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Kommentar: Was auf der Agenda steht

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von Stefan Nährlich

Um die Engagementpolitik in Deutschland ist es ruhig geworden. Ausgerechnet dort, wo Transparenz und Dialog geboten sind, wird im Stillen gearbeitet. Damit „aus den Augen“ nicht zu „aus dem Sinn“ wird, notiere ich hier meine Themen der engagementpolitischen Agenda 2015. Übrigens: Auf die „Notizen für mich“ erhebe ich keinen Alleinanspruch! weiterlesen

Kommentar: Jetzt kommt es auf die Bürger an

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von Rudolf Speth

Wo findet Engagementpolitik statt? Derzeit vor allem in den Ländern, ist die Antwort, die wir im vergangenen Jahr auf diese Frage bekommen haben. Hier gibt es die interessantesten Entwicklungen.

Grundsätzlich ist Engagementförderung zwar auf allen politischen Ebenen anzutreffen. Auf Bundesebene wird seit mehr als 15 Jahren mit mehr oder weniger Erfolg versucht, bessere Bedingungen für Engagierte und zivilgesellschaftliche Organisationen zu schaffen. Doch vielfach hegt der Bund auch eigene Interessen ‒ wie beim Bundesfreiwilligendienst ‒ die gegen die Länder und andere engagementpolitische Organisationen durchgesetzt werden. Engagementpolitik – ein noch junges Politikfeld zeichnet sich daher durch eine große Konkurrenz zwischen den einzelnen politischen Ebenen aus. Länder und Kommunen sind die eigentlichen Orte der Engagementpolitik. Sie haben für diesen Bereich die einschlägigeren Kompetenzen und können von den Erfahrungen vor Ort profitieren. Engagementpolitik aus einem Berliner Ministerium gestaltet sich fast zwangsläufig fern von der örtlichen Wirklichkeit und kann den örtlichen und regionalen Besonderheiten kaum angemessen Rechnung tragen. Es gibt aber auch Konkurrenz bzw. Wettbewerb zwischen den 16 Bundesländern. weiterlesen

Aktive Bürgerschaft gründet Stiftung. „Bürgerschaftliches Engagement stärken“

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Berlin, 12.01.2015 – Die Aktive Bürgerschaft, Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, gibt die Gründung der Stiftung Aktive Bürgerschaft bekannt. Die Stiftung Aktive Bürgerschaft führt die Arbeit des 1997 gegründeten Vereins Aktive Bürgerschaft auf nachhaltige Weise fort.

Zweck der Stiftung ist es, über bürgerschaftliches Engagement zu informieren und zu beraten, Engagierte, Multiplikatoren und Förderer zu schulen und weiterzubilden, Personen und Organisationen für ein aktives Engagement, z.B. in Form des Stiftens, Spendens oder ehrenamtlichen Engagements zu gewinnen und die Entwicklung bürgerschaftlichen Engagements in Theorie und Praxis zu fördern.

„Die genossenschaftliche FinanzGruppe will sich gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft, Gesellschaft und Politik für eine Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und gemeinnütziger Organisationen zum Wohle unseres Landes einsetzen“, erklärt Dr. Peter Hanker, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Aktive Bürgerschaft.

„Als vorrangig operativ arbeitende Stiftung engagieren wir uns für innovative Engagementkonzepte, die wir mit Partnern bundes- oder landesweit umsetzen“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft. So fördert die Aktive Bürgerschaft die Verbreitung und Entwicklung von Bürgerstiftungen in Deutschland und setzt sich mit ihrem Arbeitsbereich Service Learning vor allem in Nordrhein-Westfalen dafür ein, Schulunterricht und Engagement zu verbinden.

Das Handeln der Stiftung Aktive Bürgerschaft orientiert sich an den genossenschaftlichen Werten der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Die Stiftung Aktive Bürgerschaft steht unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und wird unterstützt von den Unternehmen und Verbänden der Genossenschaftlichen FinanzGruppe sowie zahlreichen Volksbanken und Raiffeisenbanken vor Ort.

Die Stiftung wurde am 10. Dezember 2014 von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz Berlin als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt.

Weitere Informationen: www.aktive-buergerschaft.de

Kommentar: Jeden Monat gute Taten

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Der Jahresrückblick der bürgerAktiv-Redaktion

2014 war ein gutes Jahr für das bürgerschaftliche Engagement! Jedenfalls, was das Engagement der Leute selbst anging. BürgerAktiv konnte Monat für Monat über gute Taten berichten. Etwa, dass weitsichtige Bürger mit Zustiftungen, Fonds oder Vermächtnissen beachtliche Geldsummen den Bürgerstiftungen anvertrauten, deren weltweit hundertjähriges Bestehen 2014 zu feiern war. Ihre Erfolgsgeschichte setzte sich also auch in Deutschland weiter fort. Und das obwohl sie, wie alle Stiftungen, auch in diesem Jahr mit den weiter sinkenden Zinserträgen zu kämpfen hatten, die die Budgets schmälerten. Glücklicherweise gibt es noch andere Finanzierungsquellen für gute Taten! weiterlesen

Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015

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Vier Bürgerstiftungen überzeugen mit ihrem Engagement für Flüchtlinge und Demenzkranke, mit einer Fundraising-Kampagne und als Partner für Stifter

Berlin, 11.12.2014 – Die Gewinner des 16. bundesweiten Wettbewerbs um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft stehen fest: Die Bürgerstiftung Stuttgart (Baden-Württemberg) wird für ihren Runden Tisch ausgezeichnet, der die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in der Stadt unterstützt. Die Bürgerstiftung Salzland – Region Schönebeck (Sachsen-Anhalt) hat ein Netzwerk initiiert, das Demenzkranken und ihren Angehörigen in der Region weiterhilft. Die Bürgerstiftung Halle (Sachsen-Anhalt) mobilisierte mit einer Fundraising-Kampagne Zustiftungen in einen Fonds, der dem Hallenser Kulturpatenprojekt „Max geht in die Oper“ zu Gute kommt. Die Bielefelder Bürgerstiftung (Nordrhein-Westfalen) ist ein Partner für Stifter: Sie unterstützt Menschen darin, eine Stiftung zu gründen und gemeinnützige Projekte zu fördern.

Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft wird am 20. März 2015, 17.00 bis 19.00 Uhr, im Forum der DZ BANK am Brandenburger Tor in Berlin an die vier Bürgerstiftungen verliehen. Die Auszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert (10.000 Euro je Bürgerstiftung). Die Preisträger ermittelte eine unabhängige Jury, der Experten aus der Dritte-Sektor-Forschung, Vertreter erfolgreicher Bürgerstiftungen und langjährige Förderer von Bürgerengagement aus dem Genossenschaftswesen angehören.

„Mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft wollen wir das Engagement der Bürgerstiftungen für unsere Gesellschaft anerkennen und würdigen. Die Bewerbungen um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 verdeutlichen eindrucksvoll, wie sich die Stiftungen von Bürgern für Bürger als erste Ansprechpartner für bürgerschaftliches Engagement vor Ort etablieren“, sagt Werner Böhnke, Vorsitzender des Kuratoriums der Aktiven Bürgerschaft und der Jury, Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ BANK. „Wir möchten mit der Auszeichnung weitere Menschen und Institutionen dafür begeistern, sich mit Ideen, Zeit oder auch Geld bei ihrer Bürgerstiftung einzubringen.“

Die Aktive Bürgerschaft will mit dem Förderpreis zeigen, wie sich Bürgerstiftungen vor Ort für mehr Eigeninitiative und Mitverantwortung stark machen und wie sie mit ihren Projekten die Gesellschaft positiv verändern, wie Bürgerstiftungen erfolgreich Geld einwerben und wie sie Menschen unterstützen, selbst stifterisch aktiv zu werden. Die Auszeichnung wird in den vier Kategorien „mitBestimmen“, „mitGestalten“, „mitStiften“ und „mitMachen“ verliehen, die für diese Aufgaben von Bürgerstiftungen stehen.

Die Preisträger mit den Begründungen der Jury:

„Die Bürgerstiftung Stuttgart erhält den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 in der Kategorie ‚mitBestimmen‘ für ihre Initiierung, Organisation und Moderation des Runden Tisches ‚Fort- und Weiterbildung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit‘ in Stuttgart. Die Jury erkennt besonders an, wie die Bürgerstiftung Stuttgart sich für die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements einsetzt. Mit der Moderation des Runden Tisches trägt sie dazu bei, dass die Zivilgesellschaft in Kooperation mit staatlichen Stellen mitbestimmen kann. Dazu gehört auch, Flüchtlinge und Migranten selbst künftig stärker in die Ausbildung der Ehrenamtlichen mit einzubeziehen.“

„Die Bürgerstiftung Salzland – Region Schönebeck erhält den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 in der Kategorie ‚mitGestalten‘, weil sie mit dem Demenz-Netzwerk ein wichtiges und herausforderndes gesellschaftliches Thema aufgreift. Die Jury hebt besonders hervor, dass die Bürgerstiftung den Mut und die Zuversicht hat, sich auf ein noch unbekanntes Terrain zu begeben. Profitieren werden nicht nur die Demenzkranken und ihre Angehörigen, sondern die Erfahrungen aus Schönebeck werden auch für andere Regionen von Nutzen sein: Die Auswirkungen des demographischen Wandels wie in Schönebeck erreichen die meisten Kommunen in Sachsen-Anhalt in zehn Jahren.“

„Die Bürgerstiftung Halle erhält den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 in der Kategorie ‚mitStiften‘ für ihre Fundraising-Kampagne ‚100.000 Euro für den Max-Fonds‘. Die Jury würdigt sowohl die Gewinnung des Matching-Fund-Gebers und die professionelle Umsetzung der Kampagne als auch besonders, dass die Bürgerstiftung Halle sich gleich einer doppelten Herausforderung erfolgreich gestellt hat: Sie hat in einer Stadt mit unterbrochener Stiftungstradition und in Zeiten niedriger Zinsen für das Stiftungsvermögen dem Stiftungsgedanken in Halle eine breite öffentliche Aufmerksamkeit und gesellschaftliche Relevanz verschafft.“

„Die Bielefelder Bürgerstiftung erhält den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2015 in der Kategorie ‚mitMachen‘ für ihren ganzheitlichen Ansatz als Partner für Stifter. Besonders hat die Jury beeindruckt, dass die Bielefelder Bürgerstiftung sich nicht allein als professioneller Dienstleister für die Verwaltung von Stiftungen versteht, sondern auch die Interessen von Stiftern mit den gesellschaftlichen Anforderungen in Bielefeld zusammenbringen will.“

Werner Böhnke, Vorsitzender des Kuratoriums der Aktiven Bürgerschaft und der Jury

Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft zählt zu den ersten Auszeichnungen für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Seit 1998 wird er an gemeinnützige Organisationen verliehen, seit 2002 speziell an Bürgerstiftungen. Bewerben konnten sich bei dem diesjährigen Wettbewerb Bürgerstiftungen aus Deutschland, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen.

Bürgerstiftungen in Ostdeutschland

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Mehr Spenden, mehr Engagierte. „Bürgerstiftungen bringen Stiftungskultur voran“

Berlin, 05.11.2014 – Bürgerstiftungen arbeiten lokal und setzen sich für gemeinnützige Zwecke in ihrer Stadt oder Region ein. Die Stiftungen von Bürgern für Bürger ermöglichen es Menschen, selbst aktiv zu werden: Als Stifter, Spender oder Ehrenamtliche. Für Bildung und Soziales, für Kultur und Umwelt.

25 Jahre nach dem Mauerfall hat sich das Bürgerstiftungsmodell in Ost- und Westdeutschland erfolgreich etabliert. Bei allen Gemeinsamkeiten lassen sich Besonderheiten feststellen, die die Aktive Bürgerschaft mit ihrem „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014. Fakten und Trends 2014“ erhoben hat. Von bundesweit 378 Bürgerstiftungen liegen bisher 31 in Ostdeutschland (West: 347). Bezogen auf die Bevölkerungszahl relativiert sich dies: In Ost wie West leben 48 Prozent der Menschen im Einzugsgebiet einer Bürgerstiftung und können sich mit Geld, Zeit und Ideen beteiligen. Insgesamt 12.000 Ehrenamtliche zählen die Bürgerstiftungen bundesweit. Bei den ostdeutschen Bürgerstiftungen engagieren sich durchschnittlich doppelt so viele Menschen in Gremien und Projekten wie bei den westdeutschen (Ost: 48, West: 24). In Vorstand und Stiftungsrat sind mehr Frauen aktiv, die Gremienmitglieder sind jünger.

Ostdeutsche Bürgerstiftungen haben bisher durchschnittlich gut halb so viel Stiftungskapital aufgebaut wie die westdeutschen (Ost: 409.000 Euro, West: 755.000 Euro). Hier machen sich die durchbrochene Stiftungstradition sowie ökonomische Unterschiede bemerkbar. Doch nehmen sie im Durchschnitt mehr Spenden ein (Ost: 43.000 Euro, West: 31.000 Euro). Auch ihre durchschnittlichen Fördersummen liegen höher als im Westen (Ost: 47.000 Euro, West: 38.000 Euro).

„Die Idee der Bürgerstiftung geht in Ost wie West auf. Als erster Ansprechpartner für regionales Engagement sind sie vielerorts nicht mehr wegzudenken. In Ostdeutschland bringen Bürgerstiftungen zudem die lange unterbrochene Stiftungskultur voran, da sich jeder – mit kleinen und größeren finanziellen Beträgen oder mit ehrenamtlicher Tatkraft – für lokale gemeinnützige Anliegen engagieren kann“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft.

14 Bürgerstifterinnen und Bürgerstifter aus Ost und West berichten, warum und wie sie sich für ihre lokale Bürgerstiftung engagieren, darunter Bürgerstifterinnen aus Leipzig und der Region Barnim-Uckermark. Anlass ist der 100. Geburtstag der weltweit ersten Bürgerstiftung in den USA in diesem Jahr. Seit 1996 gibt es diese Stiftungen von Bürgern für Bürger auch in Deutschland. In Wismar wurde 1998 die erste ostdeutsche Bürgerstiftung gegründet. www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungen/happy_birthday

Methodik: Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014“ basiert auf einer Vollerhebung aller Bürgerstiftungen, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2014 gegründet wurden. Der Rücklauf lag bei 77 Prozent. Stichtag der Finanzdaten war der 31.12.2013. Der Länderspiegel erschien zum Tag der Stiftungen am 1.10.2014.

Bürgerstiftungsfinder: Bürgerstiftungen veröffentlichen ihre Finanzdaten, Kontaktadressen und Presseartikel im Bürgerstiftungsfinder der Aktiven Bürgerschaft. Wer sich für eine Bürgerstiftung engagieren möchte, findet online schnell die nächstgelegene Bürgerstiftung in seiner Stadt oder Region. www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder

Kommentar: Gerd Müller allein am Ball?

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von Holger Backhaus-Maul

Die Älteren verbinden mit seinem Namen einen überaus erfolgreichen deutschen Fußballspieler bayerischer Herkunft, während die Jüngeren allenfalls mit den Schultern zucken: Gerd Müller, der seit Dezember 2013 amtierende Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ist den meisten Bürgern schlicht unbekannt.

Schade eigentlich. Denn hinter dem deutschen Allerweltsnamen deutet sich ein Stück politische Avantgarde an – und zwar am Rande der ersten Reihe der CSU. Verdeckt von Horst Seehofer, Ilse Aigner, Alexander Dobrindt und Markus Söder experimentiert Minister Müller mit bemerkenswert anderen Politikinhalten und -formen. Wo bislang vielfach schöne Worte und Bilder die Sicht vernebelten, sucht er die politische Auseinandersetzung und bringt dabei wichtige Akteure ins Spiel, nämlich die Unternehmen.

So reiste er im Sommer nicht wie seinesgleichen zur Fußballweltmeisterschaft nach Brasilien, sondern suchte in Deutschland die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Sportartikelhersteller Adidas. Wohlgemerkt über fair hergestellte und gehandelte Fußbälle. weiterlesen

Kommentar: Engagementforschung braucht langen Atem

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von Rudolf Speth

Die Projektgruppe Zivilengagement am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) löst sich zum Ende des Jahres 2014 auf. Das ist für die Forschung zum großen und vielgestaltigen Bereich der Zivilgesellschaft, des bürgerschaftlichen Engagements und zu den Dritte-Sektor-Organisationen ein tiefer Einschnitt.

Dieser hat zwar eine biografische Dimension – Eckhard Priller, Leiter der Projektgruppe, hat das Rentenalter erreicht. Er hat mit einer Reihe von Untersuchungen, deren Ergebnisse sich in zahlreichen Publikationen finden, die Forschung in den verschiedenen zivilgesellschaftlichen Facetten bis hin zum Spendenverhalten vorangebracht.

Doch die Auflösung der Projektgruppe hat zwei weitere Dimensionen, die über das individuelle Forscherleben Eckhard Prillers und der anderen Mitglieder der Projektgruppe hinausgeht: Sie betrifft das WZB und wirft zugleich ein Schlaglicht auf die Situation der Forschung zur Zivilgesellschaft in Deutschland. weiterlesen

Vom Taschengeld bis zum Millionenerbe – Bürger spenden und stiften mehr denn je an lokale Bürgerstiftungen

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Aktive Bürgerschaft legt Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014 mit Fakten und Trends vor

Berlin, 24.09.2014 – Bürgerstiftungen gewinnen weiter an Attraktivität bei Stiftern und Spendern: Diese stifteten 33 Millionen Euro zu und spendeten 12 Millionen Euro im Jahr 2013 an Bürgerstiftungen, das ist mehr denn je. Mehr Stifter vertrauen ihre eigene Stiftung ihrer lokalen Bürgerstiftung an. Dies zeigt der „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2014“, den die Aktive Bürgerschaft zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober vorlegt. „Vom Taschengeld bis zum Millionenerbe – wenn Menschen in ihrer Stadt oder Region etwas bewegen wollen, wählen sie Bürgerstiftungen als Partner. Denn Bürgerstiftungen bündeln Geld und Bürgerengagement vor Ort und behaupten sich auch in Niedrigzinszeiten“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft.

378 Bürgerstiftungen gibt es in Deutschland. 39 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet einer Bürgerstiftung und können sich als Stifter, Spender und Ehrenamtliche engagieren oder Förderung beantragen. Bürgerstiftungen gibt es in allen Bundesländern außer dem Saarland. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit 109, gefolgt von Baden-Württemberg (90) und Niedersachsen (58).

Das Stiftungskapital wächst weiter auf insgesamt 271 Millionen Euro. 33 Millionen Euro vertrauten Stifter den Bürgerstiftungen im Jahr 2013 an Zustiftungen an, das ist ein Zuwachs um 13,8 Prozent. Wachstumsmotor sind die 60 Bürgerstiftungen, die über ein Kapital von mehr als einer Million Euro verfügen.

Die Spendeneinnahmen steigen auf 12 Millionen Euro. Damit haben Bürger, Unternehmen und Organisationen 2013 mehr denn je an Bürgerstiftungen gespendet. Bürgerstiftungen werben verstärkt Spenden ein, auch um sinkende Kapitalerträge auszugleichen.

Die Fördersumme bleibt mit rund 14 Millionen Euro auf hohem Niveau. Fast 83 Millionen Euro haben die Bürgerstiftungen seit 2005 für das Gemeinwohl eingesetzt, vor allem für das Zukunftsthema Bildung. Hier investieren sie fast die Hälfte ihrer Mittel (47 Prozent), gefolgt von Kunst und Kultur (17 Prozent) und Sozialem (15 Prozent).

Bürgerstiftungen sind auch in Niedrigzinszeiten eine gute Option für das Stiften: Durch die Bündelung von Geld und Bürgerengagement sorgen sie dafür, dass das Stiften durch niedrige Kosten und geringen Aufwand attraktiv bleibt.

580 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen mit einem Gesamtvermögen von 95 Millionen Euro haben Bürger, Unternehmen, Vereine und andere Institutionen den Bürgerstiftungen bisher anvertraut. Der Schlüssel zum erfolgreichen Kapitalaufbau sind passgenaue Angebote für Stifter.

25 Jahre nach dem Mauerfall hat sich das Bürgerstiftungsmodell in Ost- und Westdeutschland erfolgreich etabliert. Bei allen Gemeinsamkeiten lassen sich Besonderheiten feststellen.

Methodik: Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014“ basiert auf einer Vollerhebung aller Bürgerstiftungen, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2014 gegründet wurden. Der Rücklauf lag bei 77 Prozent. Stichtag der Finanzdaten war der 31.12.2013. Der Länderspiegel erscheint seit 2006 jährlich.

Transparenz: Bürgerstiftungen, deren Satzung den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ entspricht, veröffentlichen ihre Finanzdaten, Kontaktadressen und Presseartikel im Bürgerstiftungsfinder der Aktiven Bürgerschaft. Damit setzen sie ein Zeichen für mehr Transparenz im Stiftungsbereich. www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder

14 Bürgerstifterinnen und Bürgerstifter berichten, warum und wie sie sich für ihre lokale Bürgerstiftung engagieren. Anlass ist der 100. Geburtstag der weltweit ersten Bürgerstiftung in den USA in diesem Jahr. Seit 1996 gibt es diese Stiftungen von Bürgern für Bürger auch in Deutschland.

„Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014“ als Faktenblatt mit Schaubildern zum Download:

Aktive Bürgerschaft sucht die besten Service-Learning-Schulen

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Berlin, 18.09.2014 – Schülerinnen und Schüler engagieren sich in Seniorenheimen ehrenamtlich für ältere Mitbürger, organisieren Vorlesenachmittage in Kindergärten oder setzen sich gemeinsam mit Naturschutzorganisationen für Umweltschutz ein. In der Schule verbinden sie ihr Engagement mit Unterrichtsinhalten in Fächern wie Sozialkunde, Deutsch oder Biologie – das ist Service Learning und fördert sowohl Bildung als auch Bürgerengagement.

Die Aktive Bürgerschaft schreibt erstmals den Service-Learning-Wettbewerb „Mehr als Engagement: Service Learning“ aus. Gesucht werden Schulen, die das bürgerschaftliche Engagement ihrer Schüler mit dem Bildungskonzept Service Learning fördern und in ihr Schulprogramm aufgenommen haben. Teilnehmen können alle Schulen der Sekundarstufen I und II in Deutschland.

Die fünf besten Schulen lädt die Aktive Bürgerschaft nach Berlin ein. Dort präsentieren sie bei der Service-Learning-Förderkonferenz am 3. Juni 2015 einem Fachpublikum, wie sie Service Learning an ihrer Schule umsetzen, welche Erfahrungen sie sammeln und wohin sie sich entwickeln wollen. Eine unabhängige Kommission mit Fachleuten aus Schulen und Schulpolitik, Wirtschaft und Wissenschaft entscheidet über die Auswahl.

Die Aktive Bürgerschaft will mit dem Wettbewerb auf das Innovationspotenzial von Service Learning für Bildung und Engagement aufmerksam machen. „Service Learning ist mehr als eine Spendenaktion oder ein Besuch in einer sozialen Einrichtung. In den Service-Learning-Projekten wenden Schüler ihr Wissen an und setzen sich zugleich konkret für die Gesellschaft ein“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft. „Wir suchen Schulen, bei denen Service Learning bereits fester Bestandteil der Schulkultur ist.“

Zu dem Wettbewerb lädt die Aktive Bürgerschaft im Rahmen ihres Service-Learning-Programms „sozialgenial – Schüler engagieren sich“ ein. sozialgenial entstand auf Initiative und mit Förderung der WGZ BANK und wird unterstützt vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Wettbewerb wird unterstützt von der GAD eG, Spezialist für Banken-IT in der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Bewerbung online: www.sozialgenial.de/wettbewerb

Bewerbungsschluss: 30. November 2014