Ein Jahr nach Einführung des Bundesfreiwilligendienstes liegen die ersten Erkenntnisse einer begleitenden Untersuchung vor, die die Hertie School of Governance und das Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg durchführen. Danach nehmen in den alten Bundesländern vor allem junge Menschen unter 27 Jahren teil, in den neuen Ländern sind die Freiwilligen mehrheitlich über 27 Jahre alt. Vor allem für diese älteren Teilnehmer, deren Anteil insgesamt bei 30 Prozent liegt, ist der Freiwilligendienst des öfteren eine Alternative zur Erwerbsarbeit oder dient der beruflichen Neuorientierung. Das hat die Befragung von Freiwilligendienstleistenden ergeben, die der Studie zugrunde liegt. Das Format stehe “vor der Herausforderung, sich zwischen den Polen Engagement und Erwerbsarbeit zu verorten”, heißt es in der Studie. Fraglich ist den Erkenntnissen zufolge nämlich auch, ob es gelingt, den Freiwilligendienst vom Ehrenamt abzugrenzen und seine Zusätzlichkeit durchzusetzen.
Bilanz: Freiwilligendienst zwischen Erwerbsarbeit und Ehrenamt
, Ausgabe 124 Juni 2012