Süddeutsche Zeitung: Mehr Aufmerksamkeit für die Sportvereine

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Den deutschen Abwärtstrend bei den olympischen Medaillen haben vier Autoren der Süddeutschen Zeitung zum Anlass genommen, nach Verbesserungspotenzial zu suchen. Dabei nahmen sie unter anderem die Sportvereine in den Blick und befragten den Konstanzer Sportökonom Lutz Thieme. Dieser plädiert dafür, nicht nur in den Hochleistungssport mehr Geld zu stecken, sondern auch in die Vereine. Er fordere „mehr Aufmerksamkeit für die Keimzellen, die Heimat der Aktiven, die sich irgendwann einmal auf den Weg in die Weltspitze machen“, heißt es in dem mit „Spieglein, Spieglein“ übertitelten Beitrag, der am 9. August 2024 erschien. Dabei geht es nach Thiemes Ansicht nicht allein um Finanzen, sondern auch um Entlastung von Bürokratie und Unterstützung bei der Digitalisierung. Und um die richtige Haltung: Während im Leistungssport einzelne Personen und Gremien viel gestalten könnten, entzögen sich die Vereine mit Eigensinn und „Gewusel“. „Aber gerade deshalb sind sie so resilient und erfolgreich“, wird der Wissenschaftler zitiert.

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taz: Bundeskongress Omas gegen rechts

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Das Für und Wider eines AfD-Verbotsverfahrens, Frauenrechte und AfD, die Klimakrise und Kommunikationsstrategien gehörten zu den Themen, die auf dem ersten Bundeskongress der Organisation „Omas gegen Rechts“ in Erfurt diskutiert wurde. Rund 300 Frauen und Männer aus 65 Ortsgruppen der „Omas gegen Rechts“ kamen hier Anfang August zusammen. Darüber berichtete am 4. August 2024 in der tageszeitung (taz) Katrin Gottschalk im Beitrag „Widerstand statt Ruhestand“. Die Bewegung, die 2018 in Deutschland startete, habe inzwischen nach eigener Einschätzung rund 30.000 Mitglieder. Die Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer formulierten keine Forderungen an die Politik, verabschiedeten aber eine Resolution, in der sie die Wählerinnen und Wähler aufforderten, „den anstrengenden Weg der Demokratie zu gehen“, wie Gottschalk schrieb. Sie hatten erstmals im August 2023 anlässlich des Parteitags der AfD in Magdeburg bundesweit mobilisiert.

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WAZ: Kaum jemand nutzt die Ehrenamtskarte

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Seit 2008 gibt es Ehrenamtskarten in Nordrhein-Westfalen, die ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger mit freien Eintritten und Rabatten belohnen. Landesweit sind es 5400 Vergünstigungen, die beantragen kann, wer sich mehr als fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich engagiert; weitere Regelungen geben die Kommunen vor. Allerdings sei die Karte weitgehend unbekannt, berichtete Jana Behringer unter dem Titel „So sparen Ehrenamtliche in NRW“ in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung am 30. Juli 2024. Bundesweit hätten nach Angaben der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt nur rund 1,2 Prozent aller Ehrenamtlichen eine solche Karte, die es in fast allen Bundesländern inzwischen gibt. Zahlen zur Nutzung werden selten erhoben: „Während die Volkshochschule Mülheim mitteilt, dass die Karte seit 2020 durchschnittlich dreißigmal pro Jahr vorgelegt wird, erheben die meisten befragten Einrichtungen keine Zahlen zur Nutzung – ebenso wenig die befragten Kommunen selbst. Nach landesweiten Umfragen durch die Staatskanzlei verwenden Nutzer die Karte pro Halbjahr ein- bis zweimal, sagt auf Anfrage der Stadtsprecher von Bochum“, schrieb Behringer und zitierte eine zum Ehrenamt forschende Wissenschaftlerin mit der Einschätzung, bei den Engagierten seien Studien zufolge innovativere Anerkennungsformen wie ein Bonus bei der Rente gefragt.

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NDR, WDR, Süddeutsche Zeitung: Sparpläne beim WWF Deutschland

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Beim World Wildlife Fund (WWF) in Deutschland müssen möglicherweise 80 der knapp 500 Angestellten gehen, berichteten auf tagesschau.de am 12. Juli 2024 Petra Blum, Verena von Onderza und Nick Heubeck über Recherchen von NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung. Damit sollten, so die Autoren, rund 4,5 Millionen Euro an Personalkosten pro Jahr eingespart werden. Die Abteilungen Artenschutz, Landwirtschaft und Bildung sollten aufgelöst werden und die Verwaltung von Schutzgebieten an andere Organisationen abgegeben werden. Der WWF Deutschland finanziert sich aus Spenden, öffentlichen Mitteln und der Zusammenarbeit mit Unternehmen. Letztere solle intensiviert werden, heißt es in dem Bericht mit dem Titel „Massive Finanzlücken beim WWF“. Das stoße bei den Mitarbeitenden auf Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Organisation. Der WWF Deutschland selbst gab am 11. Juli 2024 eine Pressemitteilung heraus, in der er von einer Konsolidierung und strategischer Fokussierung sprach und erklärte, für mögliche Spendeneinbrüche vorsorgen zu wollen. Die Organisation ist gemessen am Spendenaufkommen die zweitgrößte Umweltorganisation in Deutschland, 2023 spendeten ihr 350.000 Menschen rund 55 Millionen Euro, das waren rund 40 Prozent der Einnahmen.

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Deutschlandfunk Kultur: Zeitgutscheine in Lörrach

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Zeitbankvereine gibt es in Österreich, Tschechien und Deutschland. Wie sie funktionieren, berichtete am 8. Juli Deutschlandfunk Kultur am Beispiel der „ZEITBANK plus“ in Lörrach in Baden-Württemberg. „Die 200 Mitglieder in Lörrach gehen füreinander einkaufen, mit zum Arzt oder helfen im Garten“, berichtete Autorin Katharina Thoms am 8. Juli 2024. Die Zeit wird gutgeschrieben und das Guthaben kann eingelöst werden, wenn man selbst einmal Hilfe braucht. Aktuelle Herausforderung: Mehr jüngere Menschen einbeziehen, die vielleicht auch Hilfe brauchen, wenn Kinder, Haushalt und Beruf ihnen über den Kopf wachsen. Der Beitrag erschien im Länderreport unter dem Titel „Zeitgutscheine für die Nachbarn“.

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Süddeutsche Zeitung: Deutschland größte Müllsammelgruppe

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Teils mehrere hundert Menschen sieht man regelmäßig am Rheinufer in Köln beim Müllsammeln. Es sei Deutschlands größte Müllsammelgruppe, in neun Jahren angewachsen von einer One-Man-Show zum heutigen Verein namens „Krake“, berichtete in der Süddeutschen Zeitung Alexander Menden. Die Mitglieder sammeln den Abfall nicht nur, sondern stellen ihn im „Müllseum“ in ihrer Vereinszentrale auch aus. Seit 2022 schwimmt zudem die sogenannte „Rheinkrake“ im Fluss, eine Müllfalle, die den Unrat schon im Fluss sammelt: „Darunter sind große Brocken wie Fahrräder und die immer wieder gerne in den Rhein geschmissenen Elektroroller“, schrieb Menden. „Aber es sind vor allem die winzigen Teilchen, die den Vereinsmitgliedern Sorge bereiten.“ Auf seine Frage, ob es nicht frustrierend sei, antwortete Krake-Initiator Christian Stock: „Jedes Gramm Müll, das ich sammle, ist ein Gramm weniger, das im Meer landet.“ Der Beitrag erschien am 18. Juni 2024 unter dem Titel „Wenn hier sonst niemand aufräumt, mache ich es halt selber“.

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Die Welt: Dienstjahr für Jung und Alt – was geht, was geht nicht?

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Ein Dienstjahr für die Gesellschaft, um Probleme im sozialen Bereich zu lösen: Klingt einfach, ist juristisch aber schwierig, konstatierte Tim Daldrup in der Welt vom 29. Juni 2024 unter dem Titel „Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr – sogar für Ältere? Diese Möglichkeiten hat der Staat“. Denn das Grundgesetz verbietet Zwangsarbeit. Der frühere Zivildienst fiel als Ersatz für den Wehrdienst nicht darunter, doch heute ist der Wehrdienst ausgesetzt. Was das Grundgesetz zulässt, ist eine allgemeine, für alle zugängliche öffentliche Dienstleistungspflicht: Feuerwehr oder Deichschutz fielen darunter, nicht aber Altenpflege oder Einsätze in Schulen, so Daldrup unter Berufung auf den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages. Während man in CDU-Kreisen annimmt, das Gesetz „dynamisch“ auslegen zu können, sind in der Debatte um ein Pflichtjahr für ältere Menschen mildere Stimmen zu hören. „Es sei sinnvoller, weiter auf Freiwilligkeit bei Älteren zu setzen“, vernahm Daldrup. „Doch so einfach ist das nicht für Menschen, die im Vollzeitberuf stehen. Deswegen fordern die Diakonie Deutschland und die Evangelischen Freiwilligendienste einen Rechtsanspruch auf ein Freiwilligenjahr.“

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Leipziger Volkszeitung: Tolle Erlebnisse statt Geld für EM-Helfer

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Wer freiwillig der UEFA bei der EM hilft, bekommt eine Gratismahlzeit am Tag, kostenlose Nahverkehrstickets und darf die Arbeitskleidung behalten. Das ist zwar schon alles, berichtete Mark Daniel am 6. Juli 2024 in der Leipziger Volkszeitung. Doch den Freiwilligen scheint die Sparsamkeit des wohlhabenden Fußballverbandes nichts auszumachen. „Geldverdienen ist bei solchen Events nicht der Antrieb. Es geht darum, Teil von etwas Einmaligem zu sein und eine tolle Art von Gemeinschaft zu erleben“, zitierte Daniel eine Studentin. 7700 Freiwillige hätten sich in Leipzig beworben, 1600 wurden genommen. Manche holen sich ein bisschen Bezahlung im Nachgang, aber nicht von der EM, sondern von den anderen Fans, so Daniel: „Bei Ebay stehen zahlreiche Shirts, Jacken oder Schuhe längst zum Verkauf.“ Sein Beitrag hat den Titel „Ohne Bezahlung, aber tolle Erlebnisse“.

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Tagesschau: Druck auf Vereine

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In mehreren Bundesländern sind Vereine, die sich für Themen wie Antirassismus, Diversität und Demokratie stark machen, offenbar mit Anzeigen beim Finanzamt oder parlamentarischen Anfragen von AfD-Mitgliedern unter Druck gesetzt worden, berichtete am 18. Juni 2024 Pascal Siggelkow vom Faktenfinder-Team der ARD auf tagesschau.de. „Möglich macht das eine undurchsichtige Gesetzeslage“, berichtete er unter dem Titel „Gemeinnützige Organisationen im Fadenkreuz der AfD“. Er referierte die Argumentation des bayerischen AfD-Abgeordneten Uli Henkel, der die Gemeinnützigkeit des Verein „München ist bunt“ gegenüber den Finanzbehörden anfocht: „Der Verein ‚München ist bunt!‘ richte sich mit seinem Engagement fast ausschließlich gegen die AfD und ihre Aktivitäten. Gemeinnützige Körperschaften sind jedoch zu Parteineutralität verpflichtet. Henkel forderte deshalb von der Finanzbehörde, dem Verein den Status der Gemeinnützigkeit abzuerkennen.“ 2022 hatte das Bundesfinanzministerium in einem Anwendungserlass nur vereinzelte Äußerungen zu tagespolitische Themen erlaubt. Wird eine solche Anzeige vom zuständigen Finanzamt aufgegriffen, entsteht einiger Aufwand für den Verein und Experten vermuten laut dem Bericht, dass viele Vereine sich aus Sorge um die Gemeinnützigkeit mit Äußerungen zu gesellschaftlich relevanten Themen zurückhielten.

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NDR: Mit Bürgerstiftungen gegen Einsamkeit

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Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will sich in seiner diesjährigen Benefizaktion gemeinsam mit den Bürgerstiftungen gegen Einsamkeit engagieren. Im Dezember startet eine Spendenkampagne in allen NDR-Programmen, die den Bürgerstiftungen im Sendegebiet zugute kommt. Der Sender werde „umfangreich über ihr Engagement berichten“, kündigte Intendant Joachim Knuth im Bericht des Senders „Thema Einsamkeit: Bürgerstiftungen Partner der NDR Benefizaktion 2024“ vom 21. Juni 2024 an. „Wir wollen die lebendige Gemeinschaft in der Region stärken. Die Bürgerstiftungen verfolgen ähnliche Ziele – auch sie verbinden Menschen.“ Seit 2011 sind in diese Benefizaktionen des Senders insgesamt rund 47,6 Millionen Euro gespendet worden.

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ZEIT Magazin: Ausgeklügelte Regeln im Bürgerrat

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Die österreichische Millionenerbin Marlene Engelhorn hat einen Bürgerrat einberufen, der entscheiden sollte, wie 25 Millionen Euro aus Engelhorns Vermögen an gemeinnützige Organisationen verteilt werden sollen. Sie wolle nicht Teil einer gönnerhaften Charity-Welt sein, in der reiche Menschen entscheiden, was wichtig sei und wessen Problem gelöst werden, begründete sie ihre Entscheidung gegenüber der ZEIT-Reporterin Julia Friedrichs. Zustande kam ein professionelles und sehr streng organisiertes Verfahren, berichtete Julia Friedrichs nicht ohne Erstaunen in ihrer Reportage „Zwei Inseln auf den Bahamas kaufen – Was machen wir mit 25 Millionen?“. „Mit großer Ernsthaftigkeit, ja fast Ehrfurcht, machen sich die Bürger ans Werk. (…) Anders als in all den Kommentaren, die über eine gespaltene Gesellschaft klagen, in denen soziale Milieus sich in ihre Bubbles zurückziehen, unfähig, sich auszutauschen, gelingt im Saal das Gespräch von Anfang an.“ Die 80 Bürger im Rat bildeten ein breites Spektrum ab, vom Gabelstaplerfahrer über die Einwanderin aus Afghanistan bis zur Gasthofwirtin. In der Reportage ist zu lesen, wie sie diskutierten, wie Experten ihnen Rat gaben und mit welch teils ausgeklügelten Regeln im Prozess Sachlichkeit und Seriosität garantieren sollten; aber auch, wo es hakte und was die teilnehmenden Räte irritierte. Der Text erschien am 20. Juni 2024 im ZEIT Magazin.

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Eckernförder Zeitung: Urlaub auf dem DLRG-Wachturm

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Wenn der Sommer kühl ist, haben die Ehrenamtlichen von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) einen entspannten Job, stellte Jorid Behn fest, als sie einem DLRG-Team in Eckernförder einen Besuch abstattete. Das ist auch gut so, berichtete sie in der Eckenförder Zeitung, denn eigentlich sei das Team unterbesetzt. Denn viele Rettungsschwimmer blieben nur noch kurze Zeit, häufig nur eine Woche. Bis vor ein paar Jahren seien Einsätze von mehreren Wochen üblich gewesen. Doch inzwischen wollten die Ehrenamtlichen nicht mehr ihren Jahresurlaub opfern. Der Einsatzleiter gibt laut Behn dennoch Entwarnung: „Wenn Anfang Juli die Hauptsaison startet, haben wir 19 Kräfte. So viele, wie wir brauchen“, zitiert ihn Behn. Der Artikel ist am 18. Juni 2024 unter dem Titel „DLRG: So ist die Personallage auf den Wachtürmen am Eckernförder Strand“ erschienen.

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 taz: Magere Engagement-Karte in Hamburg

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Hamburg hat eine neue „Engagement-Karte“ mit Vergünstigungen für Ehrenamtliche, an der taz-Redakteurin Friederike Gräff kein gutes Haar lässt. Als „eine magere Variante der Budni-Aldi-wasauchimmer-Rabattkarte“ und „kostenlose Werbeplattform für ein paar Hamburgische Unternehmen“ bezeichnete sie die Karte in ihrem Kommentar „Peanuts für die Engagierten“, der am 7. Juni 2024 erschien. Die Angebote der Karte spiegelten keine echte Anerkennung wider, kritisierte sie. Keines der großen Theater oder Museen sei mit Angeboten für die Ehrenamtlichen dabei, ganz zu schweigen von einem kostenlosen Nahverkehrsticket. „Den Engagierten scheint die intrinsische Motivation zu genügen – mehr ist ja auch nicht im Angebot für sie“, so Gräff. „Und natürlich kann man sich darauf verlassen. Aber dann sollte man Peanuts nicht Förderung nennen.“

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SRF: Sportvereine in der Schweiz – geteilte Arbeit ist doppelte Arbeit

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Die Zahl der Sportvereine in der Schweiz ist zurückgegangen, berichtete am 7. Juni 2024 das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Sie sank seit 2016 um 1000 auf rund 18.000 im Jahr 2022. Zugleich leisteten die Engagierten Arbeitsstunden in einem Volumen von umgerechnet 31.300 Vollzeitstellen – 2016 waren es 27.200. Die Darstellung basiert auf Daten des Schweizer Sportobservatoriums. Die meisten Ehrenämter gebe es in den Turnvereinen. Die befragte Expertin Rahel Bürgi von der ETH Zürich führte im SRF-Interview die Zunahme der Arbeitsstunden darauf zurück, dass die Ansprüche der Mitglieder zugenommen hätten und mehr im Team gearbeitet werde: „Das Jobsharing führt nicht dazu, dass sich der Aufwand pro Person halbiert“, sagte sie in dem Interview. „Aber man kann sich die Verantwortung teilen und die Arbeitsqualität steigt. (…) Das bringt eine Entlastung – der Zeitaufwand reduziert sich dadurch aber nicht.“ Der Beitrag in der Aufbereitung von Jonas Glatthard, Balz Rittmeyer und Marina Kunz erschien am 3. Juni 2024 unter dem Titel „Immer weniger Sportvereine, aber immer mehr Freiwilligenarbeit“ online beim SRF.

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Saarländischer Rundfunk: LAG Pro Ehrenamt steht vor der Auflösung

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Die saarländische Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pro Ehrenamt will auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 5. Juli 2024 ihre Auflösung herbeiführen, berichtete am 5. Juni 2024 Lea Kiehlnecker im Saarländischen Rundfunk. Es fänden sich keine Vorstände mehr und die Strukturen sowie das Budget der LAG Pro Ehrenamt ließen keine hilfreiche Unterstützung inklusive fester Ansprechpartner und Beratung der rund 180 Mitgliedsvereine mehr zu, zitierte Kiehlnecker die Schatzmeisterin. Das Land hatte für 2024 statt 100.000 Euro nur eine Förderung von 30.000 Euro bewilligt. Zuvor hatte es bereits Unstimmigkeiten gegeben, im Juli 2022 war der Präsident zurückgetreten (bürgerAktiv berichtete).

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Süddeutsche Zeitung: „Die meisten engagieren sich erst in der Rentenzeit“

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147 Bürgerinnen und Bürger waren es, die 1999 die Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck in Bayern gegründet haben. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung blickt die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dorothee von Bary, auf 25 Jahre Engagement in der Region zurück. Sie erinnert sich an Niedrigzinszeiten und die Herausforderungen für die Pandemie und berichtet über die Tafel, Bildungsprojekte, Schwimmkurse und Umweltschutzprojekte. „Seit einigen Jahren kümmern wir uns verstärkt um Senioren, weil wir bei den Tafeln sehen, wie hoch der Bedarf an Unterstützung und wie groß das Problem der Einsamkeit in dieser Altersgruppe ist“, sagt sie in dem Interview. Schwieriger werde es, jüngere Ehrenamtliche zu finden, denn mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder gingen die Mütter arbeiten und hätten keine Zeit mehr für ehrenamtliches Engagement. „Die meisten engagieren sich erst, wenn sie in Rente sind“, so Bary. Das Interview ist am 3. Mai unter dem Titel „Es ist schwieriger, jüngere Ehrenamtliche zu finden“ erschienen.

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Süddeutsche Zeitung: Der „Volksverpetzer“ und der gemeinnützige Journalismus

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Das Finanzamt Augsburg hat dem Blog „Volksverpetzer“ die Gemeinnützigkeit entzogen. Die Gründe wurden nicht genannt, aber, so Saladin Salem in der Süddeutschen Zeitung: „Die Regeln für gemeinnützigen Journalismus sind in Deutschland eher schwammig. Offiziell sieht das deutsche Steuerrecht keine Gemeinnützigkeit im Journalismus vor.“ Die politische Debatte um gemeinnützigen Journalismus läuft schon länger. Salem referiert die Befürchtung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), es könne eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Medienbranche entstehen, wenn einige Medien steuerbefreit arbeiteten. Dagegen hält der Journalistikprofessor Stephan Weichert, den Salem mit den Worten zitiert, gemeinnützige Medien seien nicht auf Wettbewerb angelegt und in den USA hätten Non-Profit-Medien den Markt eher belebt. Der Beitrag erschien am 16. Mai 2024 unter dem Titel „Ciao, Steuervorteil“.

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Spiegel online: Melinda Gates steigt aus der Gates-Stiftung aus

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Die Ex-Frau des Microsoft-Gründers und Milliardärs Bill Gates verlässt Anfang Juni 2024 die Bill and Melinda Gates Stiftung. Das erklärte sie auf der Plattform X (Twitter), wie unter anderen Spiegel online am 14. Mai 2024 berichtete. Sie wolle ein eigenes Projekt zur Unterstützung von Frauen und Familien starten. Dafür zahlt ihr Ex-Mann Bill Gates ihr 12,5 Milliarden US-Dollar aus seinem persönlichen Vermögen, das Stiftungsvermögen der Bill and Melinda Gates Stiftung werde dafür nicht angetastet, hieß es. Die Gates Stiftung verfügt über ein Vermögen von 75,2 Milliarden Dollar. „Sie gehört zu den wichtigsten Gebern im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Entwicklungszusammenarbeit“, heißt es in der Meldung. Bill und Melinda Gates ließen sich 2021 scheiden.

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FAZ: Reformstau im Gemeinnützigkeitsrecht

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„Man muss mehr Fortschritt wagen. Aber nicht nur im Wort, sondern in der Tat“, lautet das Fazit des Gastbeitrags „Wann kommt der Fortschritt für die Zivilgesellschaft?“ von Rainer Hüttemann, Peter Rawert, Stephan Schauhoff, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 1. Mai 2024 veröffentlichte. Taten vermissen die Autoren in der Ampelkoalition, die eigentlich in ihrem Koalitionsvertrag Reformen im Gemeinnützigkeitsrecht angekündigt hatte. Die Autoren können nur aufzählen, was bislang nicht passiert ist: Abschaffung der Umsatzsteuer auf aussortierter Ware, Erleichterung der Kooperation gemeinnütziger Einrichtungen und eine Reform der Haftung. Außerdem – „ein besonders trauriges Beispiel“, so die Autoren: Die Klärung, unter welchen Voraussetzungen Katastrophenopfer Spendengelder annehmen können. Das betrifft zum Beispiel die Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands 2021. Aktueller Stand laut eines Schreibens der Finanzverwaltung, so Hüttemann, Rawert und Schauhoff: „Private Hilfsgelder können – von Soforthilfen in geringer Höhe abgesehen – endgültig und vorbehaltlos erst bewilligt werden, wenn feststeht, ob die Opfer andere Leistungen erhalten. Das kann Jahre dauern.“

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WELT: Lammert zu Demokratie und bürgerschaftlichem Engagement

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Politische Systeme sind sterblich und das gilt auch für Demokratien, schrieb Norbert Lammert (CDU), Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Ex-Präsident des Deutschen Bundestags, am 20. Mai 2024 in der WELT. Er rief dazu auf, demokratische Parteien zu wählen und sich für die Demokratie einzusetzen: „Demokratie braucht Demokraten. Im Unterschied zu autoritären Systemen brauchen Demokratien bürgerschaftliches Engagement. Fehlt es, ist absehbar, dass Demokratien ausbluten oder kollabieren.“ Der Gastbeitrag erschien unter dem Titel „Auch unsere Demokratie kann kollabieren“.

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Radio Bremen: „Engagement schafft Impulse und Ideen“

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Engagementförderung ist eine kommunale Daueraufgabe: Das sagte Holger Backhaus-Maul, Soziologe und Vorstandsmitglied der Stiftung Aktive Bürgerschaft, im Interview mit dem Regionalmagazin „buten un binnen“ von Radio Bremen. In dem Gespräch ordnete er das Verhältnis von sozialem Engagement zum Staat ein. Auf die Frage nach dem Lückenbüßertum im Sozialstaat sagte er, Ehrenamt sei kein „Ausfallbürge“ für die Politik und lenkte den Blick auf das Positive: „Tatsächlich wirkt Engagement oft innovativ auf den Sozialstaat. Es bündelt Ressourcen und setzt sich praktisch mit gesellschaftlichen Problemen auseinander. Engagement schafft Impulse und Ideen.“ Das Interview erschien am 30. April 2024 unter dem Titel „Darum sind Ehrenamtliche so wichtig für Bremen und Bremerhaven“.

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taz: Kooperation ist besser als Empathie

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Eine Voraussetzung für Hilfsbereitschaft ist Empathie, doch verlassen kann man sich nicht auf sie. Manchmal verzerre sie die Wahrnehmung, schrieb Franca Parianen am 6. Mai 2024 unter dem Titel „Soziale Fähigkeiten: Ein Mammut fängt man nicht allein“ in der tageszeitung (taz): Empathie „lässt uns akutes Leid stärker spüren als abstrakte Konsequenzen (…); das Sterben schnuffeliger Eisbären mehr als das Schwinden der Insekten“. Mitgefühl sei zudem ein wankelmütiges Gefühl. „Studien zeigen, wie es mit uns nahen Menschen steigt und steil abfällt gegenüber verfeindeten Gruppen, die wir stigmatisieren.“ Und: „Es ist auch eine Frage von Macht und Ohnmacht. Denn wo das Leid zu groß und komplex ist, als dass wir helfen können, sorgt unser Mitgefühl nicht für eine bessere Welt, sondern für Burn-out.“ Wegen dieser und weiterer in Studien erforschter Probleme empfiehlt Parianen, sich lieber auf die Fähigkeit des Menschen zur Kooperation zu verlassen. Das sei das solidere Fundament: „Wir sind sozial, lange bevor wir großzügig sind“, entnimmt sie ihrer Wissenschaftsrecherche.

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Tagesspiegel Ehrensache: Bürgerstiftungen Treptow-Köpenick und Lichtenberg in Berlin

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Seit ihrer Gründung hat die Bürgerstiftung Treptow-Köpenick 205 Projekte gefördert, die vor allem Kindern und Jugendlichen sowie dem Zusammenleben in den Kiezen zugutekamen. Darüber berichtete am 24. April 2024 der Tagesspiegel in seinem Newsletter „Ehrensache“, in der er nacheinander die vier Bürgerstiftungen Berlins porträtiert hat (bürgerAktiv berichtete). In derselben Ausgabe ist auch die Bürgerstiftung Lichtenberg vorgekommen. „In Lichtenberg leistet die Bürgerstiftung seit nahezu 15 Jahren ihren Beitrag zur Entwicklung des Bezirks. Seit der Gründung 2008 lebt die Stiftung von der Bereitschaft und dem Engagement der Lichtenberger*innen, sich für Toleranz und gelebte Demokratie einzusetzen“, schrieb Autor und Redakteur Gerd Nowakowski. In der „Ehrensache“-Ausgabe vom 10. April 2024 hatte er die Bürgerstiftung Berlin vorgestellt: Sie sei „die älteste Bürgerstiftung der Hauptstadt, die mit Abstand prominenteste und zugleich professionellste der vier Berliner Bürgerstiftungen“, so Nowakowski.

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Generalanzeiger: 1000 Tage nach der Flut läuft die Hilfe weiter

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Die Flutkatastrophe an der Ahr im Sommer 2021 ist längst aus der aktuellen öffentlichen Diskussion herausgerutscht. Doch die Hilfe vor Ort läuft noch. Im Bonner Generalanzeiger berichtete am 12. April 2024 Hildegard Ginzler unter der Überschrift „Wie Ehrenamtliche seit 1000 Tagen Betroffenen der Flut helfen“ über die Stiftung Ahrtal, die im Oktober 2022 von Engagierten aus dem privat initiierten Spenden-Verteilzentrum Ahrtal heraus gegründet wurde. Ginzler schreibt von Aufbauhilfen aller Art, aber auch Kulturveranstaltungen, die die Stiftung organisiert. Das „ehrgeizige Ziel“ sei, gemeinsam mit den über 100 Ehrenamtlichen der Stiftung das Tal klima- und zukunftssicher wiederaufzubauen.

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Deutschlandfunk: Ehrenamtliche Bürgermeister bei Bundespräsident Steinmeier

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Am 11. April 2024 empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 80 ehrenamtliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen. Sie seien „Kraftquellen der Kommunen“, lobte er, wie am gleichen Tag im Deutschlandfunk Sebastian Engelbrecht berichtete („Ehrenamt – Bundespräsident trifft Bürgermeister in Berlin“). Die Rückenstärkung konnten die Eingeladenen brauchen: Laut einer aktuellen Umfrage der Körber Stiftung seien 40 Prozent der befragten ehrenamtlichen Bürgermeister schon einmal bedroht oder tätlich angegriffen worden und knapp ein Drittel habe bereits erwogen, das Amt niederzulegen, so Engelbrecht. Er berichtete auch über den Auftritt von Sigrid Schumacher, Bürgermeisterin im brandenburgischen Zernitz-Lohm, bei der Veranstaltung. Sie vermisse den Respekt, Unterstützung und Lob, und zwar nicht nur von den Bürgern, sondern auch von den übergeordneten Behörden in Bund und Land. Dazu gehöre auch der Kampf mit der Bürokratie, insbesondere der Fördermittelbürokratie der höheren Verwaltungsebene. Hier stecke der Hauptgrund für die mangelnde Attraktivität des Amtes beim Nachwuchs. Schumacher habe viel Applaus bekommen, sagte Engelbrecht.

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