Die Fachzeitschrift „Blätter der Wohlfahrtspflege“ hat in ihrer Ausgabe für Mai und Juni 2025 (Heft 3|2025) die aktuellen Entwicklungen in der Zivilgesellschaft in den Blick genommen. In dem Schwerpunkt „Gemeinnützigkeit & Zivilgesellschaft“ kritisieren unter dem Titel „Staatliche Regulierung der Zivilgesellschaft in der Demokratie“ Holger Backhaus-Maul und Lina Hehl von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Politikwissenschaftler Rudolf Speth, „dass der Begriff der liberalen repräsentativen Demokratie in Deutschland auf Variationen und Entwicklungen des demokratischen Staates verengt wird. Mit dieser Staatszentriertheit des Demokratieverständnisses werden, erstens, das demokratische Verhältnis von Staat und Gesellschaft und, zweitens, die innerorganisatorische Demokratisierung sträflich vernachlässigt.“ Unter anderem, weil die Mehrzahl der Nonprofit-Organisationen Zuwendungen vom Staat erhielten und öffentliche Dienstleistungen erbrächten, könne von einer „unvollendeten Demokratisierung der deutschen Gesellschaft“ gesprochen werden.
In weiteren Beiträgen des Schwerpunkts befassen sich unter anderen Siri Hummel und Rupert Graf Strachwitz vom Maecenata Institut mit den Einschränkungen der Zivilgesellschaft („shrinking spaces“), die in vielen Ländern zu beobachten sind, reflektiert Stefan Wallner vom österreichischen Bündnis für Gemeinnützigkeit die Folgen der von vielen Menschen als Dauerkrise empfundenen Entwicklungen und den Bedeutungsverlust von Werten und Institutionen, und analysiert Ulrike Petzold vom DAKU Dachverband der Kulturförderung zusammen mit Jan Wenzel vom VENRO Verband den aktuellen Kurs der Engagementpolitik.