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Michael Neumann

Der Spiegel: Camp im Ahrtal

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Noch immer kommen teils tausende Helferinnen und Helfer ins Ahrtal, um bei der Beseitigung der Flutschäden und dem Wiederaufbau zu helfen, berichtete Achim Himmelrath im Spiegel vom 27. November 2021 in einer Vor-Ort-Reportage: „Mittlerweile gibt es Zelte, Infostände, Material und Werkzeuglager, Toilettenhäuschen und ein richtiges Camp.“ Die Sozialwissenschaftlerin Petra Arenberg erklärt laut Himmelrath die Einsatzbereitschaft mit dem gesellschaftliche Anerkennung, der Hoffnung, selbst in einer Notlage auch Hilfe zu bekommen sowie räumlicher Nähe. Der Philosoph Michael Reder bestätigt diesen Eindruck. Himmelrath zitiert ihn mit den Worten: „Das jahrelang gepflegte liberale Narrativ, jeder schaffe alles aus eigener Leistung, greift erkennbar zu kurz.“ Der Beitrag erschien unter der Überschrift „Die Flut der Helfer“.

WWW.SPIEGEL.DE

Rechnungshof: Politische Stiftungen zahlen zu hohe Gehälter an Vorstände

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Die politischen Stiftungen zahlen ihren außertariflich angestellten Vorständen, Geschäftsführern oder Generalsekretären zu hohe Gehälter. Das hat der Bundesrechnungshof in seinen Bemerkungen zum Jahresbericht 2021 kritisiert. Die außertariflichen Gehälter entsprächen teilweise dem Niveau von Spitzenbeamten wie den Präsidenten des Bundeskriminalamts oder des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge – obwohl sie viel kleiner und mit weniger Personal ausgestattet seien. Das Besserstellungsverbot, nach dem die Stiftungen als Zuwendungsempfänger ihren Beschäftigen nicht mehr zahlen dürfen als die vergleichbaren Beschäftigten des Bundes erhalten, werde durch Versorgungszuschläge unterlaufen, die eine Höhe von bis zu 30 Prozent des Grundgehalts erreichten. Das zuständige Bundesinnenministerium (BMI) habe die Ausnahmen zugelassen, ohne das notwendige Einverständnis vom Bundesfinanzministerium (BMF) einzuholen. Über Jahre hätten weder die Bewilligungsbehörde noch die Wirtschaftsprüfer die Verstöße gegen das Besserstellungsverbot bemerkt, sondern sich gegenseitig auf ihre Angaben verlassen.

Das BMI hat in seiner Stellungnahme eine Prüfung und Rückkopplung mit dem BMF zugesagt, zur Sache selbst gegenüber dem Rechnungshof jedoch eine andere Meinung vertreten: Maßgeblich Jahres-Gesamtentgelte. Dabei bezieht das BMI auch nach seiner Auffassung fehlende Altersversorgung ein. Dem hat der Rechnungshof jedoch widersprochen.

WWW.BUNDESRECHNUNGSHOF.DE/DE/VEROEFFENTLICHUNGEN/PRODUKTE/BEMERKUNGEN-JAHRESBERICHTE/JAHRESBERICHTE/2021-HAUPTBAND/EINZELPLANBEZOGENE-PRUEFUNGSERGEBNISSE/BMI/2021-04

Deutscher Engagementpreis 2021 verliehen

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Die Auszeichnungen wurden am 2. Dezember 2021 in Berlin an sieben Vereine verliehen. Der bayerische Verein Zivilcourage für ALLE erhielt einen Preis für sein Engagement für ein gewaltfreies Miteinander. Der Berliner Verein AMSOC e. V. wurde für seine Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern gewürdigt. Weitere Preisträger sind das Hip-Hop-Projekt „Breathe in Break out“ aus Halle/Saale, das Jugendliche aus sozial benachteiligten Vierteln aktiviert, der Förderverein Romanusbad aus Siebenlehn in Sachsen-Anhalt, der sich um das historische lokale Freibad kümmert und Verein Future of Ghana Germany aus Hamburg, der rassismussensibles Empowerment und Mentoring für schwarze Jugendliche verbindet. Alle Preisträger erhalten 5.000 Euro. Die Abstimmung über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis gewann die Expedition Grundeinkommen aus Berlin. Die Initiative plant Modellversuche zum Grundeinkommen, an denen sich deutschlandweit Städte und Gemeinden beteiligen können. Erstmals wurde ein Sonderpreis für Engagement in der Coronapandemie vergeben. Er ging an den Bonner Verein Corona School, der seit 2020 kostenfreie digitale Bildungs- und Förderangebote für Schülerinnen und Schüler entwickelt.

Der Deutsche Engagementpreis würdigt das bürgerschaftliche Engagement und will mehr Menschen für freiwilliges Engagement begeistern. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.

WWW.DEUTSCHER-ENGAGEMENTPREIS.DE
ZIVILCOURAGE-FUER-ALLE.DE
WWW.AMSOC-PATENSCHAFTEN.DE
WWW.BREATHEINBREAKOUT.DE
WWW.ROMANUSBAD.DE
FOG-GERMANY.DE/PROJEKTE
EXPEDITION-GRUNDEINKOMMEN.DE
WWW.LERN-FAIR.DE

Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements

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Die Parteien der Ampelkoalition haben am 24. November 2021 ihren Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen. Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ vorgestellt. Er enthält auch verschiedene Vorhaben, mit denen SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft fördern wollen.

Dazu gehört, das Ehrenamt von Bürokratie und möglichen Haftungsrisiken zu entlasten, zusammen mit der Zivilgesellschaft eine neue nationale Engagementstrategie zu erarbeiten und die Fördermittel für die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt zu erhöhen. Das Gemeinnützigkeitsrecht soll modernisiert werden, damit sich Vereine und Stiftungen innerhalb ihrer steuerbegünstigten Zwecke sowie auch gelegentlich darüber hinaus politisch betätigen können. Außerdem wollen die drei Parteien Journalismus und E-Sport in den Katalog der gemeinnützigen Zwecke der Abgabenordnung aufnehmen und bis 2023 das in der letzten Legislaturperiode gescheiterte Demokratiefördergesetz (bürgerAktiv berichtete in Ausgabe 223 Juni 2021) verabschieden. EU-Rechtsformen für Vereine und Stiftungen sollen dazu beitragen, das zivilgesellschaftliche Engagement in Europa über Grenzen hinweg zu stärken.

Mit einer nationalen Strategie für Sozialunternehmen will die neue Regierung gemeinwohlorientierte Unternehmen und soziale Innovationen stärker unterstützen und für Unternehmen mit gebundenem Vermögen eine neue Rechtsgrundlage schaffen. Rechtliche Rahmenbedingungen sollen auch geschaffen werden, um Guthaben auf verwaisten Konten bei Banken zur Förderung des Gemeinwohls nutzen zu können.

Im Bereich digitaler Innovationen und digitaler Infrastruktur sollen Instrumente wie Datentreuhänder, Datendrehscheiben und Datenspenden zusammen mit Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf den Weg gebracht werden. Das digitale Ehrenamt soll unterstützt und rechtlich gestärkt werden, die Zivilgesellschaft besser in digitalpolitische Vorhaben eingebunden werden. Im Bildungsbereich will die künftige Regierung zivilgesellschaftliches Bildungsengagement und außerschulische Akteure unterstützen und die Umsatzsteuerbefreiung für gemeinwohlorientierte Bildungsdienstleistungen europarechtskonform beibehalten. Der Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen. Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit Koalitionsvertrag 2021 – 2025“ wurde am 24. November 2021 vorgestellt.

WWW.SPD.DE/FILEADMIN/DOKUMENTE/KOALITIONSVERTRAG/KOALITIONSVERTRAG_2021-2025.PDF

Wangen im Allgäu: Eine halbe Million für die Bürgerstiftung

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Die Bürgerstiftung Wangen im Allgäu (Baden-Württemberg) hat im November 2021 eine Spende von 560.000 Euro erhalten. Das Geld stammt aus dem Vermögen des ehemaligen Hallenbad- und Sportfördervereins. Dieser hatte sich 2018 mit der Begründung aufgelöst, dass sein Ziel, die Errichtung eines Hallenbades, auf absehbare Zeit nicht zu erfüllen gewesen sei. Die Bürgerstiftung will mit der Spende unter anderem einen Gymnastikraum in ihrem geplanten Stiftungshaus einrichten. Dieser soll ebenso von den Bewohnerinnen und Bewohnern wie von externen Sportgruppen genutzt werden. Das von der Bürgerstiftung gebaute Haus soll zwölf Mietwohnungen umfassen und 2024 fertiggestellt werden.

WWW.BUERGERSTIFTUNG-WANGEN.DE/INDEX.PHP?ID=3&TX_NEWS_PI1%5BNEWS%5D=

Spendenrat meldet Rekord

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3,8 Milliarden Euro an Spenden hat der Deutsche Spendenrat e.V. in seiner „Bilanz des Helfens“ für die Zeit zwischen Januar und September 2021 erfasst und meldet einen Rekord: Das sei die höchste Summe seit Beginn der Erhebung 2005, sowohl insgesamt als auch pro Kopf. Die Summe ist demnach um 14 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr gestiegen. Dafür ist vor allem die Verdopplung des Spendeneingangs in der Not- und Katastrophenhilfe verantwortlich, der 78,5 Prozent des Geldes zugute kommen. Rückläufig sind die Spenden für Geflüchtete. Der Spendenrat zählte 16,8 Millionen spendende Menschen. Die Zahlen kommen aus der Erhebung „Trends und Prognosen“ der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

WWW.SPENDENRAT.DE/SPENDENJAHR-2021-REKORDSPENDENVOLUMEN-DIE-DEUTSCHEN-SPENDEN-IM-JAHR-DER-FLUTKATASTROPHE-SO-VIEL-WIE-NOCH-NIE

VM: Wenige Frauen in Vorständen der Diakonie – warum?

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Frauen sind in den Vorständen der Diakonie noch immer eine deutliche Minderheit. Den Ursachen sind PD Dr. Susanne Kirchhoff-Kestel (Evangelische Hochschule Darmstadt) und Tamara Morgenroth (Diakonisches Werk Region Kassel) auf den Grund gegangen. Aufbauend aus Erkenntnissen einschlägiger Studien befragten sie in sechs qualitativen Interviews Frauen in Vorständen der Diakonie zwischen 40 und 60 Jahren. Bis auf eine arbeiteten alle in Vollzeit – das ist bereits eine der Ursachen für die mangelnde Präsenz von Frauen: Es gibt zu viele Schwierigkeiten Familie und Beruf zu vereinbaren. Weitere Gründe sind zugeschriebene und eigene Geschlechterstereotypen wie etwa ein negatives Bild von „Karrierefrauen“, mangelnde Unterstützung sowohl privat wie beruflich, das Ausbleiben gezielter Förderung und fehlende Rollenvorbilder. Umgekehrt spielen ehrenamtliche Erfahrungen in der Jugend eine positive Rolle für die Entscheidung, sich in einer Führungsposition zu engagieren. Kirchhoff-Kestel und Morgenroth stellen fest: „Die wahre Veränderung muss aber in den Köpfen der Menschen stattfinden; es reicht nicht, äusserliche Bedingungen zu schaffen, wenn im Hintergrund oder unter der Oberfläche noch alte Wertvorstellungen gepflegt werden.“ Der Beitrag „Frauen in Vorständen der Diakonie – Erfolgsfaktoren und Stolpersteine“ ist in der VM Fachzeitschrift für Verbands- und Nonprofit-Management Heft 3 / 2021 erschienen.

WWW.VMI.CH/DE/VM-MAGAZIN

Ärger über Negativzinsen für Gemeinnützige

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Mehr als 500 Banken verlangen inzwischen sogenannte „Verwahrentgelte“ bzw. Negativzinsen auf Guthaben von Privatleuten und Firmenkunden, hat das Verbraucherportal „biallo.de“ ermittelt. Davon seien auch gemeinnützige Organisationen nicht ausgenommen, berichtete am 22. November 2021 die Süddeutsche Zeitung. Sie gab eine zusätzliche Umfrage unter einem Dutzend größerer Institute in Auftrag. „Fast alle kassieren auch bei gemeinnützigen Vereinen Negativzinsen oberhalb der jeweiligen Freibeträge“, heißt es in dem Bericht. Nach einem konkreten Fall eines Turnvereins befragt, habe die Stadtsparkasse München unter anderem erklärt, sie müsse alle Kunden gleich behandeln. Der Verein habe inzwischen seine Guthaben auf mehrere Konten bei verschiedenen Geldinstituten verteilt, um jeweils unterhalb der Freibeträge zu bleiben, hieß es in der Süddeutschen.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/WIRTSCHAFT/NEGATIVZINSEN-GIROKONTO-GEMEINNNUETZIGE-VEREINE-1.5465217

Steinmeier in Gütersloh: „Sie tun Ihrer Stadt und damit zugleich unserem Land gut“

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Knapp 200 geladene Gäste, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, haben in Gütersloh am 25. November 2021 unter strengen Corona-Auflagen den 25. Geburtstag der Bürgerstiftung Gütersloh im städtischen Theater gefeiert. Gegründet im Jahr 1996, ist die Bürgerstiftung Gütersloh die älteste der 420 Bürgerstiftungen Deutschlands. „Von Gütersloh ging ein Signal aus“, lobte Steinmeier in seiner Rede. „Reinhard Mohn und seine Mitbegründer haben sich seinerzeit wohl kaum vorstellen können, welche bürgerschaftliche Bewegung sie auslösen würden. (…) Sie tun Ihrer Stadt und damit zugleich unserem Land gut.“ Zudem zitierte er Zahlen aus dem aktuellen Report Bürgerstiftungen der Stiftung Aktive Bürgerschaft, die den nachhaltigen Erfolg des Modells Bürgerstiftung belegen. Beim Festakt wurde auch der mit 5.000 Euro dotierte Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung vergeben. Er ging an das Organisationsteam der Vesperkirche Gütersloh.

WWW.DIE-GLOCKE.DE/LOKALNACHRICHTEN/STEINMEIER-LOBT-DEN-GEIST-DER-BUERGERSTIFTUNG-GUETERSLOH-16378760481
ww.youtube.com/watch?v=7X8ndRSXiKg

Garmisch-Partenkirchen: Bürgerstiftung plant Bau eines Mehrgenerationenhauses

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Die Bürgerstiftung im Landkreis Garmisch-Partenkirchen (Bayern) plant den Bau eines Mietshauses. Damit will sie auf rund 260 Quadratmetern Wohnraum für Menschen aus mehreren Generationen schaffen. Durch eine Miete am unteren Ende der ortsüblichen Preise will die Bürgerstiftung auch einen Beitrag zur Entspannung des Wohnungsmarktes in der Region leisten. Finanziert werden soll das Mehrgenerationenhaus aus dem Vermögen der Bürgerstiftung und weiteren Spenden. Die Aufnahme eines Kredites für die geschätzten Baukosten von 1,6 Million Euro ist derzeit nicht geplant. Aus den Mieteinnahmen will die Bürgerstiftung soziale Projekte in der Stadt fördern.

WWW.DIEBUERGERSTIFTUNG.DE