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Michael Neumann

Schweizer Stiftungsreport

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Die Zahl der Stiftungen in der Schweiz ist nahezu gleichgeblieben; es gab 2022 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 0,9 Prozent auf 13.635. Dahinter verbergen sich 337 Neugründungen, aber auch 214 Auflösungen. Diese Zahlen lieferte der Schweizer Stiftungsreport Anfang Juni 2023. Die Erhebung der Bilanzsummen ergab einen Anstieg der Stiftungsvermögen um 43,4 Prozent seit 2017 auf aktuell 139,5 Milliarden Schweizer Franken. Er sei durch Vermögenszuwachs bei Immobilien und Wertpapieren sowie die Neugründungen zu erklären, heißt es in dem Report.

www.swissfoundations.ch/aktuell/der-schweizer-stiftungsreport-2023

Baden-Württemberg: Mitgliederorientierung versus Gesellschaft gestalten – ZiviZ-Länderberichte

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Ältere Organisationen fühlen sich eher den Interessen ihrer Mitglieder verpflichtet, neu gegründete Organisationen sehen sich selbst oft als Impulsgeber für den sozialen Wandel: Dies ist eine Erkenntnis im Länderbericht „Zivilgesellschaftliche Organisationen in Baden-Württemberg“, den im Juli 2023 Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ), eine Tochtergesellschaft des Stifterverbandes, auf Basis ihres Surveys 2023 herausgegeben hat. Der Bericht stellt Zahlen und Fakten über zivilgesellschaftliche Organisationen in dem Bundesland bereit. Es würden viele neue zivilgesellschaftliche Organisationen gegründet und Baden-Württemberg verfüge über eine breit aufgestellte und lebendige Zivilgesellschaft, heißt es, doch werde die Gewinnung längerfristig engagierter Personen schwieriger.

Weitere aktuelle Berichte betreffen das Saarland – hier gibt es die meisten Vereine pro Kopf, aber die wenigsten Hauptamtlichen – und Sachsen.

WWW.ZIVIZ.DE/ZIVIZ-SURVEY/BUNDESLAENDER

ZFHE: Service Learning im Barcamp

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Mit dem Zusammenleben in einer diversen Stadt beschäftigen Bürgerinnen und Bürger in Essen. Studierende der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben sich dabei mit Service Learning eingebracht. In dem Aufsatz „Das Barcamp als partizipativer und interdisziplinärer Ansatz für Service Learning“ analysieren Jörg Miller und Friederike Compernass, beide von der UDE, die Eignung des Barcamp-Formats für Service Learning und stellen fest: „Die Teilnahme an dem Format begünstigt durch die eigenständige Auseinandersetzung mit einer gewählten Thematik aktive und selbstgesteuerte Lernprozesse und die Herstellung eines expliziten Praxisbezugs. Somit wird den teilnehmenden Studierenden nicht nur während des Seminars, sondern auch im Barcamp-Format, das heißt im Dialog und Austausch zwischen Hochschule und Stadtgesellschaft, eine aktive und partizipative Rolle zugesprochen.“ Der Beitrag ist im Juni 2023 in der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) Bd. 18 Nr. 2 (2023) erschienen.

WWW.ZFHE.AT/INDEX.PHP/ZFHE/ARTICLE/VIEW/1779

Handelsblatt: „Greenwashing“ kann mit neuer EU-Richtlinie teuer werden

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Die EU-Richtlinie über „Green Claims“, die für irreführende Umweltwerbung, sogenanntes Greenwashing empfindliche Bußgelder einführt, wurde am 12. Juli 2023 im Handelsblatt diskutiert. Im Beitrag „Irreführende Werbung könnte für Unternehmen bald teuer werden“ ließen Katrin Terpitz, Florian Kolf und Michael Scheppe Experten zu Wort kommen, die die Regelung begrüßen, etwa den Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Sie befassten sich jedoch auch mit der Perspektive der betroffenen Unternehmen. „Der Entwurf der EU sieht vor, dass alle umweltbezogenen Werbeclaims vorab von einer unabhängigen Prüfstelle zertifiziert werden müssen. (…) Dieses Prozedere dürfte teuer werden“, berichteten sie. Im Streitfall liege die Beweislast nach der Neuregelung bei den Unternehmen. Vom Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé und dem Getränkehersteller Eckes-Granini erfuhren Terpitz, Kolf und Scheppe, dass diese ihre Produkte lieber nicht mehr als „klimaneutral“ bewerben wollten.

WWW.HANDELSBLATT.COM/UNTERNEHMEN/HANDEL-KONSUMGUETER/GREENWASHING-IRREFUEHRENDE-WERBUNG-KOENNTE-FUER-UNTERNEHMEN-BALD-TEUER-WERDEN/29246576.HTML (+)

Zusammenarbeit von Staat und Stiftungen

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Private Stiftungen sind wichtige Partner, um die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Sie ergänzen die Zusammenarbeit zwischen Staaten und staatlichen Organisationen, entwickeln innovative Lösungsansätze und bringen zusätzliche finanzielle Ressourcen, Fachkompetenzen und Netzwerke ein: So beantwortete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung namens der Bundesregierung am 30. Juni 2023 (Drucksache 20/7512) eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke. Die Linke erkundigte sich nach dem Mehrwert, den die Bundesregierung in der Kooperation mit den privaten Stiftungen sehe. Außerdem wollte die Linke wissen, in welchen Gremien privatrechtlicher Stiftungen Mitglieder oder Vertreter der Bundesregierung vertreten sind und an welchen Gründungen von privaten oder privat-öffentlichen Stiftungen sich die Bundesregierung seit 2014 beteiligt hat. Die Bundesregierung hat eine entsprechende Übersicht in ihrer Antwort beigefügt und verweist außerdem auf Informationen auf den Webseiten des Bundesministeriums der Finanzen. 2019 hatte die AfD-Bundestagsfraktion nach den Stiftungen mit Bundesbeteiligung gefragt (bürgerAktiv berichtete Ausgabe 207 Januar 2020).

DSERVER.BUNDESTAG.DE/BTD/20/075/2007512.PDF 
WWW.BUNDESFINANZMINISTERIUM.DE/CONTENT/DE/STANDARDARTIKEL/THEMEN/OEFFENTLICHE_FINANZEN/WIRTSCHAFTS_UND_FINANZDATEN/UEBERSICHT-STIFTUNGEN.HTML

Unternehmensnahe Stiftungen im Bildungswesen

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Unternehmensnahe Stiftungen können innovative Impulse für das Bildungswesen geben. Doch von einer Privatisierung des Bildungswesens durch unternehmensnahe Stiftungen kann nach Ansicht der Bundesregierung keine Rede sein. Dementsprechend beabsichtige sie derzeit nicht, die Aktivitäten von unternehmensnahen Stiftungen zu beschränken oder regulatorisch tätig zu werden, antwortete das Bundesministerium für Bildung und Forschung namens der Bundesregierung am 15. Juni 2023 (Drucksache 20/7269) auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke. Die hatte wissen wollen, wie die Bundesregierung die bildungspolitische Gestaltungsmacht und ihre Einflussmöglichkeiten von unternehmensnahen Stiftungen bewertet und ob die Bundesregierung die Einführung gesetzlich verpflichtender Transparenzstandards für Stiftungen plane.

DSERVER.BUNDESTAG.DE/BTD/20/072/2007269.PDF

Bundesregierung kürzt Mittel bei Freiwilligendiensten

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Die Bundesregierung will die Mittel für die Freiwilligendienste in Deutschland deutlich kürzen. Der Entwurf des Bundeskabinetts vom 5. Juli 2023 für den Regierungshaushalt 2024 sieht Mittel für das Freiwillige Soziale und Freiwillige Ökologische Jahr sowie den Internationalen Jugendfreiwilligendienst in Höhe von rund 96 Millionen Euro und für den Bundesfreiwilligendienst in Höhe von rund 154 Millionen Euro vor. Zusammen sind das 250 Millionen Euro – gegenüber 327,9 Millionen Euro, mit denen die Dienste im noch laufenden Jahr 2023 gefördert werden. Kritik an dem Haushaltsentwurf kam von Trägern und Verbänden. Gegenüber der tageszeitung (taz) sagte die Sprecherin des Bundesarbeitskreises Freiwilliges Soziales Jahr, Kristin Napieralla, am 10. Juli 2023: „Kürzungen zum jetzigen Zeitpunkt – nach der Pandemie, nach Einsparungen bei Jugendlichen, außerdem nach der Diskussion um den Pflichtdienst und die Stärkung der Demokratiefähigkeit unserer Gesellschaft – sind überhaupt nicht vermittelbar und der falsche Weg.“ Im Zusammenhang mit den Haushaltskürzungen für die Freiwilligendienste hat die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Katja Mast, klargestellt, dass die SPD-Bundestagsfraktion keinen Sozialen Pflichtdienst plant und der entsprechende Vorschlag von SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese in der Zeitung Rheinische Post am 21. Juli 2023 „ein persönlicher Debattenbeitrag“ sei.

WWW.BMFSFJ.DE/BMFSFJ/AKTUELLES/ALLE-MELDUNGEN/LISA-PAUS-TROTZ-ENGER-SPIELRAEUME-FINANZIERUNG-WICHTIGER-ZUKUNFTSAUFGABEN-228102 
WWW.BUNDESFINANZMINISTERIUM.DE/CONTENT/DE/PRESSEMITTEILUNGEN/FINANZPOLITIK/2023/07/2023-07-05-REGIERUNGSENTWURF-BUNDESHAUSHALT-2024.HTML
WWW.BUNDESHAUSHALT.DE/STATIC/DATEN/2023/SOLL/EPL17.PDF
TAZ.DE/KUERZUNGEN-BEI-FREIWILLIGENDIENSTEN/!5946054
WWW.STUTTGARTER-NACHRICHTEN.DE/INHALT.FREIWILLIGENDIENSTE-BEI-JUNGEN-HELFERN-SOLL-GESPART-WERDEN.5A3B15FA-ED6E-4BBA-A4A3-4F86731CC1B8.HTML
RP-ONLINE.DE/POLITIK/DEUTSCHLAND/SOZIALER-PFLICHTDIENST-FUER-JUGENDLICHE-NEUE-DEBATTE-TOBT_AID-94209855

Kritik am Textilbündnis: Boykott von Baumwolle aus Zwangsarbeit abgelehnt

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Vier Nichtregierungsorganisationen haben das Textilbündnis kritisiert, weil es sich nicht entschließen konnte, einen Aufruf zum Boykott turkmenischer Baumwolle zu unterzeichnen. In dem zentralasiatischen Land würden jedes Jahr Zehntausende Menschen zur Arbeit in der Baumwollernte gezwungen, so das SÜDWIND-Institut, das INKOTA-netzwerk, FEMNET und HEJSupport. Das Textilbündnis wurde 2014 ins Leben gerufen, um sich international für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einzusetzen. Die Frankfurter Rundschau zitierte nun einen Sprecher des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit, bevor die Bundesregierung das Ende von Geschäftsbeziehungen mit einem Land empfehlen könne, müssten sich Unternehmen gegenüber Zulieferern für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Im Textilbündnis sind Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und die Bundesregierung zusammengeschlossen. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Austritte und Kritik an mangelnder Wirkung. Zuletzt hat das Bündnis seine Themen und Strukturen verändert, nachdem das Lieferkettengesetz in Deutschland verabschiedet wurde.

WWW.SUEDWIND-INSTITUT.DE/INFORMIEREN/BEITRAG/ZWANGSARBEIT-IN-DER-BAUMWOLLERNTE-IN-TURKMENISTAN-STOPPEN
WWW.FR.DE/WIRTSCHAFT/TEXTILBUENDNIS-STREITET-UEBER-BOYKOTT-VON-BAUMWOLLE-AUS-TURKMENISTAN-92402027.HTML
WWW.TEXTILBUENDNIS.COM
WWW.INKOTA.DE/NEWS/NEUSTRUKTURIERUNG-DES-TEXTILBUENDNISSES
FEMNET.DE/FUER-FRAUENRECHTE/POLITISCHE-EINFLUSSNAHME/TEXTILBUENDNIS.HTML

Deutsch lernen, Fußball spielen, skaten: sozialgenial-Projekt hilft geflüchtetem Jungen aus der Ukraine

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Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums in Winnenden (Baden-Württemberg) haben für einen geflüchteten Jungen aus der Ukraine nicht nur gedolmetscht, sondern ihm auch mit Skaten und Fußball das Ankommen in Deutschland erleichtert – das sozialgenial-Projekt des Monats Juli 2023.

Seit Kriegsbeginn haben mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine Zuflucht in Deutschland gefunden. Der 11-jährige Daniil (Name geändert, d. Red.) ist einer von ihnen. Fehlende Sprachkenntnisse schienen eine unüberwindbare Hürde zu sein, um hier anzukommen und neue Freunde zu finden – bis ihn drei Schüler der Sozialethik-AG des Georg-Büchner-Gymnasiums Winnenden unter ihre Fittiche nahmen. Daniil hat sich mittlerweile gut eingelebt. Er spreche inzwischen auch „richtig flüssig Deutsch“, notierten die Mitschüler aus der Sozialethik-AG in ihrem Projektbericht, in dem sie ihr Engagement festhielten. Julia Wernecke, die Leiterin der Sozialethik-AG, freute sich über die offene Kommunikation der Vier und wie sie spielerisch zueinander fanden: „Man nimmt einen Ball und geht kicken, da passiert viel bei den Jungs.“

Das Georg-Büchner-Gymnasium hat ein sozialethisches Profil: „Soziales Lernen und engagiertes Tun“ ist das Motto der Sozialethik-AG, die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 bis 9 sowie 11 wählen können. Mit einer Unterrichtsstunde pro Woche ist die AG im Stundenplan verankert und gliedert sich in drei Module: Blick hinter die Kulissen von sozial-caritativen Einrichtungen, projektbezogenes und begleitetes Engagement sowie die Evaluation des Engagements.

WWW.AKTIVE-BUERGERSCHAFT.DE/INTEGRATION-MIT-SKATEBOARD-UND-FUSSBALL

Support-vor-Ort-Tour in Hessen

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Die Stiftung Aktive Bürgerschaft hat ihre Support-vor-Ort-Tour (bürgerAktiv berichtete Ausgabe 245 Juni 2023) fortgesetzt. Im Juli 2023 besuchten Geschäftsführer Stefan Nährlich und Service-Learning-Programm-Leiterin Caroline Deilmann Partner in Hessen: die Merianschule Seligenstadt, die Aliceschule in Gießen und die Gesamtschule Busecker Tal sowie die Bürgerstiftung Vordertaunus und die Bürgerstiftung Heusenstamm. Sie haben von neuen Projektideen erfahren und Ideen für weitere Unterstützung mitgenommen. Außerdem gab es Gespräche mit neuen und langjährigen Stiftungsratsmitgliedern der Aktiven Bürgerschaft bei der DZ BANK AG, der VR Smart Finanz, der R+V Versicherung und der Akademie Deutscher Genossenschaften e.V. Wer aus sozialgenial-Schulen, Bürgerstiftungen und Genossenschaftsbanken die Stiftung Aktive Bürgerschaft im Jahr 2024 beispielsweise zu Schulprojekten, Gremiensitzungen oder Veranstaltungen zu sich einladen möchte, wendet sich gerne an stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de.

DE.LINKEDIN.COM/POSTS/STEFAN-N%C3%A4HRLICH-064148155_DIE-RV-VERSICHERUNG-IST-EINER-DER-GR%C3%BCNDER-ACTIVITY-7087827882852438016-LY4F