Arbeitskräfte.

Außerdem stellt die Ikea-Stiftung 100 Millionen Euro für Programme zur Verfügung, die den Geflüchteten helfen sollen, in ihren Aufnahmeländern „ein besseres Einkommen zu erzielen und selbstständiger zu werden“.

Bereits in der Vergangenheit hat sich Ikea für Geflüchtete eingesetzt: So stellte die Firma zum Beispiel vier Millionen Euro für Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung.

www.unhcr.org

WirtschaftsWoche: Der Spendenmarkt braucht mehr Transparenz

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Laut einer aktuellen Erhebung des Deutschen Spendenrates spenden immer weniger Deutsche. Die WirtschaftsWocheschreibt in einem Artikel vom 19. Dezember 2020, einer der Gründe dafür sei fehlendes Vertrauen. Durch eine Veröffentlichungspflicht bestimmter Informationen könne verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden:
„Die Vertrauenswürdigkeit einer Organisation kann mit einer Veröffentlichungspflicht nicht garantiert werden, dennoch ist mehr Transparenz im Spendenmarkt dringend notwendig“, heißt es in dem Artikel. „Gemeinnützige Vereinigungen sollten kein Problem damit haben, grundlegende Informationen wie ihre Ziele oder Herkunft und Verwendung der Spendengelder bereitzustellen. Die Einführung dieses Minimal-Standards wäre somit im Sinne aller Beteiligten.“

www.spendenrat.de/…
www.wiwo.de/…

 

Welt: Was wir aus dem AWO-Skandal lernen

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Über Jahre hinweg sollen sich Verantwortliche der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Frankfurt und Wiesbaden persönlich an den Geldern der Organisation bereichert haben. In einem Gastbeitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ schreibt Rupert Graf Strachwitz, Politikwissenschaftler und Direktor des Maecenata-Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft, darüber, welche Lehren aus dem Skandal zu ziehen seien:

„Schuld trägt auch der Gesetzgeber, der die seit Jahrzehnten von Experten eingeforderte Verbesserung der Transparenz und öffentlichen Verantwortlichkeit steuerbegünstigter Körperschaften nicht umgesetzt hat.“ Es könne nicht sein, „dass Organisationen, die von sich selber sagen, sie täten für die Allgemeinheit etwas Gutes, dieser Allgemeinheit nicht sagen müssen, was sie tun, woher sie die Mittel dafür haben und wie die Entscheidungen dafür zustande kommen.“ Es sei „höchste Zeit, verpflichtende und einheitliche Transparenzvorschriften zu erlassen, die es jedermann erlauben, das Finanzgebaren dieser Körperschaften zu überprüfen.

www.welt.de/…