Schülerinnen und Schüler herkunftsunabhängig mit Bildungsförderung zu erreichen, bleibt eine der wichtigsten bildungspolitischen Herausforderungen: Das gehört zu den zentralen Aussagen des Bildungsberichts 2024, der am 17. Juni 2024 veröffentlicht wurde. Denn Herkunft ist weiterhin ein bedeutsamer Faktor für den Bildungsabschluss: Von den Kindern mit mindestens einem akademisch gebildeten Elternteil machen dreimal so viele einen akademischen Abschluss wie Kinder nichtakademisch gebildeter Eltern. Umgekehrt haben 40 Prozent der Kinder von formal gering qualifizierten Eltern noch im Erwachsenenalter weder Berufsabschluss noch Hochschulreife. Insgesamt stellt der Bericht eine wachsende Heterogenität bei den Bildungsvoraussetzungen, aber auch in den Institutionen fest und bezeichnet dies als „eine große Herausforderung auch an die Kompetenzen des pädagogischen Personals“.
Die Zahlen im Bericht beziehen sich auf das Jahr 2022. Den Anteil des Staates an der Bildungsfinanzierung beziffert er auf 83 Prozent, der Rest verteilt sich auf Privatpersonen, Unternehmen und Nonprofit-Organisationen. Nominal haben sich die Bildungsausgaben in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, was der Bericht auf Ganztagsausbau und Investitionen in frühkindliche Bildung zurückführt, aber wesentlich auch auf die Inflation. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt ist nur geringfügig gestiegen und der Bedarf sei nicht gedeckt, heißt es.
Den Bildungsbericht verfasst alle zwei Jahre eine Autorengruppe aus den führenden Bildungsforschungsinstituten. Sie wertet dafür die Studienlage und die verfügbaren statistischen Daten aus. Gefördert wird er von der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.