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Regina Sommerfeld

Stiftungstag: Bürgerstiftungen als Gestalter

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Am 21. und 22. Mai 2025 fand unter dem Motto „Mutig machen. Wie Stiftungen das Miteinander stärken“ der Deutsche Stiftungstag in Wiesbaden statt. Beim Empfang der DZ PRIVATBANK am Vorabend hob der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Dr. Peter Hanker, die Gestaltungskraft der Bürgerstiftungen hervor. Sie ermutigten Menschen, selbst aktiv zu werden, und ermöglichten ihnen, auch mit kleinen Vermögen etwas Bleibendes aufzubauen. Die Aktive Bürgerschaft nutzte das Branchentreffen der Stiftungen, um Kolleginnen und Kollegen aus anderen Stiftungen, Bürgerstiftungen, Ministerien und der Genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken zu treffen. In der Eröffnungsrede des Stiftungstags hob Ex-Bundespräsident Joachim Gauck die Rolle von Bürgerstiftungen hervor: „Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass zum Beispiel Bürgerstiftungen oft mit kleinen Mitteln große Wirkung entfalten“, sagte er mit Bezug auf die ostdeutschen Bundesländer. „Lokale Projekte können Gemeinschaften auch unter schwierigen Bedingungen stärken.  Dort, wo staatliche Infrastruktur schwindet, wo Wege weit und Ressourcen knapp sind, können trotzdem Orte des Zusammenhalts entstehen.“ 

Zum Deutschen Stiftungstag
Zur Rede von Joachim Gauck

w!r-Stiftungsfonds fördert sozialen Zusammenhalt 

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Neun Bürgerstiftungen aus Berlin und Brandenburg erhalten in diesem Jahr eine Förderung von insgesamt 18.000 Euro durch den w!r-Stiftungsfonds der Berliner Volksbank. Je 2000 Euro gehen an Projekte, die Ausgrenzung und Vereinsamung entgegenwirken, Teilhabe stärken und demokratische Werte im Alltag erlebbar machen sollen. Die Projekte werden bis zum 15. Oktober 2025 realisiert. Sie reichen von Medienbildung zur Sensibilisierung für Fake News über generationenverbindende Musikprojekte bis hin zu Film- und Theaterproduktionen. Die ausgewählten Projekte sind angesiedelt bei den Bürgerstiftungen Barnim Uckermark, Berlin, Königs Wusterhausen, Kulturerbe Himmelpfort, Lichtenberg, Neukölln, Oranienburg, Schöneiche und Treptow-Köpenick. Der Stiftungsfonds wurde 2021 von der Berliner Volksbank ins Leben gerufen und wird von der Stiftung Aktive Bürgerschaft verwaltet. Bei der Auswahl der Projekte arbeitet die Berliner Volksbank eng mit der Stiftung Aktive Bürgerschaft zusammen. 

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ZStV: Gemeinnützigkeit und Journalismus

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Gemeinnützigkeit setzt geistige Offenheit und parteipolitische Neutralität voraus: Diesen verfassungsrechtlich fundierten Grundsatz wendete in der Zeitschrift für Stiftungs- und Vereinswesen (ZStV, 2025 Heft 2) Jan Fischer auf die gemeinnützige journalistisch arbeitende Correctiv GmbH an. Fischer, rechtswissenschaftlicher Doktorand an der Universität in Kiel, fokussierte auf den Correctiv-Bericht über ein Treffen rechtsextremer Politiker im Januar 2024 in Potsdam. Correctiv hatte berichtet, dass dort über einen „Masterplan“ zur massenhaften Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert worden war. Die Darstellung sei insofern verzerrt gewesen, als Correctiv die Rolle von AfD-Politikern bei dem Treffen übermäßig betont habe, so Fischer. Die Folge aus gemeinnützigkeitsrechtlicher Sicht: „Der mit der Recherche verbundene gemeinnützigkeitsrechtliche Beitrag zur politischen Bildung wird dadurch (leider) enorm relativiert“, schreibt Fischer. „In der Gesamtschau hat Correctiv den politischen Bogen im Rahmen der Potsdam-Berichterstattung überspannt und die Voraussetzungen des Gemeinnützigkeitsrechts in Bezug auf die politisch zulässigen Betätigungen verletzt.“ Die „tatsächliche Geschäftsführung“ von Correctiv entspreche nicht den Vorgaben des § 63 Abs. 1 der Abgabenordnung. Juristisch schlussfolgert der Autor, eine Erweiterung des Katalogs der gemeinnützigen Zwecke in der Abgabenordnung sei nicht notwendig, da gemeinnütziger Journalismus bereits rechtlich zulässig sei. Allerdings könne der Anwendungserlass dahingehend ergänzt werden, dass Falschdarstellungen zugunsten oder zulasten politischer Parteien zum Verlust der Gemeinnützigkeit führten.  

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Sportentwicklungsbericht: Vereine suchen mehr Ehrenamtliche

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Die Zahl der ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Trainer in Sportvereinen ist stabil, aber die Mitgliederzahlen steigen, sodass Engpässe entstehen. Das meldet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in seinem neunten Sportentwicklungsbericht, der auf Erhebungen aus den Jahren 2023 bis 2025 basiert und am 12. Mai 2025 veröffentlicht worden ist. 17,5 Prozent der Vereine haben demnach in einem Ausmaß Probleme, ehrenamtliche Funktionsträger zu finden und zu binden, dass sie sich in ihrer Existenz bedroht sehen. Auch punktuell Helfende für Veranstaltungen zu finden, ist schwieriger geworden. Weitere Probleme, die die Vereine in der Befragung nannten, waren die Bindung und Gewinnung von Mitgliedern und der bürokratische Aufwand durch Gesetze und Vorschriften. Insgesamt nannten 44 Prozent der Vereine existenzielle Probleme. Gewichtet nach Mitgliedern, sind 39,6 Prozent der Mitglieder in Vereinen mit existenziellen Problemen organisiert.  

An der Befragung im vierten Quartal 2023 nahmen 18.862 der 86.378 deutschen Sportvereine teil. Zudem wurden Trainerinnen, Übungsleiter und Vorstandsmitglieder befragt.  

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Studien: Junge Menschen brauchen mehr Beteiligungschancen

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Die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind regional unterschiedlich. Das wirkt sich auch auf ihre Möglichkeiten aus, mitzugestalten. In der Studie „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ von der Wüstenrot Stiftung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung stellten Wissenschaftler fest, dass in Regionen mit hoher Kinderarmut auch der Anteil von Schulabgängerinnen und Schulabgängern ohne Abschluss hoch ist. Über die Datenauswertung hinaus ergaben Gespräche mit 222 jungen Menschen an acht Orten, dass junge Menschen Freundschaften pflegen, Sport treiben oder Musik machen und digitale Medien nutzen wollen. Es mangele jedoch an Infrastruktur und Möglichkeiten für sie, die dafür nötigen Räume mitzugestalten. Fehle etwa eine eigenständig nutzbare Verkehrsverbindung mit Bus und Bahn oder sichere Radwege, um nach einer Beiratssitzung nach Hause zu kommen, sei dies ein Hindernis für gesellschaftliche Teilhabe, ebenso wie der Mangel an Beteiligungsformaten mit Augenhöhe. Auch böten Gymnasien mehr Mitsprache als Real- oder Mittelschulen. In Jugendbeiräten seien überwiegend Gymnasiasten und Gymnasiastinnen aus wohlhabenderen Familien vertreten. Der Teilhabeatlas wurde am 12. Mai 2025 veröffentlicht. 

Ebenfalls im Mai 2025 ist die Studie „Jugend in Deutschland 2025“ erschienen, eine repräsentative Befragung, die eine pessimistische Einstellung zur gesellschaftlichen Entwicklung verzeichnet. Junge Menschen blickten zwar optimistisch in die Zukunft, was ihr Privatleben betreffe, sie fühlten sich aber politisch nicht repräsentiert, heißt es in der Studie. 

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Zur Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“ 

Darmstädter Echo: Ergebnislose Bemühungen – Nahaufnahme zur gemeinnützigen Arbeit Geflüchteter

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In Münster bei Darmstadt sollen Geflüchtete gemeinnützig arbeiten – im September 2024 beschlossen Gemeindevertreter, diese Möglichkeit aus dem Asylbewerberleistungsgesetz zu forcieren. Neun Monate später berichtete das Darmstädter Echo über das Ergebnis. Es lautet: „Kein Flüchtling arbeitet gemeinnützig.“ Im so betitelten Beitrag berichtete Autor Jens Dörr von den Gründen, die im Gemeinderat erläutert worden waren: Die 21 von den Flüchtlingsbetreuern der Sozialdienste benannten Geflüchteten waren samt und sonders ungeeignet bis auf eine Person, die nicht zum entsprechenden Termin erschien. Zu den Gründen gehörte, dass sie eine reguläre Arbeit aufnahmen, eine Schule besuchten, ausreisepflichtig oder Bürgergeldempfänger geworden seien. Die CDU-Fraktion im Stadtrat wolle sich an den Landkreis wenden, um dem Vorhaben Nachdruck zu verleihen, berichtete Dörr.  

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Süddeutsche Zeitung: „Ja, das Ehrenamt hat sich verändert“

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„Dieses Selbstverständnis, etwas zu geben, ohne darüber nachzudenken, was einem das selbst bringt, fehlt in unserer Gesellschaft derzeit“: Das stellte Fernsehmoderator Willi Weitzel, unter anderem bekannt aus der Kindersendung „Willi wills wissen“, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung fest. Weitzel engagiert sich selbst in verschiedenen Projekten für Bildung und für Menschen in ärmeren Ländern. Unter anderem sitzt er im Kuratorium der Bürgerstiftung des Landkreises Starnberg. Falsche Idealvorstellungen vom Leben durch soziale Medien, aber auch Preissteigerungen und finanzielle Nöte für viele Menschen nannte er als Hemmnisse für ehrenamtliches Engagement. Seine eigene Hilfsbereitschaft sei ihm in die Wiege gelegt worden, erzählte er in dem Gespräch. Er sagte: „Es geht nicht um Materielles, sondern um ein Gefühl. Man vergisst die eigenen Sorgen ein bisschen, wenn man sich um die anderer kümmert. Wenn ich jemanden unterstütze, geht es am Ende beiden besser.“ Das Interview „Man vergisst die eigenen Sorgen ein bisschen“ führten Lilly Fels und Linus Freymark. Es erschien am 5. Mai 2025.  

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ZEIT: Fördergelder abgelehnt, um alles richtig zu machen?

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1,2 Millionen Euro für Demokratieprojekte bekommt die Gemeinde Salzwedel in Sachsen-Anhalt nicht: Denn ihr Stadtrat lehnte die Fördergelder aus dem Programm „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums ab, und zwar nicht nur mit den Stimmen der AfD, sondern auch mit den Stimmen der CDU. Für die ZEIT versuchte Valerie Schönian herauszufinden, was die Christdemokraten zu ihrer Ablehnung brachte. Sie hörte Begründungen, „die vor allem nach Formalitäten klingen“, aber dann rückte einer ihrer Gesprächspartner doch noch damit heraus, dass der Verein „Miteinander“, der die Fördergelder vor Ort hätte verteilen sollen „sehr weit links“ sei, und er bezog sich dabei auf die 551 Fragen enthaltende Anfrage der Bundestagsfraktion der CDU/CSU im Bundestag zur politischen Neutralität geförderter Organisationen (bürgerAktiv berichtete).Womöglich hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion schlicht unterschätzt, welche Auswirkungen ihre 551 Fragen in Ostdeutschland haben würden“, schrieb Schönian. Dem interviewten Stadtrat tut seine Ablehnung dem Bericht zufolge inzwischen leid: „Er wirkt, als ob er eigentlich nur alles richtig machen wollte, indem er genau hinschaute“, so Schönian. Die Reportage erschien in der ZEIT vom 29. April 2025, Titel: „Bleibt uns fern mit eurem Geld“. 

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Süddeutsche Zeitung: Bill Gates terminiert das Ende seiner Stiftung

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2045 wird die milliardenschwere Bill-and-Melinda-Gates-Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates aufgelöst. Das hat Bill Gates bekannt gegeben. Von Anfang sollte die Stiftung befristet existieren und ihr Vermögen nach und nach aufbrauchen, allerdings war der Zeitpunkt ihres Endes zunächst auf 20 Jahre nach Gates‘ Tod gelegt worden. Wie Helmut Martin-Jung am 9. Mai 2025 in der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel „Das Ende der Gates-Stiftung naht“ berichtete, hat die Stiftung seit ihrer Gründung rund 100 Milliarden Dollar für wohltätige Zwecke ausgegeben. Bis 2045, wenn die Stiftung schließt, sollen noch rund 200 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. Die Gates-Stiftung ist die größte private Stiftung der Welt. Sie bekämpft Krankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria in den armen Ländern. Gates kritisierte, dass die US-Regierung unter Donald Trump das Hilfsprogramm USAID zusammengestrichen hat, so Martin-Jung. Er zitiert Gates auch mit Kritik an Trump-Berater und Milliardär Elon Musk: „Er könnte ein großer Philanthrop werden. Stattdessen ist der reichste Mann der Welt am Tod der ärmsten Kinder der Welt beteiligt.“ 

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WDR: Muslime im Ehrenamt

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In der deutschen Öffentlichkeit kommen sie selten vor: Mehr als eine Million ehrenamtlich engagierte Muslime. Am 18. Mai 2025 widmete ihnen der WDR eine Folge der Sendung „WDR Lebenszeichen“, Titel „Im Dienste Allahs für das Gemeinwohl. Muslime im Ehrenamt“. Wie ehrenamtlicher Einsatz für die Mitmenschen im muslimischen Glauben verankert ist, erfuhr Autorin Stefanie Oswalt in Berlin. Sie besuchte dort die  Essensausgabe einer muslimischen Gemeinde, eine muslimische Telefonseelsorge und berichtete über interreligiöse Zusammenkünfte. Gerade letztere sowie verschiedene Projekte liberaler Gemeinschaften unterstütze die Stadt, derzeit seien es rund 40 Einzelprojekte. „Vielleicht hilft das, in der Mehrheitsgesellschaft mehr Sichtbarkeit für muslimisches Engagement herzustellen“, so Oswalt.  

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