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Regina Sommerfeld

Neue Zahlen zum Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz

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Drei Prozent der Menschen in Deutschland – 1,76 Millionen – engagieren sich ehrenamtlich im Zivil- und Katastrophenschutz. Trotzdem suchen zwei Drittel der Organisationen nach weiteren Mitgliedern. Der Grund liegt offenbar darin, dass die Anforderungen steigen, beispielsweise führen Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Stürme zu mehr und längeren Einsätzen. Außerdem mangelt es an ehrenamtlichen Leitungskräften. Diese Erkenntnisse hat die Studie „Engagement im Ernstfall“ des Thinktanks „Zivilgesellschaft in Zahlen“ (ZiviZ) im Stifterverband im Auftrag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gezeitigt. Sie wurde am 22. April 2025 in Berlin veröffentlicht.  

Zur Studie   

Lobbyarbeit kostet eine Milliarde Euro

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Für Lobbyarbeit auf Bundesebene haben Verbände, Unternehmen und andere Interessenvertreter im Jahr 2024 rund eine Milliarde Euro ausgegeben. Darüber berichtete am 31. März 2025 die Süddeutsche Zeitung unter Bezug auf einen Bericht des Bundestages. Ende 2024 waren demnach 26.998 Personen im Lobbyregister benannt. Häufigste Ziele der Lobbyarbeit waren Wirtschaft und Umwelt. Der „Bericht der registerführenden Stelle nach § 9 Absatz 1 des Lobbyregistergesetzes über die Führung des Registers im Zeitraum 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2024“ (Bundestagsdrucksache 20/15100) vom 31. März 2025 kann auf der Webseite des Bundestags heruntergeladen werden. 

Zur Bundestagsdrucksache
Zum Bericht der Süddeutschen Zeitung 

 

Länger löschen können in Bayern

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In Bayern sollen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr künftig bis zum gesetzlichen Rentenalter von derzeit 67 Jahren Dienst tun können. Bisher liegt die Altersgrenze bei 65 Jahren. Dies geht aus dem am 9. April 2025 vom Bayerischen Landtag in erster Lesung behandelten Gesetzentwurfes für ein neues Feuerwehrgesetz hervor. Damit soll den Personalproblemen begegnet werden. Von den derzeit rund 328.000 aktiven Feuerwehrleuten in Bayern sind rund 320.000 ehrenamtlich tätig. Weitere Änderungen betreffen Datenschutzfragen beim Einsatz von Drohnen oder Löschroboter bei der Brandbekämpfung, finanzielle Entschädigungen für Ausbilder sowie den Kostenersatz bei Fehlalarmen, etwa durch falsch abgesetzte Notrufe von Smartphones oder Smartwatches.  

Zur Meldung des Bayerischen Innenministeriums 

Ein Hochbeet für das Seniorenheim

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Zwei Schülerinnen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in Mettingen haben gemeinsam mit Bewohnern eines Seniorenheims ein Hochbeet angelegt und bepflanzt. Das Projekt fand im Religionsunterricht statt: Alle rund 90 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 engagieren sich dort zwölf Wochen lang in sozialgenial-Projekten.  

Die Schülerinnen wollten ein sozialgenial-Projekt mit Senioren durchführen. Weil die beiden eine Leidenschaft fürs Gärtnern teilen, entwickelten sie die Idee mit dem Hochbeet. Sie gingen auf das lokale Seniorenzentrum L(i)ebenswert zu und stießen dort auf großes Interesse.  

Das Seniorenzentrum finanzierte die Hochbeete und auch die Pflanzen, die die beiden Schülerinnen gemeinsam mit den Senioren aussuchten: Blumen sowie unter anderem Tomaten, Gurken, Möhren, Petersilie, Kresse und Erdbeeren. In der Projektphase besuchten die beiden Schülerinnen jede Woche das Seniorenheim. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern legten sie es an und bepflanzten es. Sie bemalten Schilder und Steine, mit denen sie das Beet dekorierten.  

Mehrwert des Projekts: Das Hochbeet avancierte schnell zu einem Treffpunkt, einem Ort, an dem die Senioren Kontakte knüpfen und vertiefen und der für mehr Lebensfreude und Abwechslung im Alltag sorgt. 

Zum Projekt 

 

Porzer Bürgerstiftung bringt Unternehmen und soziale Einrichtungen zusammen

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Die Porzer Bürgerstiftung hat am 10. März 2025 mit einem „Aktionstag für die Wirtschaft“ lokale Unternehmen mit sozialen Einrichtungen zusammengebracht. Bei einem Speed-Dating präsentierten sich über 30 Projekte auf der Suche nach geeigneten Förderern und Unterstützern, und die Unternehmen konnten gezielt nach einem geeigneten Partner für ihr gesellschaftliches Engagement suchen. 20 Kooperationen kamen zustande. Beispielsweise will eine Wohnungsgenossenschaft einer Kinderwerkstatt ein neues Dach bauen, eine Laboratorien GmbH will für die Sanierung von Schutzhütten im Wald sorgen, eine Ingenieurgesellschaft will sich um eine Gartenlaube bei einer Unterkunft für wohnungslose Männer kümmern. Die Bürgerstiftung hat die Liste auf ihrer Website veröffentlicht. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz: „So viele Teilnehmende hatten wir noch nie“, sagte Gregor Berghausen vom Vorstand der Porzer Bürgerstiftung gegenüber dem Kölner Stadt Anzeiger vom 4. April 2025. Im Juni 2025 soll die Aktion wiederholt werden. 

Zur Engagement-Liste der Porzer Bürgerstiftung
Zur Porzer Bürgerstiftung
Zum Artikel im Kölner Stadt Anzeiger

Bürgerstiftung Nidderau veranstaltet „Lange Nacht der Ausbildung“

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Die Bürgerstiftung Nidderau hat in Kooperation mit dem Stadtmagazin „Mein Nidderau“ und der Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau am 25. März 2025 erstmals eine „Lange Nacht der Ausbildung“ veranstaltet. Von 18 bis 21 Uhr erhielten Jugendliche die Gelegenheit, sich über Ausbildungsberufe, Praktika und Schülerjobs zu informieren. Rund 20 Unternehmen aus Nidderau und der Region präsentierten ihre Ausbildungsangebote und standen zum persönlichen Austausch zur Verfügung. Die Bürgerstiftung Nidderau wollte so jungen Menschen bei der Berufsorientierung helfen und die Schule und mit der lokalen Wirtschaft vernetzen. Bei der Veranstaltung waren verschiedene Branchen vom Handwerk über Handel, Industrie und Dienstleistung bis hin zum Gesundheitswesen vertreten. 

Zur Bürgerstiftung Nidderau
Bericht bei op-onlinE

sozialgenial-Projekt sensibilisiert für Gehörlosigkeit

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Die Sozialethik-AG des Georg-Büchner-Gymnasiums in Winnenden hat ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in einem Workshop für das Thema Gehörlosigkeit sensibilisiert. Das ist das sozialgenial-Projekt des Monats April 2025.  

Die Idee entstand durch Begegnungen mit hörbehinderten Menschen aus der benachbarten Paulinenpflege – einer Einrichtung der Jugend- und Behindertenhilfe – und den Impuls einer Schülerin mit hörbehinderter Schwester. Die Schülerinnen und Schüler der Sozialethik-AG engagieren sich regelmäßig in der Paulinenpflege, einige Mitschüler machen dort auch ihr Sozialpraktikum in Klasse 9.  

Die AG beschäftigte sich zunächst mit dem Fingeralphabet. Die Grundlagen der Gebärdensprache vermittelte die Schülerin, die täglich mit ihrer Schwester gebärdet. Um mehr über Gebärdensprache zu lernen, besser mit den gehörlosen Kindern und Jugendlichen kommunizieren zu können und um sich und anderen Ängste im Umgang mit Gehörlosen zu nehmen, organisierte die AG schließlich den Workshop, an dem die Mitschüler   – 25 aus der Oberstufe – teilnahmen. Als Referenten konnten sie den gehörlosen Lehrer Christian Hermann von der Paulinenpflege gewinnen. Neben Hermann luden sie auch eine Gebärdendolmetscherin ein, die simultan übersetzte. 

Soziales Lernen und Leben wird am Georg-Büchner-Gymnasium besonders gefördert. In der Sozialethik-AG lernen Schülerinnen und Schüler von Klasse 7 bis 10 die sozial-caritativen Einrichtungen in Winnenden kennen. Mit einer Unterrichtsstunde pro Woche ist die AG im Stundenplan verankert und wird auf dem Zeugnis vermerkt, die Schülerinnen und Schüler bekommen zudem die sozialgenial-Zertifikate.  

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Spiegel Wissen: Tränen trocknen, Trikots einsammeln, anfeuern – ehrenamtliche Trainer

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1,21 Millionen Kinder spielen in Fußball in ihrer Freizeit. Im Magazin „Spiegel Wissen“ (Nr. 1/2025 vom 11. April 2025) porträtiert Eva Lehnen Michael Traut, einen der ehrenamtlichen Trainer, die in 24.000 Vereinen den Sport der Kinder möglich machen. Er ist einer von vielen, die nicht nur zwei-, dreimal pro Woche auf dem Platz stehen, sondern die auch „den eigenen Alltag um Trainingszeiten und Turniere planen. Die Trainingseinheiten vorbereiten, Zeit in Fortbildungen stecken und sich am Samstagabend den Wecker fürs Auswärtsspiel am nächsten Morgen auf sieben Uhr stellen“, so Lehnen. „Sie trocknen Tränen, feuern an, jubeln mit, binden Schnürsenkel, sammeln T-Shirts, Hosen und Stutzen ein (…) Außerdem sind sie Erzieher, Sozialarbeiter und Psychologen. Und – na klar, kein Problem – eine Mitfahrgelegenheit zum Spiel haben sie im eigenen Auto auch noch frei.“ Für Michael Traut hat das Engagement auch einen sozialen Aspekt. Er sagt: „Kinder aus finanziell starken Familien könnten leicht die Sportart wechseln, falls sich niemand für das Fußballtraining findet. Kinder aus benachteiligten Familien hingegen haben diese Möglichkeit nicht.“ Der Text ist unter dem Titel „Ohne einen wie ihn läuft auf dem Platz nichts“ erschienen. 

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FAZ: Hessische Sportvereine scheitern an Vorstandssuche

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„Auflösungserscheinungen im hessischen Sport“, namentlich in Tennisvereinen, geht der Beitrag „Vorstand verzweifelt gesucht“ von Thomas Klemm in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 2. April 2025 nach. Er berichtete über Vereine, die sich auflösen, weil sie keine Vorstände mehr finden. Der Mangel an ehrenamtlichen Funktionsträgern sei im letzten Sportentwicklungsbericht 2020-2022 das größte Problem der hessischen Sportvereine gewesen – wenngleich sich in Klemms Recherche dann doch herausstellte, dass von 32 Auflösungen seit Jahresbeginn 2025 nur zwei mit Engpässen im Vorstand zu tun hatten. In 23 Fällen habe es an „fehlendem Sportbetrieb“ gelegen. „Oft fehle es weniger an Interessenten fürs Ehrenamt als vielmehr ‚an Ideen, wie Strukturen im Sport weiterzuentwickeln sind‘“, zitierte Klemm einen Sportfunktionär. Dazu gehörten Umstrukturierungen auf Verbandsebene, aber auch ein neuer Zuschnitt für die Aufgaben im Ehrenamt. Vielleicht, so Klemm, spiele ja die demographische Entwicklung mit den demnächst in Ruhestand gehenden „Boomern“ den Vereinen in die Hände: „Gut möglich, dass sich aus der Masse der Mitte der sechziger Jahre Geborenen viele finden, die nach dem Arbeitsleben ihre neu gewonnene Freizeit sinnstiftend fürs Gemeinwesen füllen wollen.“ 

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Süddeutsche Zeitung: Ramadama-Aktionen in Bayern

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Hunderte Ehrenamtliche schwärmen im Frühling in Bayern aus, um Wälder und Kommunen vom Müll zu befreien, vom Sofa im Wald bis zur Plastikfolie auf dem Feld. „Ramadama“ heißen solche Aktionen. Sie haben eine jahrzehntealte Tradition, wie Bernhard Lohr berichtete: „Der Begriff stammt von dem ersten Münchner Oberbürgermeister nach dem Krieg, dem Sozialdemokraten Thomas Wimmer, der 1949 dazu aufrief, gemeinsam mit Schaufel, Schubkarren und bloßen Händen den Schutt aus der Stadt zu bekommen“, schrieb er in der Süddeutschen Zeitung vom 4. April 2025. Ein moderneres Label ist die „Clean-up-Day“-Bewegung. Für seine Reportage „Zeit für den Frühjahrsputz“ besuchte Lohr kleine und große Orte im Münchner Umland, lernte engagierte Bürgermeister, Abfallvermeidungs-Initiativen und Kita-Kinder kennen und stößt auf Grund für Optimismus: „Müllsammler Benno Stübner aus Gräfelfing glaubt, dass die Aktionen mittlerweile Wirkung entfalten. Auch wenn die Müllmengen insgesamt wachsen, ist er vorsichtig optimistisch. ‚Es nimmt aus meiner Sicht im Großen und Ganzen ab‘, sagt er über Müll in der Landschaft. ‚Ich hab’ das Gefühl, es wird etwas besser.‘“ 

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