Rund 25.000 Besucher, über 300 Workshops und Vorträge, durchschnittlich 570 Besucher: Mit diesen Zahlen haben die Veranstalter die sechs Wochen bilanziert, die das umstrittene BMW Guggenheim Lab in Berlin verbracht hat. Es ist am 29. Juli 2012 zu Ende gegangen. Nach Protesten am ursprünglich geplanten Standort im Berliner Bezirk Kreuzberg war es auf ein Gelände im Prenzlauer Berg ausgewichen (< Ausgabe 121 - März 2012), wo Proteste bis auf eine anfängliche Demonstration ausblieben. Das öffentliche Echo ist verhalten: Viele Vorträge und Workshops seien "harmlos" gewesen, die Themen zu konkret, um Diskussionen auszulösen, schrieb der Tagesspiegel in seiner Bilanz "Das Guggenheim Lab und Strategie der Umarmung" am 26. Juli 2012, die Zeit betitelte einen Bericht über das Programm des Lab am 2. Juli 2012 mit "Matschen für Berlin". Der Spiegel kritisierte, nachhaltige Impulse habe das Lab nur für seine Betreiber gebracht ("Occupy, sponsored by", 27. Juli 2012), und in der tageszeitung (taz) hieß es, Diskussionen seien rar gewesen. "Stattdessen wurden Lego-Kameras gebastelt, meditiert und in Mülltonnen gegrillt" ("Eine Nummer kleiner", taz vom 26. Juli 2012).
Berlin: Guggenheim Lab endet unspektakulär
, Ausgabe 125 Juli 2012