taz: Gesetz erzeugt Demokratieverdrossenheit

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Das Gesetz zur Finanzierung der parteinahen Stiftungen, das die der AfD nahestehende Desiderius Erasmus Stiftung für diese Legislaturperiode von der Bezuschussung durch den Bundestag ausschließt, nimmt für die tageszeitung (taz) Christian Rath auseinander. Zwar sei es ein „vertretbares Argument“, keine Zuschüsse an Verfassungsfeinde zahlen zu wollen. Doch, so Rath: „Das Argument, die AfD müsse erst zeigen, dass sie für eine ‚dauerhafte politische Grundströmung‘ steht, wirkt in einer Zeit geradezu grotesk, in der man sich eher sorgen muss, dass die AfD bei der nächsten Wahl stärkste Partei wird. Das Gesetz wird wohl mehr Demokratieverdrossenheit erzeugen, als alle parteinahen Stiftungen zusammen reparieren können.“ Der Kommentar mit den Titel „Eher nicht hilfreich“ erschien am 12. November 2023.

TAZ.DE/GESETZ-ZU-PARTEINAHEN-STIFTUNGEN/!5969377

Süddeutsche: Beistand im Behördenirrsinn

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Schon allein um nicht an der deutschen Bürokratie verrückt zu werden, braucht es Hilfe. Die In der Süddeutschen Zeitung berichtete Nina von Hardenberg über den ehemaligen Lehrer und Ministerialbeamten Konrad Maurer, der im Rahmen der Initiative zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen „VerA“ zwei jungen Männern aus Afghanistan und der Türkei als Mentor zur Seite steht. Einem half er zum Beispiel, diesen Behördenirrsinn durchzustehen: Der junge Mann, der eine Ausbildung begonnen hatte, musste ausreisen, um mit einem ordentlichen Ausbildungsvisum erneut einreisen zu dürfen. „Es vergingen fast fünf Monate, bis die deutsche Botschaft das Visum ausstellte. Der junge Mann musste die Ausbildung von vorne beginnen. Ob er ohne die Unterstützung seines Mentors drangeblieben wäre?“ Die Mentoren in der VerA-Initiative leisteten „Nachhilfe fürs Leben in Deutschland“ – das ist viel mehr als nur den Lernstoff der Berufsschule zu bewältigen, macht von Hardenbergs Text deutlich. Er erschien am 10. November 2023 unter dem Titel „Nachhilfe fürs Leben“.

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SWR: Warum ehrenamtliche Bürgermeister aufgeben

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Finanzprobleme in der Gemeinde sind häufig die Ursache, wenn ehrenamtliche Bürgermeister aufgeben. Das hat der Südwestrundfunk in einer Umfrage herausgefunden, die er an alle 2262 Ortsbürgermeister in Rheinland-Pfalz verschickte. 610 Angeschriebene antworteten. Von ihnen gab rund ein Drittel an, nicht mehr antreten zu wollen, ein weiteres Viertel denkt noch darüber nach. Neben der schwierigen Haushaltssituation wurden auch Altersgründe angegeben. Der SWR veröffentlichte den Bericht „Bürgermeister in RLP frustriert – viele wollen aufhören“ mit weiteren Einzelheiten von Verena Lösch über die Umfrage am 6. November 2023. Redakteur Martin Rupps kommentierte ihn unter dem Titel „Die Ehrenamtlichen sind die Dummen“ mit den Worten: „Ehrenamtliche bilden eine wunderbare Zielgruppe für politische Sonntagsreden. Im Alltag dagegen genießen sie weder bei Mitarbeitenden von Ämtern noch im Ort einen Bonus.“

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Die Zeit: Alle für einen … Bäcker

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„Schließt erst die Bäckerei, gerät in vielen Dörfern etwas ins Rutschen: Die Bewohner kaufen in der nächsten Stadt ein, aus Mangel an Kundschaft schließt bald auch die Metzgerei, dann das Wirtshaus. Zurück bleibt ein entkerntes Dorf.“ So schilderte Torben Becker die Situation, die auch die 2000 Einwohner des hessischen Dorfs Wombach fürchteten, als ihr Bäcker aus gesundheitlichen Gründen seine Geschäftsaufgabe ankündigte. Unter Federführung eines Marketingleiters und eines Ex-Vorstands der örtlichen Raiffeisenbank Main-Spessart fand die Dorfgemeinschaft zu einer Genossenschaft mit 240.000 Euro Startkapital zusammen, die nun die Bäckerei weiterbetreibt, beim Verkauf unterstützt von 40 Ehrenamtlichen. Die ausführliche Geschichte der Genossenschaftsgründung steht in der Zeit vom 26. Oktober 2023, Titel: „Die Rettung von Wombach“.

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Badische Zeitung: Pflanzaktionen helfen dem Wald

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Beim Aufforsten von Wäldern zu helfen, liegt im Trend. Vereine, Bürgerstiftungen und auch viele Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen sich daran (bürgerAktiv berichtete Ausgabe 246 Juli 2023 und Ausgabe 246 Juli 2023). Für die Badische Zeitung fragte Katharina Meyer bei Experten nach, ob die Aktionen tatsächlich zielführend sind. Spoiler: Die Antwort war positiv. Wegen des „großflächigen Absterbens der Wälder“ müssten andere Baumarten angesiedelt werden, erfuhr Meyer von dem Freiburger Forstwissenschaftler Jürgen Bauhus. Doch seien Pflanzungen teuer und viele Waldbesitzer voraussichtlich überfordert. „Hier kommen die Freiwilligenprojekte ins Spiel“, so Meyer. Der Text heißt „Dem Wald helfen – auch in Südbaden“ und ist am 21. Oktober 2023 erschienen.

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Spiegel online: Das Wasser reichen

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Läufern beim Marathon das Wasser zu reichen, das trauen sich wohl nur wenige zu. Anders wenn man es wörtlich nimmt und darunter den Job versteht, den Ehrenamtliche an der Strecke versehen, wenn sie den Wettkämpfern Getränkeflaschen hinhalten. Und zwar so, dass diese im Lauf danach greifen können, möglichst ohne auch nur eine Sekunde Zeit zu verlieren. Jan Göbel widmete eine „Spiegel läuft“-Kolumne auf Spiegel online dem Helfer Claus-Henning Schulke. Mit dem Fahrrad fährt der 57-jährige Freiwillige neben der Strecke von Station zu Station, um immer rechtzeitig dazu sein, wenn der Läufer Nachschub braucht. „Dann: kurze Übergabe, kurzer Jubel, weil es geklappt hat, zurück aufs Fahrrad, zur nächsten Station“, so Göbel. Man kommt bei einem Marathon nicht allein als Läufer ins Ziel, lassen sich seine Erkenntnisse zusammenfassen. Der Beitrag „Ehre für das Amt“ erschien am 30. September 2023.

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Münchner Merkur: Umsatzsteuer ruiniert Basare

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Waren auspacken, sortieren, bepreisen und später die Erlöse an Bedürftige spenden: Ein Basar, ob Kindersachen oder Adventsartikel, macht viel Arbeit und viel Freude. Damit ist bald Schluss – aber nicht wegen neuer Verfahren zur Arbeitsersparnis, sondern wegen des geänderten Umsatzsteuerrechts, das nach zweimaligem Aufschub zum 1. Januar 2025 in Kraft treten soll, berichtete am 13. Oktober 2023 der Münchner Merkur. Dann müssen auch Einnahmen aus Kirchenveranstaltungen mit 19 Prozent besteuert werden, und zwar jene aus dem Kalenderjahr 2024, für die 2025 die Steuer erklärt wird. Maßgeblich für die Zahlungen ist dabei nicht der Gewinn, sondern der Umsatz: „Diese Umsatzsteuer wäre jedoch höher als der Erlös, es bliebe also ein Minus“ – und deshalb kann der Basar nicht mehr stattfinden, erläuterte Bert Brosch, der Autor des Beitrags „Putzbrunner Kindersachenbasar ade: Steuerrecht verhindert Engagement“.

WWW.MERKUR.DE/LOKALES/MUENCHEN-LK/PUTZBRUNN-ORT29323/PUTZBRUNNER-KINDERSACHENBASAR-ADE-STEUERRECHT-VERHINDERT-ENGAGEMENT-92573909.HTML

MDR: Offenheit im Heimatverein

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Wenn sich für das Ehrenamt zu wenig Nachwuchs findet, könnte es helfen, die eigene Offenheit zu überprüfen. Das legen die Erfahrungen der Ehrenamtlichen nahe, die im Beitrag des MDR Sachsen-Anhalt „Ehrenamt im ländlichen Raum: Über ein angestaubtes Image“ zu Wort kommen. Autor Tom Gräbe berichtet von einer Tagung des Landesheimatbundes in Aschersleben. Dorfgemeinschaftsläden, Reparaturcafés oder die Sanierung von Räumen als Treffpunkt für das öffentliche Leben: So gelingt es mancherorts doch, zur Anlaufstelle auch für jüngere Menschen zu werden – und den Generationenwechsel zu vollziehen. Gräbe zitiert eine Ehrenamtliche aus dem Förderverein einer Dorfkirche: „Menschen zu finden, die Verantwortung übernehmen wollten, sei nicht so schwierig, sagt sie. ‚Die jungen Leute sind aber meistens berufstätig und haben Familie und arbeiten außerhalb. Der Zeitvorrat ist sehr klein. Deswegen müssen die Älteren das mit unterstützen.‘ Die Ideen, das Neue, das sollte aber von den jungen Menschen kommen.“ Der Beitrag erschien am 10. Oktober 2023.

WWW.MDR.DE/NACHRICHTEN/SACHSEN-ANHALT/MAGDEBURG/SALZLAND/EHRENAMT-HEIMATVEREIN-GENERATIONENSWECHSEL-100.HTML#GENERATIONSWECHSEL

Deutschlandfunk: Ehrenamt in Nahaufnahme

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„Alltagshelden – warum ohne freiwillige Helfer nichts läuft“, zeigte in einer gleichnamig betitelten Nahaufnahme am 30. September 2023 Claudia Hennen im „Wochenendjournal“ des Deutschlandfunks. Für den Beitrag besuchte sie Ehrenamtliche im Einsatz bei Demenzkranken, bei Schülern, in der Kommunalpolitik und beim Flüchtlingsrat. Und sie traf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Versicherung, die in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) eine Wiese nahe Köln mähten. „Teambuilding und Verantwortung für die Gesellschaft“ nannte die zuständige Mitarbeiterin als Gewinn für das Unternehmen. Die befragten Mitarbeiter wollten Gutes tun. Von der Stadt könne die Wiese nicht gepflegt werden, weil sie zu klein sei, um Maschinen einzusetzen, bekam Hennen zu hören. Hier wie andernorts hieß es: Wenn wir es nicht machen, macht es keiner.

WWW.DEUTSCHLANDFUNK.DE/ALLTAGSHELDEN-WARUM-OHNE-EHRENAMT-NICHTS-LAEUFT-DLF-DD083A43-100.HTML

Süddeutsche Zeitung: Kummer mit der Nummer

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An jedem Ort eine eigene Telefonnummer für einen Notruf: Erst 1973 beschloss in der Bundesrepublik die Ministerpräsidentenkonferenz die 110 und die 112 einzuführen. Allerdings taten sie das nicht freiwillig, sondern auf beharrlichen Druck von Ute und Siegfried Steiger aus Winnenden. Das Ehepaar hatte seinen Sohn verloren. Er starb mit acht Jahren nach einem Fahrradunfall. Der Rettungsdienst war erst nach einer Stunde gekommen. Die Steigers gründeten die nach ihrem Sohn benannte Björn Steiger Stiftung und kämpften für einen schnelleren und besser funktionierenden Rettungsdienst. Wie es weiter ging nach dem Happy End, erzählte am 20. September 2023 in der Süddeutschen Zeitung Christina Berndt („Die Nummer für den Notfall“): Zunächst folgten weitere Notrufnummern und weltweite Nachahmungen. „Doch die Vorreiterrolle des deutschen Notrufs hat in den vergangenen Jahren arg gelitten“, stellte Berndt dann fest. Rettungsstellen kommunizierten noch per Fax, die Rettung fokussiere zu sehr auf Krankenhäuser und die Kräfte seien nicht konzentriert. Die Stiftung der Steigers hat entsprechende Vorschläge gemacht und es gibt eine Regierungskommission. Doch zitiert Berndt den Stiftungspräsident Pierre-Enric Steiger: „Jetzt ist es entscheidend, dass die empfohlenen Maßnahmen und Schritte auch konsequent und zeitnah umgesetzt werden.“

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Sächsische Zeitung: Es geht um Geld

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Bürgerkontakt gesucht und zusammen mit dem Landrat 150 Bürgerinnen und Bürger zum Austausch geladen, die im Landkreis Mittelsachsen „mehr machen als andere“, wie Lea Heilmann am 19. September 2023 in der Sächsischen Zeitung zitierte. „Die geladenen Gäste kamen mit ganz konkreten Problemen zu der Veranstaltung“, stellte Heilmann in ihrem Bericht „Die Zivilgesellschaft braucht mehr Geld und weniger Bürokratie“ fest. „Die brennendsten Fragen drehten sich aber oftmals um Geld.“ Sie berichtete unter anderem von den Sorgen einer Trainerin aus einem Turnverein aus Döbeln: Da hatte das Landratsamt mal eben die Nutzungsgebühr für die Turnhalle von 300 auf mehr als 1000 Euro erhöht. Dem Ministerpräsident fiel dazu ein, die Inflation und die Bundesregierung verantwortlich zu machen, und dann riet er der Bürgerin, mit Vereinsmitgliedern und der Stadt wegen möglicher Unterstützung zu sprechen. Zum Glück vernetzten sich die anwesenden Gäste auch untereinander und die Trainerin findet vielleicht bei einem Gewerbeverein Hilfe, erfuhr Heilmann.

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Süddeutsche Zeitung: Nur schöne Worte vom DFB

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Fußball kann wohnungslosen Menschen helfen, ihren Alltag zu bewältigen und den Schwierigkeiten schöne Momente entgegenzusetzen. Deshalb gibt es den „Homeless Worldcup“ einmal im Jahr. 2023 fand er in den USA statt. Mit dem Motto „Wir für euch“ unterstützte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Cup, doch die Süddeutsche Zeitung kritisierte: „Das Motto müsste eigentlich lauten: Wir für uns“. Über ein Instagram-Post hinaus habe der DFB kaum etwas für die Wohnungslosen-Mannschaft aus Deutschland getan. Als sie nach Unterstützung für die Flugtickets fragten, habe der DFB lediglich einen Satz Trikots geschickt, aber zu spät, so dass die Spieler sich auch hier selbst helfen mussten. Auf Nachfrage habe der DFB erklärt, mit dem Instagram-Post Aufmerksamkeit zu erzeugen gewollt habe. Den Beitrag verfasste Vinzent Tschirpke. Er erschien am 13. September 2023 unter dem Titel „Nicht mal die Trikots sind angekommen“.

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Mittelbayerische Zeitung: Arbeitgeber schätzen Ehrenamt bei Auszubildenden

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Pünktlich sein, Verantwortung übernehmen, Teamwork: Das lernen junge Menschen im Ehrenamt – und das wissen Arbeitgeber zu schätzen, stellte Nicole Selendt in ihrem Beitrag „Firmen schätzen das Ehrenamt“ in der Mittelbayerischen Zeitung fest. Sie hatte sich bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region umgehört. „Diese Jugendlichen können erzählen, sie haben ein selbstsicheres Auftreten, gehen mit Struktur ins Gespräch“, lobte einer ihrer Gesprächspartner, und ein anderer erklärte, Jugendliche, die zuvor in einem Fußballverein, bei der Feuerwehr oder den Pfadfindern gewesen seien, brächten soziale Kompetenzen mit, die andere noch lernen müssten. Bedauerlich sei nur, dass Jugendliche immer weniger Zeit für ehrenamtliches Engagement fänden.

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FAZ: Schäuble und Güler schlagen „Gesellschaftsjahr“ vor

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Nach zahlreichen Reaktionen auf den Vorschlag des Bundespräsidenten, einen Pflichtdienst einzuführen, haben in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am 6. September 2023 die CDU-Bundestagsabgeordneten Serap Güler und Wolfgang Schäuble ein sogenanntes „Gesellschaftsjahr“ in die Debatte gebracht. Es solle breit angelegt werden, legten sie in ihrem Gastbeitrag „Unsere Gesellschaft geht uns alle an“ dar: Neben einem „anständig vergüteten“ Jahr nach dem Schulabschluss sollten auch Arbeitnehmer sich einmal die Woche gesellschaftlich engagieren können und Rentner steuerfrei ihren Beitrag leisten können. Bürgergeldempfänger sowie Bezieher von Asylleistungen sollten sich obligatorisch engagieren. „Nachweislich treffen vermehrt Menschen aus der Mittelschicht, oft ohne Migrationsgeschichte, im Ehrenamt aufeinander. Ein Gesellschaftsjahr ermöglicht die Begegnung zwischen Menschen aller Couleur“, so Güler und Schäuble. Das sei wichtig für den Erhalt der Demokratie, denn es gelinge nicht mehr hinreichend, Räume zu schaffen, in denen widerstreitende Interessen aufeinandertreffen und miteinander ausgehalten und ausgehandelt werden müssen.

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Deutschlandfunk: Wohlfahrtsverbände – erfolgreich und trotzdem unter Druck

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750.000 Beschäftige hatten die Wohlfahrtsverbände in Deutschland bundesweit 1990, inzwischen sind es mehr als zweieinhalb Mal so viele. Der Grund für das Wachstum: Es gibt mehr Bedarf, unter anderem durch staatliche Leistungserweiterungen wie das Recht auf einen Kindergartenplatz – die der Staat dann an Wohlfahrtsorganisationen auslagert. Im Hintergrundbeitrag des Deutschlandfunks „Diakonie, AWO, Caritas – Warum Wohlfahrtsverbände wachsen“ warnte jedoch Dr. Holger Backhaus-Maul, Soziologe an der Universität Halle-Wittenberg, sich weiteren Wachstums allzu sicher zu sein. Alte sozialkulturelle Milieus in der Arbeiterschaft oder den Kirchen schwänden, so Backhaus-Maul: „Brauchen wir dann noch diese Milieuverbände, die auf ihre Tradition hinweisen?“ Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Diakonie müssten sich in der Öffentlichkeit legitimieren. Die Probleme der Organisationen, Ehrenamtliche zu finden, geben dem Wissenschaftler recht: Wer, der kein Kirchenmitglied ist, engagiert sich dann noch freiwillig bei ihren Wohlfahrtsorganisationen? Autor des Deutschlandfunkbeitrags, der am 30. August 2023 veröffentlicht wurde, ist Nikolaus Nützel.

WWW.ARDAUDIOTHEK.DE/EPISODE/HINTERGRUND-DEUTSCHLANDFUNK/DIAKONIE-AWO-CARITAS-WARUM-WOHLFAHRTSVERBAENDE-WACHSEN/DEUTSCHLANDFUNK/94738858

taz: Springt die EU in die Soros-Lücken?

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„Eine Lücke für Rechtspopulisten“: Unter dieser Überschrift analysierten Florian Bayer und Eric Bonse in der tageszeitung (taz), was der Rückzug der Open Society Foundations (OSF) aus Europa für Folgen haben könnte. Ab 2024 will die OSF ihre Arbeit in Europa limitieren (bürgerAktiv berichtete Ausgabe 247 August 2023) und zahlreiche Mitarbeiter entlassen – von 40 Prozent weltweit ist die Rede. Die OSF wurde von dem US-Milliardär George Soros gegründet, der sie jetzt an seinen Sohn übergeben hat. Die OSF finanziert bislang mit dreistelligen Millionensummen Projekte und zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für Menschenrechte, Demokratie und Freiheit einsetzen. Einer der Schwerpunkte ist Osteuropa gewesen. „Der Teilrückzug dürfte auch damit zu tun haben, dass OSF-Gründer George Soros (93) die Kontrolle über seine Stiftungen an seinen Sohn Alexander (37) übergeben hat. Der will den Fokus auf die USA lenken und eine Wiederwahl Donald Trumps im November 2024 verhindern“, schrieben Bayer und Bonse und fragen: „Wird die EU (…) Soros‘ Rückzug finanziell ausgleichen?“ Der Text ist am 30. August 2023 erschienen.

TAZ.DE/TEILRUECKZUG-DER-SOROS-STIFTUNG-AUS-EU/!5953317

Heilbronner Stimme: Bürger fahren Bürger

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Mobilität auf dem Land auch unter widrigen Umständen erhalten: Wie das dank ehrenamtlichem Engagement in der Gemeinde Flein in Baden-Württemberg funktioniert, die der Bus im Stich gelassen hat, berichtete in der Heilbronner Stimme Sabine Friedrich. Neun Ruheständlerinnen und Ruheständler chauffieren hier die Mitbürger in einem Bürger-Ruf-Auto. „Die Bilanz nach sieben Monaten kann sich mit 600 Fahren sehen lassen“, schrieb Friedrich und erläuterte, wie die Ehrenamtlichen ihre Einsätze des Fahrzeugs organisieren. Neben dem eigentlich Ziel, von A nach B zu kommen, lernt man sich auch näher kennen auf den Fahrten. Der Beitrag „Keine Voranmeldung nötig: So funktioniert das Ruf-Taxi für Bürger in Flein“ ist am 24. August 2023 erschienen.

WWW.STIMME.DE/REGIONAL/LANDKREIS-HEILBRONN/NACHRICHTEN/OST/FLEIN-RUF-TAXI-BUERGERBUS-FAHRSERVICE-EHRENAMTLICHE-ART-4834102 (+)

Tagesspiegel: Drei Jahre DSEE

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Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ist drei Jahre alt geworden. Nur wenige hätten bei ihrer Gründung einen großen Wurf erwartet, schrieb Gerd Nowakowski am 13. August 2023 auf dem Portal des Tagesspiegels. Um dann zu loben: „Aber was da in den vergangenen drei Jahren gewachsen ist, kann sich sehen lassen und hat die DSEE bundesweit zu einem wichtigen Partner für die Engagierten und die Zivilgesellschaft gemacht.“ Der Pferdefuß, dass die Stiftung kein festes Kapital hat, sondern von öffentlichen Zuwendungen aus dem Bundeshaushalt abhängt, spielt bislang keine Rolle, die Mittel fließen. Die DSEE setzte sie unter anderem für Förderungen von Vereinen und Organisationen ein, aber auch für Studien über das bürgerschaftliche Engagement. Diese „haben durchaus Debatten angestoßen oder unterstützt“, so Nowakowski in seinem Beitrag „Bilanz nach drei Jahren“.

WWW.TAGESSPIEGEL.DE/BERLIN/BILANZ-NACH-DREI-JAHREN-WAS-BIETET-DIE-BUNDESSTIFTUNG-FUR-ENGAGEMENT-UND-EHRENAMT-10295566.HTML

Spiegel: Kleiner Verein, große Wirkung

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Hier sind Profis am Werk: „Die Gesellschaft für Freiheitsrechte macht Politik mit den Mitteln des Rechts und nutzt insbesondere Verfassungsbeschwerden, um spektakuläre Urteile zu erreichen“, heißt es im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL vom 12. August 2023. Zu den Erfolgen der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. (GFF) gehören Urteile über den Schutz von Handydaten Geflüchteter gegenüber dem Staat, von gleicher Bezahlung und zu gesetzlichen Vorgaben für polizeiliche Datenauswertung. Dahinter stehen Juristinnen und Juristen, die ihren Verein als „Rechtsschutzversicherung für das Grundgesetz“ sehen. Wie sie die GFF aufgebaut haben und mit welchen Tricks und Kniffen sie die Hürden beim Bundesverfassungsgericht für Verfassungsbeschwerden zu nehmen wissen, erzählte Dietmar Hipp unter dem Titel „Die Profi-Kläger“.

WWW.SPIEGEL.DE/PANORAMA/JUSTIZ/GESELLSCHAFT-FUER-FREIHEITSRECHTE-WIE-EIN-VEREIN-MIT-KLAGEN-POLITIK-MACHT-A-ECE45982-E474-478B-BBD6-6D15A9FF66C2 (+)

Süddeutsche Zeitung: Schwund im Ehrenamt

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Neue Zahlen über die Entwicklungen im Ehrenamt hat Annette Zoch für die Süddeutsche Zeitung zusammengetragen – und sie bescheinigen einen Schwund an Helfern. Sportvereine hätten in der Pandemie gelitten, Kirchen steckten in der Krise, was das Engagement betreffe. Die Untersuchungen kommen unter anderem aus den Kirchen selbst und vom Thinktank Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ). Zoch sieht den vielerorts geäußerten Trend bestätigt, dass sich das Ehrenamt verändert: „Die Menschen sind mobiler, haben weniger Zeit, sind weniger verwurzelt an ihren Wohnorten als in vergangenen Jahrzehnten.“ Bei den Kirchen denkt man deshalb über niedrigschwelligere Engagementangebote nach, erfuhr Zoch. Der Beitrag „Wenn das Ehrenamt nachlässt“ ist am 16. August 2023 erschienen.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/POLITIK/EHRENAMT-KIRCHE-SPORTVEREINE-UMWELTVERBAENDE-ENGAGEMENT-NACHLASSEN-1.6133233

Die Zeit: „Wir suchen Seelen“

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„Wir suchen keine Leichen, wir suchen Seelen“: Das sagt Olexij Jukow, einer der Freiwilligen in der Ukraine, die auf den Schlachtfeldern des Krieges nach den Überresten der getöteten Menschen suchen, um sie zu bergen. Wenn der Körper keine Ruhe finde, finde die Seele sie auch nicht, so Jukow. Manchmal sind die Leichen vermint. Wolfgang Bauer hat Angehörigen der Freiwilligenorganisation „Schwarze Tulpe“ begleitet und für die ZEIT eine Reportage über sie verfasst. Sie hat den Titel „Söhne und Väter, keine Feinde“ und ist am 7. August 2023 erschienen. „Die Erde der Ukraine birgt die Gebeine vieler Kriege“, schreibt Bauer. „Die Toten, die er (Jukow, d. Red.) jetzt birgt, starben vor nur wenigen Monaten, manchmal vor wenigen Tagen.“

WWW.ZEIT.DE/2023/33/ORGANISATION-SCHWARZE-TULPE-UKRAINE-KRIEG-LEICHEN-BERGEN-SOLDATEN/KOMPLETTANSICHT

Süddeutsche Zeitung: Immer nach dem Staat rufen?

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Ob Heizungsumbau oder Arbeitsteilung in der Familie: Zu viele Menschen erwarten, dass ihre Herausforderungen vom Staat geregelt werden, befand Meredith Haaf in der Süddeutschen Zeitung vom 12. August 2023. „Demokratiemüdigkeit ist einerseits Ausdruck enttäuschter Erwartungen – und ganz ehrlich, wer sich immer auf Papi verlässt, kann nur enttäuscht werden. Sie ist aber auch Ausdruck der eigenen Antriebslosigkeit“, schrieb sie. Ihre Schlussfolgerung: „Es klingt vielleicht banal, aber auch ein Ehrenamt, ein Betriebsrat, eine Genossenschaft, eine Kunstwerkstatt, ein Gemeinschaftsgarten, das alles sind Möglichkeiten, Veränderung zu schaffen und Demokratie zu erfahren, die vom Staat freundlicherweise schon längst ermöglicht werden. Anders gesagt: Do it!“, forderte sie unter der Überschrift „Daddy Deutschland“ die Leserschaft auf. Haaf ist stellvertretende Leiterin des Meinungsressorts der Süddeutschen.

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Handelsblatt: „Greenwashing“ kann mit neuer EU-Richtlinie teuer werden

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Die EU-Richtlinie über „Green Claims“, die für irreführende Umweltwerbung, sogenanntes Greenwashing empfindliche Bußgelder einführt, wurde am 12. Juli 2023 im Handelsblatt diskutiert. Im Beitrag „Irreführende Werbung könnte für Unternehmen bald teuer werden“ ließen Katrin Terpitz, Florian Kolf und Michael Scheppe Experten zu Wort kommen, die die Regelung begrüßen, etwa den Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Sie befassten sich jedoch auch mit der Perspektive der betroffenen Unternehmen. „Der Entwurf der EU sieht vor, dass alle umweltbezogenen Werbeclaims vorab von einer unabhängigen Prüfstelle zertifiziert werden müssen. (…) Dieses Prozedere dürfte teuer werden“, berichteten sie. Im Streitfall liege die Beweislast nach der Neuregelung bei den Unternehmen. Vom Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé und dem Getränkehersteller Eckes-Granini erfuhren Terpitz, Kolf und Scheppe, dass diese ihre Produkte lieber nicht mehr als „klimaneutral“ bewerben wollten.

WWW.HANDELSBLATT.COM/UNTERNEHMEN/HANDEL-KONSUMGUETER/GREENWASHING-IRREFUEHRENDE-WERBUNG-KOENNTE-FUER-UNTERNEHMEN-BALD-TEUER-WERDEN/29246576.HTML (+)

FAS: Verzweiflung bei den Klimaklebern

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Wie passen geäußerte Verzweiflung einerseits und straff organisiertes Handeln der Klimakleber andererseits zusammen? Danach fragte Julia Schaaf in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom 16. Juli 2023. Anlass war die Gerichtsverhandlung gegen die Aktivistin Lea Bonasera, die Anfang Juli in Berlin zu einer Geldstrafe verurteilt wurde und im Prozess durchaus wirkungsvoll mit Verzweiflung argumentierte. „Gefühle sind im Kampf gegen den Klimawandel schon lange ein wichtiges Thema“, stellte Schaaf in ihrem Bericht „Die Verzweifelten“ fest. Die Psychologin Maria-Christina Nimmerfroh erzählte im dazu gehörenden Interview „Als Aktivist haben Sie da sehr wenig zu sagen“ von ihren Recherchen aus den Schulungen der Klimakleber-Organisation. „Katastrophisierung“ sei fester Bestandteil der Narrative, mit denen die Aktivisten auf ihre Einsätze vorbereitet würden. Sie hätten wenig mitzubestimmen, würden aber wertschätzend betreut. „Das funktioniert nur, weil die Motivation des Einzelnen stark auf die Gruppe bezogen ist“, so Nimmerfroh.

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WWW.FAZ.NET/AKTUELL/GESELLSCHAFT/MENSCHEN/STRUKTUR-UND-LOGIK-DER-LETZTEN-GENERATION-19033853.HTML (+) 

Tagesspiegel: Transformation anregen

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Gemeinwohlorientierte Sozialunternehmen – was sind sie und wie viele? Das versuche zurzeit das Bundeswirtschaftsministerium zu präzisieren, das im September 2023 eine Strategie zur Förderung für Soziale Innovation und gemeinwohlorientierte Unternehmen vorlegen wolle, berichtete Teresa Roelcke im Tagesspiegel. Die Sozialen Unternehmen in Deutschland erwirtschafteten jährlich sieben Milliarden Euro, so Roelcke, und 20 Prozent von ihnen säßen in Berlin. Dort fand im Juli die Jahreskonferenz der Social Economy Berlin (SEB) statt. Bei unterschiedlichsten Geschäften und Rechtsformen hätten die Unternehmen eines gemeinsam: „Die Rendite steht nicht im Vordergrund“, so Roelcke. Das Ziel von SEB sei, dieses Engagement sichtbarer zu machen und Transformationen in anderen Unternehmen anzuregen. Der Beitrag „Rendite ist zweitrangig“ wurde am 11. Juli 2023 veröffentlicht.

WWW.TAGESSPIEGEL.DE/BERLIN/BERLINER-WIRTSCHAFT/RENDITE-IST-ZWEITRANGIG-20-PROZENT-DER-DEUTSCHEN-SOZIALUNTERNEHMEN-SITZEN-IN-BERLIN-10131103.HTML