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Michael Neumann

FJSB: Unentdecktes Bildungsengagement der Zivilgesellschaft

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Das Engagement der Zivilgesellschaft für bessere Bildung ist unverzichtbar, heißt es in öffentlichen Debatten gerne. Aber was genau tut die Zivilgesellschaft? Ihren Beitrag zu erfassen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten, war das Anliegen des Verbundprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“. Im gleichnamigen Heftschwerpunkt des Forschungsjournals Soziale Bewegungen (FJSB) 4/2024 berichten Jana Priemer, Charlotte Rößler-Prokhorenko und Swen Hutter vom Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) über die Befragung von 4500 Vereinen im Frühjahr 2024. Rund die Hälfte machte Bildungsangebote, vor allem in den Handlungsfeldern Sport und Kultur. Unklar sei jedoch ihre Rolle. Beispielsweise sähen sich längst nicht alle befragten Organisationen als Bildungsakteure, selbst wenn sie explizite Angebote machten. In einer Befragung von 3000 engagierten Einzelpersonen, über die die Autoren in einem weiteren Beitrag berichten, zeigte sich ähnliches: Menschen engagierten sich oft in Kontexten, in denen konkrete Aktivitäten, Themen oder Ziele im Vordergrund stünden, beispielsweise Übungsleitung im Kanusport oder Naturschutzthemen, so dass die Bildungsprozesse in den Hintergrund träten. „Mehr als jedes zweite Bildungsengagement bleibt über den Zugang zu Bildung als Bereich verborgen, was auf einen zu engen Bildungsbegriff im Freiwilligensurvey und ähnlichen Befragungen schließen lässt“, schlussfolgern die Autoren.

Der Schwerpunkt im FJSB enthält darüber hinaus weitere Beiträge aus dem Forschungsprojekt, unter anderem zu ganztägiger Bildung und Zivilgesellschaft, der Genese kommunaler Bildungslandschaften und den Möglichkeiten, die durch die Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Akteure entstehen.

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Deutschlandfunk: Stiftung gegen Mietwucher in München

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Es gibt in München noch Vermieter, die ihre Wohnungen günstig vermieten und überdies ihre Immobilie nicht an Miethaie verkaufen oder vererben wollen. Eine Zeitlang konnten sie sie Genossenschaften überlassen, die sie dann weiterhin günstig vermieteten. Doch dann stiegen die Verkehrswerte der Wohnungen in München so drastisch an, dass die Genossenschaften nun Schenkungs- bzw. Erbschaftssteuer für die günstig vermieteten Wohnungen zahlen müssten, was auf die Mieten umgelegt werden müsste. Deshalb gründeten Münchner Genossenschaften die gemeinnützige Stiftung „Daheim im Viertel“, die die Wohnungen ohne die Steuerlast übernehmen kann. Sie lässt die Wohnungen dann von den Genossenschaften verwalten. Um das Problem des hoffnungslos überteuerten Münchner Wohnungsmarktes zu lösen, ist das Projekt allerdings zu klein. „Es ist bestenfalls eine Ergänzung zum kommunalen Handeln“, sagte Stiftungsvorstand Christian Stupka am 29. November 2024 im Deutschlandfunk, wo er in der Sendung „Deutschland heute“ im Interview „Gemeinnützige Stiftung bietet bezahlbaren Wohnraum an“ mit Jessica Sturmberg das Konzept erläuterte.

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Südwestpresse: „Fehlendes Engagement öffnet Einfallstore für Polarisierung“

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Viele Menschen engagieren sich, dennoch weist der Soziologe Dr. Holger Backhaus-Maul im Interview mit Gunther Hartwig in der Südwestpresse vom 23. November 2024 auf regionale Unterschiede hin: „Bemerkenswert ist in Ostdeutschland die relative gesellschaftspolitische Enthaltsamkeit im Engagement und die relativ schwache Ressourcenausstattung sowie die deutlich geringere Anzahl an Mitgliedern und Engagierten in Vereinen, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften sowie auch in von Bürgern selbstorganisierten Initiativen und Gruppen.“ Eine gefährliche Entwicklung, denn, so Backhaus-Maul: „In den Handlungspraxen des Engagements wird letztlich ausgehandelt, was diese Gesellschaft ist und was sie will, was ihre grundlegenden sozialkulturellen Werte und Normen sowie Strukturen und Verfahrensweisen sind. Wo organisiertes Engagement – andere sprechen von Zivilgesellschaft – fehlt, bieten sich Einfallstore für gesellschaftliche Polarisierung und Zersetzung.“ Das Interview erschien in der Printausgabe unter dem Titel „Empathie ist weit verbreitet“.

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Aufruf: Spenden und engagieren am Giving Tuesday

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Am Dienstag, 3. Dezember 2024, ist Giving Tuesday. Als Netzwerkpartnerin der Aktion und Supportorganisation für die deutschen Bürgerstiftungen ruft die Stiftung Aktive Bürgerschaft dazu auf, an Bürgerstiftungen zu spenden und sich bei ihnen zu engagieren. Der Bürgerstiftungsfinder der Aktiven Bürgerstiftung hilft bei der Suche nach der Bürgerstiftung vor Ort. Die Schulen lädt die Aktive Bürgerschaft als Trägerin des Programms sozialgenial ein, sich an Spendenaktionen zu beteiligen. Außerdem bittet die Aktive Bürgerschaft um Spenden an den Ednannia-Hilfsfonds, der die Bürgerstiftungen in der Ukraine unterstützt. Am 19. November 2024 zählte der Krieg dort seinen tausendsten Tag.

Der Giving Tuesday wurde 2012 in den USA ins Leben gerufen, um ein Zeichen gegen den Konsumrausch von Black Friday und Cyber Monday zu setzen. Menschen, Organisationen und Unternehmen werden dazu ermutigt, Gutes zu tun, zu spenden und sich zu engagieren. Inzwischen ist der Giving Tuesday ein globales Ereignis, das in mehr als 80 Ländern zelebriert wird.

Zum Giving Tuesday
Zur Bürgerstiftung in Ihrer Nähe
Zum Ednannia-Hilfsfonds

Fundstück des Monats: Howto zur E-Rechnungspflicht

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Ab Januar 2025 gilt die sogenannte E-Rechnungspflicht. Grundsätzlich müssen Unternehmen ihre Rechnungen im XML-Format ausstellen und empfangen können. Für Nonprofit-Organisationen und Kleinunternehmer gibt es allerdings Ausnahmen. Die Bildungsinitiative Skala-Campus der gemeinnützigen Phineo gAG hat die Regeln zusammengestellt und erklärt, wie sie umgesetzt werden.

Zum Praxistipp von Skala-Campus

Mehr Nützliches:

Der Bürgerstiftungsfinder der Stiftung Aktive Bürgerschaft
www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungen/buergerstiftung-finden/

Datenbank sozialgenial der Stiftung Aktive Bürgerschaft: Service-Learning-Schulprojekte
www.aktive-buergerschaft.de/service-learning/sozialgenial-praxisbeispiele/

Weiterbildung: Masterstudiengang Nonprofit-Management & Governance
professional-school.uni-muenster.de/masterstudiengange/nonprofit-management-governance/

Jobs anbieten und finden: Gesines Jobtipps
gesinesjobtipps.de/

Veranstaltungskalender für Gemeinnützige:
www.buergergesellschaft.de/mitteilen/nuetzliches/termine-veranstaltungen/veranstaltungskalender
www.gutes-wissen.org/kalender/

Fördermittel für Gemeinnützige:
Meta-Verzeichnis
blog-foerdermittel.de/internetverzeichnis/
Förderdatenbank der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
foerderdatenbank.d-s-e-e.de/datenbank/programme
Aktuelle Ausschreibungen
foerdermittel-wissenswert.de/aktuelles/
Spendenkampagnen von Unternehmen
www.foerderprogramme.org/spendenkampagnen/
Wettbewerbe und Förderpreise
www.buergergesellschaft.de/mitteilen/nuetzliches/wettbewerbe-foerderpreise

„Boomer“-Generation: Viele wollen sich im Ruhestand engagieren

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60 Prozent der heute 55- bis 65-Jährigen können sich vorstellen, im Ruhestand ein Ehrenamt auszuüben, hat die Körber-Stiftung in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Sie wollen sich vor allem für Umwelt- und Naturschutz und in der Stadtteil- und Nachbarschaftshilfe engagieren. 12,2 Prozent hätten bereits feste Pläne für ein Engagement, auf dem Land sogar jeder dritte. Als wichtige Rahmenbedingungen, um sich zu engagieren, nannten die Befragten unter anderem eine direkte Ansprache, umfassende Informationen und Anerkennung sowie die eigene Gesundheit. Gegenwärtig sind nach dieser Befragung rund 30 Prozent der 55- bis 65-Jährigen ehrenamtlich engagiert. Für dieselben Jahrgänge wurden in jüngerem Alter im Freiwilligensurvey 2019 noch eine Engagementquote von 41 Prozent ermittelt.

Zur Studie

Süddeutsche Zeitung: Die diskrete Spenderin MacKenzie Scott

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MacKenzie Scott, die Ex-Frau des Amazon-Gründers Jeff Bezos, spendet immer wieder Milliardenbeträge, ohne Aufheben davon zu machen. Wie Lea Hampel in der Süddeutschen Zeitung berichtete, ließ sie zuletzt im Herbst 2024 acht Milliarden US-Dollar an wohltätige Organisationen und Einrichtungen verteilen. „Das entspricht grob dem Haushalt des Bundesbauministeriums für 2023“, merkte Hampel an. MacKenzie Scott hatte 2019 nach ihrer Scheidung, die ihr ein Vermögen an Amazon-Aktien einbrachte, die „Giving Pledge“ unterzeichnet. Damit verpflichten sich Superreiche, zu Lebzeiten große Teile ihres Vermögens zu spenden. Scott unterscheide sich jedoch von anderen Geldgebern, so Hampel, denn: „Sie spendet unangekündigt. Ob sie den Geldsegen öffentlich machen, stellt sie den Empfängern frei.“ Die wenigen Informationen seien Absicht, um den wohltätigen Organisationen nicht die Aufmerksamkeit zu nehmen. Der Beitrag erschien am 19. November 2024 unter dem Titel „Warum diese Frau Milliarden für gute Zwecke spendet – und ein Geheimnis darum macht“.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/WIRTSCHAFT/MACKENZIE-SCOTT-PHILANTHROPIE-GEHEIMNIS-SPENDE-LUX.VWLQZUJBZYSXF1QXFNHEFF?REDUCED=TRUE

Bundesrat will Haftungsfreibetrag für Vereinstätigkeit erhöhen

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Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf mit Haftungserleichterungen für ehrenamtliche Organ- und Vereinsmitglieder vorgelegt. Bisher waren sie nur befreit, wenn ihre Aufwandsentschädigung nicht höher lag als die einkommensteuerrechtliche Ehrenamtspauschale. Diese und somit auch der Haftungsfreibetrag lag bei 840 Euro pro Jahr. Künftig soll der Haftungsfreibetrag bis zu 3000 Euro pro Jahr reichen. Das entspricht dem sogenannten Übungsleiterfreibetrag. Den Entwurf vom 27. September 2024 hat der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz am 13. November 2024 in den Bundestag eingebracht (Drucksache 20/13749).

Zum Gesetzentwurf

Glücklicher aufwachsen – Union Investment prämiert Sieger im „Wir für morgen“-Wettbewerb

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Wenn Eltern psychisch belastet sind, leiden auch die Kinder. Jedes vierte Kind ist davon betroffen. In Hamburg fängt sie das Projekt „wellengang.hamburg“ der Aladin gGmbH auf. Unter anderem gibt es ein Gruppenangeboten in dem die Kinder lernen, mit den Belastungen der Eltern umzugehen und dass sie nicht allein sind. Im Oktober 2024 ist „wellengang.hamburg“ im Wettbewerb „Wir für Morgen“ der Union Investment als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet und mit 30.000 Euro prämiert worden. Es ist eines von drei Gewinnerprojekten, ausgezeichnet wurden auch die „Aktionsgemeinschaft Artenschutz e.V.“ und die „Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport Fußball“ der „AG Bildung“ in Sachsen. Weitere sechs Projekte erhielten je 20.000 Euro. Die Union Investment ist die Fondsgesellschaft der DZ BANK AG und veranstaltet den Wettbewerb jedes Jahr (bürgerAktiv berichtete).

UNTERNEHMEN.UNION-INVESTMENT.DE/UEBER-UNS/UNSER-UNTERNEHMEN/WIR-FUER-MORGEN

Nikolaustüten für Obdachlose

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Im Rahmen ihrer sozialgenial-AG haben Schülerinnen und Schüler der Robert-Koch-Realschule in Dortmund die Bürgerinnen und Bürger der Stadt dazu aufgerufen, Nikolaustüten für Menschen ohne Obdach zu spenden. Besonders gebraucht werden Mützen, Schals, Handschuhe, Socken, Unterwäsche und Hygiene-Artikel. Gern gesehen sind Kaffeesticks und Teebeutel sowie eine Weihnachtskarte mit warmherzigen Worten. Die Spendentüten werden in der Schule gesammelt und Anfang Dezember 2024 an die ökumenische Wohnungsloseninitiative „Gast-Haus statt Bank“ übergeben.

Zum Aufruf
Zur Robert-Koch-Realschule Dortmund