Leipziger Volkszeitung: Tolle Erlebnisse statt Geld für EM-Helfer

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Wer freiwillig der UEFA bei der EM hilft, bekommt eine Gratismahlzeit am Tag, kostenlose Nahverkehrstickets und darf die Arbeitskleidung behalten. Das ist zwar schon alles, berichtete Mark Daniel am 6. Juli 2024 in der Leipziger Volkszeitung. Doch den Freiwilligen scheint die Sparsamkeit des wohlhabenden Fußballverbandes nichts auszumachen. „Geldverdienen ist bei solchen Events nicht der Antrieb. Es geht darum, Teil von etwas Einmaligem zu sein und eine tolle Art von Gemeinschaft zu erleben“, zitierte Daniel eine Studentin. 7700 Freiwillige hätten sich in Leipzig beworben, 1600 wurden genommen. Manche holen sich ein bisschen Bezahlung im Nachgang, aber nicht von der EM, sondern von den anderen Fans, so Daniel: „Bei Ebay stehen zahlreiche Shirts, Jacken oder Schuhe längst zum Verkauf.“ Sein Beitrag hat den Titel „Ohne Bezahlung, aber tolle Erlebnisse“.

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Tagesschau: Druck auf Vereine

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In mehreren Bundesländern sind Vereine, die sich für Themen wie Antirassismus, Diversität und Demokratie stark machen, offenbar mit Anzeigen beim Finanzamt oder parlamentarischen Anfragen von AfD-Mitgliedern unter Druck gesetzt worden, berichtete am 18. Juni 2024 Pascal Siggelkow vom Faktenfinder-Team der ARD auf tagesschau.de. „Möglich macht das eine undurchsichtige Gesetzeslage“, berichtete er unter dem Titel „Gemeinnützige Organisationen im Fadenkreuz der AfD“. Er referierte die Argumentation des bayerischen AfD-Abgeordneten Uli Henkel, der die Gemeinnützigkeit des Verein „München ist bunt“ gegenüber den Finanzbehörden anfocht: „Der Verein ‚München ist bunt!‘ richte sich mit seinem Engagement fast ausschließlich gegen die AfD und ihre Aktivitäten. Gemeinnützige Körperschaften sind jedoch zu Parteineutralität verpflichtet. Henkel forderte deshalb von der Finanzbehörde, dem Verein den Status der Gemeinnützigkeit abzuerkennen.“ 2022 hatte das Bundesfinanzministerium in einem Anwendungserlass nur vereinzelte Äußerungen zu tagespolitische Themen erlaubt. Wird eine solche Anzeige vom zuständigen Finanzamt aufgegriffen, entsteht einiger Aufwand für den Verein und Experten vermuten laut dem Bericht, dass viele Vereine sich aus Sorge um die Gemeinnützigkeit mit Äußerungen zu gesellschaftlich relevanten Themen zurückhielten.

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NDR: Mit Bürgerstiftungen gegen Einsamkeit

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Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will sich in seiner diesjährigen Benefizaktion gemeinsam mit den Bürgerstiftungen gegen Einsamkeit engagieren. Im Dezember startet eine Spendenkampagne in allen NDR-Programmen, die den Bürgerstiftungen im Sendegebiet zugute kommt. Der Sender werde „umfangreich über ihr Engagement berichten“, kündigte Intendant Joachim Knuth im Bericht des Senders „Thema Einsamkeit: Bürgerstiftungen Partner der NDR Benefizaktion 2024“ vom 21. Juni 2024 an. „Wir wollen die lebendige Gemeinschaft in der Region stärken. Die Bürgerstiftungen verfolgen ähnliche Ziele – auch sie verbinden Menschen.“ Seit 2011 sind in diese Benefizaktionen des Senders insgesamt rund 47,6 Millionen Euro gespendet worden.

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ZEIT Magazin: Ausgeklügelte Regeln im Bürgerrat

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Die österreichische Millionenerbin Marlene Engelhorn hat einen Bürgerrat einberufen, der entscheiden sollte, wie 25 Millionen Euro aus Engelhorns Vermögen an gemeinnützige Organisationen verteilt werden sollen. Sie wolle nicht Teil einer gönnerhaften Charity-Welt sein, in der reiche Menschen entscheiden, was wichtig sei und wessen Problem gelöst werden, begründete sie ihre Entscheidung gegenüber der ZEIT-Reporterin Julia Friedrichs. Zustande kam ein professionelles und sehr streng organisiertes Verfahren, berichtete Julia Friedrichs nicht ohne Erstaunen in ihrer Reportage „Zwei Inseln auf den Bahamas kaufen – Was machen wir mit 25 Millionen?“. „Mit großer Ernsthaftigkeit, ja fast Ehrfurcht, machen sich die Bürger ans Werk. (…) Anders als in all den Kommentaren, die über eine gespaltene Gesellschaft klagen, in denen soziale Milieus sich in ihre Bubbles zurückziehen, unfähig, sich auszutauschen, gelingt im Saal das Gespräch von Anfang an.“ Die 80 Bürger im Rat bildeten ein breites Spektrum ab, vom Gabelstaplerfahrer über die Einwanderin aus Afghanistan bis zur Gasthofwirtin. In der Reportage ist zu lesen, wie sie diskutierten, wie Experten ihnen Rat gaben und mit welch teils ausgeklügelten Regeln im Prozess Sachlichkeit und Seriosität garantieren sollten; aber auch, wo es hakte und was die teilnehmenden Räte irritierte. Der Text erschien am 20. Juni 2024 im ZEIT Magazin.

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Eckernförder Zeitung: Urlaub auf dem DLRG-Wachturm

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Wenn der Sommer kühl ist, haben die Ehrenamtlichen von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) einen entspannten Job, stellte Jorid Behn fest, als sie einem DLRG-Team in Eckernförder einen Besuch abstattete. Das ist auch gut so, berichtete sie in der Eckenförder Zeitung, denn eigentlich sei das Team unterbesetzt. Denn viele Rettungsschwimmer blieben nur noch kurze Zeit, häufig nur eine Woche. Bis vor ein paar Jahren seien Einsätze von mehreren Wochen üblich gewesen. Doch inzwischen wollten die Ehrenamtlichen nicht mehr ihren Jahresurlaub opfern. Der Einsatzleiter gibt laut Behn dennoch Entwarnung: „Wenn Anfang Juli die Hauptsaison startet, haben wir 19 Kräfte. So viele, wie wir brauchen“, zitiert ihn Behn. Der Artikel ist am 18. Juni 2024 unter dem Titel „DLRG: So ist die Personallage auf den Wachtürmen am Eckernförder Strand“ erschienen.

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 taz: Magere Engagement-Karte in Hamburg

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Hamburg hat eine neue „Engagement-Karte“ mit Vergünstigungen für Ehrenamtliche, an der taz-Redakteurin Friederike Gräff kein gutes Haar lässt. Als „eine magere Variante der Budni-Aldi-wasauchimmer-Rabattkarte“ und „kostenlose Werbeplattform für ein paar Hamburgische Unternehmen“ bezeichnete sie die Karte in ihrem Kommentar „Peanuts für die Engagierten“, der am 7. Juni 2024 erschien. Die Angebote der Karte spiegelten keine echte Anerkennung wider, kritisierte sie. Keines der großen Theater oder Museen sei mit Angeboten für die Ehrenamtlichen dabei, ganz zu schweigen von einem kostenlosen Nahverkehrsticket. „Den Engagierten scheint die intrinsische Motivation zu genügen – mehr ist ja auch nicht im Angebot für sie“, so Gräff. „Und natürlich kann man sich darauf verlassen. Aber dann sollte man Peanuts nicht Förderung nennen.“

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SRF: Sportvereine in der Schweiz – geteilte Arbeit ist doppelte Arbeit

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Die Zahl der Sportvereine in der Schweiz ist zurückgegangen, berichtete am 7. Juni 2024 das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Sie sank seit 2016 um 1000 auf rund 18.000 im Jahr 2022. Zugleich leisteten die Engagierten Arbeitsstunden in einem Volumen von umgerechnet 31.300 Vollzeitstellen – 2016 waren es 27.200. Die Darstellung basiert auf Daten des Schweizer Sportobservatoriums. Die meisten Ehrenämter gebe es in den Turnvereinen. Die befragte Expertin Rahel Bürgi von der ETH Zürich führte im SRF-Interview die Zunahme der Arbeitsstunden darauf zurück, dass die Ansprüche der Mitglieder zugenommen hätten und mehr im Team gearbeitet werde: „Das Jobsharing führt nicht dazu, dass sich der Aufwand pro Person halbiert“, sagte sie in dem Interview. „Aber man kann sich die Verantwortung teilen und die Arbeitsqualität steigt. (…) Das bringt eine Entlastung – der Zeitaufwand reduziert sich dadurch aber nicht.“ Der Beitrag in der Aufbereitung von Jonas Glatthard, Balz Rittmeyer und Marina Kunz erschien am 3. Juni 2024 unter dem Titel „Immer weniger Sportvereine, aber immer mehr Freiwilligenarbeit“ online beim SRF.

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Saarländischer Rundfunk: LAG Pro Ehrenamt steht vor der Auflösung

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Die saarländische Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pro Ehrenamt will auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 5. Juli 2024 ihre Auflösung herbeiführen, berichtete am 5. Juni 2024 Lea Kiehlnecker im Saarländischen Rundfunk. Es fänden sich keine Vorstände mehr und die Strukturen sowie das Budget der LAG Pro Ehrenamt ließen keine hilfreiche Unterstützung inklusive fester Ansprechpartner und Beratung der rund 180 Mitgliedsvereine mehr zu, zitierte Kiehlnecker die Schatzmeisterin. Das Land hatte für 2024 statt 100.000 Euro nur eine Förderung von 30.000 Euro bewilligt. Zuvor hatte es bereits Unstimmigkeiten gegeben, im Juli 2022 war der Präsident zurückgetreten (bürgerAktiv berichtete).

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Süddeutsche Zeitung: „Die meisten engagieren sich erst in der Rentenzeit“

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147 Bürgerinnen und Bürger waren es, die 1999 die Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck in Bayern gegründet haben. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung blickt die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dorothee von Bary, auf 25 Jahre Engagement in der Region zurück. Sie erinnert sich an Niedrigzinszeiten und die Herausforderungen für die Pandemie und berichtet über die Tafel, Bildungsprojekte, Schwimmkurse und Umweltschutzprojekte. „Seit einigen Jahren kümmern wir uns verstärkt um Senioren, weil wir bei den Tafeln sehen, wie hoch der Bedarf an Unterstützung und wie groß das Problem der Einsamkeit in dieser Altersgruppe ist“, sagt sie in dem Interview. Schwieriger werde es, jüngere Ehrenamtliche zu finden, denn mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder gingen die Mütter arbeiten und hätten keine Zeit mehr für ehrenamtliches Engagement. „Die meisten engagieren sich erst, wenn sie in Rente sind“, so Bary. Das Interview ist am 3. Mai unter dem Titel „Es ist schwieriger, jüngere Ehrenamtliche zu finden“ erschienen.

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Süddeutsche Zeitung: Der „Volksverpetzer“ und der gemeinnützige Journalismus

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Das Finanzamt Augsburg hat dem Blog „Volksverpetzer“ die Gemeinnützigkeit entzogen. Die Gründe wurden nicht genannt, aber, so Saladin Salem in der Süddeutschen Zeitung: „Die Regeln für gemeinnützigen Journalismus sind in Deutschland eher schwammig. Offiziell sieht das deutsche Steuerrecht keine Gemeinnützigkeit im Journalismus vor.“ Die politische Debatte um gemeinnützigen Journalismus läuft schon länger. Salem referiert die Befürchtung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), es könne eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Medienbranche entstehen, wenn einige Medien steuerbefreit arbeiteten. Dagegen hält der Journalistikprofessor Stephan Weichert, den Salem mit den Worten zitiert, gemeinnützige Medien seien nicht auf Wettbewerb angelegt und in den USA hätten Non-Profit-Medien den Markt eher belebt. Der Beitrag erschien am 16. Mai 2024 unter dem Titel „Ciao, Steuervorteil“.

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Spiegel online: Melinda Gates steigt aus der Gates-Stiftung aus

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Die Ex-Frau des Microsoft-Gründers und Milliardärs Bill Gates verlässt Anfang Juni 2024 die Bill and Melinda Gates Stiftung. Das erklärte sie auf der Plattform X (Twitter), wie unter anderen Spiegel online am 14. Mai 2024 berichtete. Sie wolle ein eigenes Projekt zur Unterstützung von Frauen und Familien starten. Dafür zahlt ihr Ex-Mann Bill Gates ihr 12,5 Milliarden US-Dollar aus seinem persönlichen Vermögen, das Stiftungsvermögen der Bill and Melinda Gates Stiftung werde dafür nicht angetastet, hieß es. Die Gates Stiftung verfügt über ein Vermögen von 75,2 Milliarden Dollar. „Sie gehört zu den wichtigsten Gebern im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Entwicklungszusammenarbeit“, heißt es in der Meldung. Bill und Melinda Gates ließen sich 2021 scheiden.

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FAZ: Reformstau im Gemeinnützigkeitsrecht

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„Man muss mehr Fortschritt wagen. Aber nicht nur im Wort, sondern in der Tat“, lautet das Fazit des Gastbeitrags „Wann kommt der Fortschritt für die Zivilgesellschaft?“ von Rainer Hüttemann, Peter Rawert, Stephan Schauhoff, den die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 1. Mai 2024 veröffentlichte. Taten vermissen die Autoren in der Ampelkoalition, die eigentlich in ihrem Koalitionsvertrag Reformen im Gemeinnützigkeitsrecht angekündigt hatte. Die Autoren können nur aufzählen, was bislang nicht passiert ist: Abschaffung der Umsatzsteuer auf aussortierter Ware, Erleichterung der Kooperation gemeinnütziger Einrichtungen und eine Reform der Haftung. Außerdem – „ein besonders trauriges Beispiel“, so die Autoren: Die Klärung, unter welchen Voraussetzungen Katastrophenopfer Spendengelder annehmen können. Das betrifft zum Beispiel die Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands 2021. Aktueller Stand laut eines Schreibens der Finanzverwaltung, so Hüttemann, Rawert und Schauhoff: „Private Hilfsgelder können – von Soforthilfen in geringer Höhe abgesehen – endgültig und vorbehaltlos erst bewilligt werden, wenn feststeht, ob die Opfer andere Leistungen erhalten. Das kann Jahre dauern.“

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WELT: Lammert zu Demokratie und bürgerschaftlichem Engagement

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Politische Systeme sind sterblich und das gilt auch für Demokratien, schrieb Norbert Lammert (CDU), Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Ex-Präsident des Deutschen Bundestags, am 20. Mai 2024 in der WELT. Er rief dazu auf, demokratische Parteien zu wählen und sich für die Demokratie einzusetzen: „Demokratie braucht Demokraten. Im Unterschied zu autoritären Systemen brauchen Demokratien bürgerschaftliches Engagement. Fehlt es, ist absehbar, dass Demokratien ausbluten oder kollabieren.“ Der Gastbeitrag erschien unter dem Titel „Auch unsere Demokratie kann kollabieren“.

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Radio Bremen: „Engagement schafft Impulse und Ideen“

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Engagementförderung ist eine kommunale Daueraufgabe: Das sagte Holger Backhaus-Maul, Soziologe und Vorstandsmitglied der Stiftung Aktive Bürgerschaft, im Interview mit dem Regionalmagazin „buten un binnen“ von Radio Bremen. In dem Gespräch ordnete er das Verhältnis von sozialem Engagement zum Staat ein. Auf die Frage nach dem Lückenbüßertum im Sozialstaat sagte er, Ehrenamt sei kein „Ausfallbürge“ für die Politik und lenkte den Blick auf das Positive: „Tatsächlich wirkt Engagement oft innovativ auf den Sozialstaat. Es bündelt Ressourcen und setzt sich praktisch mit gesellschaftlichen Problemen auseinander. Engagement schafft Impulse und Ideen.“ Das Interview erschien am 30. April 2024 unter dem Titel „Darum sind Ehrenamtliche so wichtig für Bremen und Bremerhaven“.

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taz: Kooperation ist besser als Empathie

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Eine Voraussetzung für Hilfsbereitschaft ist Empathie, doch verlassen kann man sich nicht auf sie. Manchmal verzerre sie die Wahrnehmung, schrieb Franca Parianen am 6. Mai 2024 unter dem Titel „Soziale Fähigkeiten: Ein Mammut fängt man nicht allein“ in der tageszeitung (taz): Empathie „lässt uns akutes Leid stärker spüren als abstrakte Konsequenzen (…); das Sterben schnuffeliger Eisbären mehr als das Schwinden der Insekten“. Mitgefühl sei zudem ein wankelmütiges Gefühl. „Studien zeigen, wie es mit uns nahen Menschen steigt und steil abfällt gegenüber verfeindeten Gruppen, die wir stigmatisieren.“ Und: „Es ist auch eine Frage von Macht und Ohnmacht. Denn wo das Leid zu groß und komplex ist, als dass wir helfen können, sorgt unser Mitgefühl nicht für eine bessere Welt, sondern für Burn-out.“ Wegen dieser und weiterer in Studien erforschter Probleme empfiehlt Parianen, sich lieber auf die Fähigkeit des Menschen zur Kooperation zu verlassen. Das sei das solidere Fundament: „Wir sind sozial, lange bevor wir großzügig sind“, entnimmt sie ihrer Wissenschaftsrecherche.

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Tagesspiegel Ehrensache: Bürgerstiftungen Treptow-Köpenick und Lichtenberg in Berlin

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Seit ihrer Gründung hat die Bürgerstiftung Treptow-Köpenick 205 Projekte gefördert, die vor allem Kindern und Jugendlichen sowie dem Zusammenleben in den Kiezen zugutekamen. Darüber berichtete am 24. April 2024 der Tagesspiegel in seinem Newsletter „Ehrensache“, in der er nacheinander die vier Bürgerstiftungen Berlins porträtiert hat (bürgerAktiv berichtete). In derselben Ausgabe ist auch die Bürgerstiftung Lichtenberg vorgekommen. „In Lichtenberg leistet die Bürgerstiftung seit nahezu 15 Jahren ihren Beitrag zur Entwicklung des Bezirks. Seit der Gründung 2008 lebt die Stiftung von der Bereitschaft und dem Engagement der Lichtenberger*innen, sich für Toleranz und gelebte Demokratie einzusetzen“, schrieb Autor und Redakteur Gerd Nowakowski. In der „Ehrensache“-Ausgabe vom 10. April 2024 hatte er die Bürgerstiftung Berlin vorgestellt: Sie sei „die älteste Bürgerstiftung der Hauptstadt, die mit Abstand prominenteste und zugleich professionellste der vier Berliner Bürgerstiftungen“, so Nowakowski.

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Generalanzeiger: 1000 Tage nach der Flut läuft die Hilfe weiter

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Die Flutkatastrophe an der Ahr im Sommer 2021 ist längst aus der aktuellen öffentlichen Diskussion herausgerutscht. Doch die Hilfe vor Ort läuft noch. Im Bonner Generalanzeiger berichtete am 12. April 2024 Hildegard Ginzler unter der Überschrift „Wie Ehrenamtliche seit 1000 Tagen Betroffenen der Flut helfen“ über die Stiftung Ahrtal, die im Oktober 2022 von Engagierten aus dem privat initiierten Spenden-Verteilzentrum Ahrtal heraus gegründet wurde. Ginzler schreibt von Aufbauhilfen aller Art, aber auch Kulturveranstaltungen, die die Stiftung organisiert. Das „ehrgeizige Ziel“ sei, gemeinsam mit den über 100 Ehrenamtlichen der Stiftung das Tal klima- und zukunftssicher wiederaufzubauen.

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Deutschlandfunk: Ehrenamtliche Bürgermeister bei Bundespräsident Steinmeier

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Am 11. April 2024 empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 80 ehrenamtliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen. Sie seien „Kraftquellen der Kommunen“, lobte er, wie am gleichen Tag im Deutschlandfunk Sebastian Engelbrecht berichtete („Ehrenamt – Bundespräsident trifft Bürgermeister in Berlin“). Die Rückenstärkung konnten die Eingeladenen brauchen: Laut einer aktuellen Umfrage der Körber Stiftung seien 40 Prozent der befragten ehrenamtlichen Bürgermeister schon einmal bedroht oder tätlich angegriffen worden und knapp ein Drittel habe bereits erwogen, das Amt niederzulegen, so Engelbrecht. Er berichtete auch über den Auftritt von Sigrid Schumacher, Bürgermeisterin im brandenburgischen Zernitz-Lohm, bei der Veranstaltung. Sie vermisse den Respekt, Unterstützung und Lob, und zwar nicht nur von den Bürgern, sondern auch von den übergeordneten Behörden in Bund und Land. Dazu gehöre auch der Kampf mit der Bürokratie, insbesondere der Fördermittelbürokratie der höheren Verwaltungsebene. Hier stecke der Hauptgrund für die mangelnde Attraktivität des Amtes beim Nachwuchs. Schumacher habe viel Applaus bekommen, sagte Engelbrecht.

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taz: Stillstand bei Reform der Gemeinnützigkeit

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Vor rund zehn Jahren wurde dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac die Gemeinnützigkeit entzogen. Das nahm Hannes Koch zum Anlass, in der tageszeitung (taz) den Stand der Debatte um die Reform der Gemeinnützigkeit zu beleuchten. Das Thema hat in den vergangenen Jahren verschiedene Gerichte beschäftigt, entschieden wurde mal so, mal so. Den grundsätzlichen Rechtsstreit wolle die Bundesregierung eigentlich mit einer gesetzlichen Änderung klären, Ansatzpunkt wäre eine Änderung der Abgabenordnung, die die gemeinnützigen Zwecke definiert. Doch sei keine Bewegung festzustellen: „Weder entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Klage von Attac gegen den Entzug der Gemeinnützigkeit. Noch kommt die Regierung voran“, stellt er fest. Der Beitrag „Angst vor Attac-Schicksal“ erschien am 11. April 2024.

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Die Welt: Politik muss gegenhalten können

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Die Zivilgesellschaft als Raum, um das Gute durchzusetzen, vom Tierschutz über Geschlechtergerechtigkeit bis zum Kampf gegen den Klimawandel: Nach diesem Verständnis ist die Zivilgesellschaft etwas Gutes, stellte Thomas Schmid in seinem Beitrag „Zivilgesellschaft – was genau soll das sein?“ fest, der am 30. März 2024 in der „Welt am Sonntag“ erschien. Allerdings müsse dann auch die politische Sphäre kraftvoll agieren können. Schmid blickt ein Jahrhundert zurück: „Große Teile dessen, was man heute Zivilgesellschaft nennen würde, organisierten sich in der Weimarer Republik ausdrücklich gegen die Republik.“ Die NSDAP habe die Zivilgesellschaft genutzt, um die Republik zu stürzen. Er warnt: „Wenn die Zivilgesellschaft für sich beansprucht, mehr zu sein als freiwillige Bürgerassoziation, wenn sie sich erfolgreich anmaßt, in die Politik hineinzuregieren und ihr Regeln zu diktieren – dann ist das gerade kein Beweis für die Stärke der Demokratie.“ Und er schlussfolgert: „Die Politik sollte nicht der Zivilgesellschaft hinterherrennen.“

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DIE ZEIT: Nachwuchs-Mäzene gesucht

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Hamburg hat viele Stiftungen und viele reiche Mäzene. Doch sie werden älter. „Gibt es junge Mäzeninnen und Mäzene, die ihnen nachrücken?“, fragten Kristina Läsker und Oskar Piegsa in der ZEIT. Die Frage lässt sich mit Ja beantworten, denn sie fanden drei junge Menschen, die sie in ihrem Text „Die jungen Milden“ vorstellten: Carolin Schnoeckel, Schwiegertochter der Tchibo-Erbin und Unternehmerin Daniela Herz-Schnoeckel, Felix Kroschke, Unternehmenserbe und Leiter der Kroschke Kinderstiftung, sowie Alexis Broschek, der mit Freunden die Hilfsorganisation Aid Pioneers gründete und aus der alteingesessenen Hamburger Familie Broschek stammt. Während Schnoeckel eine Stiftung nach herkömmlichem Muster gründete, äußerten sich die beiden Männer dieser Form gegenüber kritischer. Kroschke haderte mit dem Ewigkeitscharakter: „Er würde heute lieber eine Verbrauchsstiftung gründen, sagt er“, heißt es im Text. Broschek blicke „insgesamt eher kritisch auf den Non-Profit-Sektor. Das schließt Stiftungen ein, die er als sehr langsam erlebe. Man kriege dort auch fast nie Mitarbeitende ans Telefon, weil diese ständig in Workshops und auf Fortbildungen seien.“ Der Beitrag ist in der ZEIT Hamburg vom 27. März 2024 erschienen.

Zur ZEIT

Wirtschaftswoche: Sprengstoff im Detail

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Sollen politisch ausgerichtete Nichtregierungsorganisationen das gleiche Steuerprivileg bekommen wie andere gemeinnützige Organisationen? „Es ist ein Kulturkampf um Geld, Macht und Einflussnahme auf Gesellschaft und Politik, der da unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit zwischen Linken und Bürgerlichen in der Ampel stattfindet“, heißt es in der Wirtschaftswoche vom 22. März 2024. Unter dem Titel „Die Grüne, das Gute und das Geld“ unternimmt Autor Christian Ramthun einen Streifzug durch die politische Debatte um die von Bundesfamilienministern Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) beabsichtigte Reform. Wer argumentiert mit wem? Besonders interessiert blickt der Autor auf personelle Verbindungen zwischen den in Frage stehenden Organisationen wie beispielsweise Attac mit Bündnis 90/Die Grünen. In seinem Beitrag kommen unter anderem der FDP-Politiker Max Mordhorst und Stefan Diefenbach-Trommer von der Allianz Rechtssicherheit für politische Willensbildung zu Wort, zwei Gegenpole in der Auseinandersetzung.

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Tagesspiegel Ehrensache: Mitmach-Stiftung für Neukölln

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„Die Projekte der Stiftung sind wirklich viele – und ebenso vielfältig“, schreibt Gerd Nowakowski im Newsletter „Tagesspiegel Ehrensache“ vom 20. März 2024 über die Bürgerstiftung Neukölln. Sie ist eine der vier Berliner Bürgerstiftungen und macht den Auftakt zu einer Serie, in der alle vier vorgestellt werden. „Die Neuköllner wollen eine ‚Mitmach-Stiftung‘“ sein“, so Nowakowski. Wer sich engagieren möchte, kann Geld spenden, Pate oder Mentorin für Kinder und Jugendliche sein, beim Trödelmarkt mitmachen, im Chor singen und vieles mehr. Darüber hinaus fördert die Stiftung Projekte im Kiez, vom Erzählcafé über die Obdachlosenhilfe bis zum Fußballturnier.

Zum Newsletter Ehrenamt

MDR: Neuer Fonds für zivilgesellschaftliches Engagement in Ostdeutschland

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Über eine neue Initiative von Unternehmen und Stiftungen berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am 13. März 2024: „Die Initiative ‚Zukunftswege Ost‘ will ostdeutschen Vereinen und Projekten finanziell unter die Arme greifen, vor allem in ländlichen Regionen. Denn gerade dort fehle es oft an festen Strukturen und finanzieller Unterstützung aus öffentlichen Kassen. Zentrales Element soll ein Fonds sein, aus dem Projekte bis zu 5.000 Euro erhalten können.“ Schirmherr des Fonds ist der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider. Die Förderung soll im Juli 2024 starten, bis dahin sollen eine Million Euro zur Verfügung stehen. Die Initiatoren sind die Stiftung Bürger für Bürger in Halle, die Zeit Stiftung Bucerius in Hamburg, die Cellex Stiftung in Dresden, die Freudenberg Stiftung in Weinheim a. d. Bergstraße und der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Sie rufen Unternehmen und weitere Stiftung zur Beteiligung auf.

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NZZ: Demokratiefördergesetz – politische und juristische Bedenken

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Einen sehr kritischen Blick wirft in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) Susanne Gaschke auf das geplante Demokratiefördergesetz. Neben den juristischen Bedenken, ob der Bundestag überhaupt zuständig ist (bürgerAktiv berichtete) referiert sie die Bedenken, dass im gegenwärtigen Vorläufer des Gesetzes, dem Programm „Demokratie leben!“ nur links-grün orientierte Organisationen Zuwendungen bekämen – „Nach erkennbar konservativen Trägern sucht man hingegen vergeblich“ – und dass eine Extremismusklausel fehle, sodass auch der Nähe zum radikalen Islam verdächtige Vereine mit dem Steuergeld gefördert würden. Zum Thema Evaluation stellt Gaschke fest: „(…) auf den ersten Blick ist es ein Widerspruch, dass der Staat seit 2015 so viel Geld in die zivilgesellschaftliche Arbeit ‚gegen rechts‘ investiert – und dass gleichzeitig die in Teilen rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) immer bessere Wahl- und Umfrageergebnisse einfährt. Nützen die Projekte also gar nichts?“ Der Text erschien am 6. März 2024 unter dem Titel „Her mit der Staatsknete ‚gegen rechts‘: Zwei deutsche Ministerinnen wollen mit aller Macht ihr ‚Demokratiefördergesetz‘ durchsetzen“.

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