Süddeutsche Zeitung: Schwund im Ehrenamt

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Neue Zahlen über die Entwicklungen im Ehrenamt hat Annette Zoch für die Süddeutsche Zeitung zusammengetragen – und sie bescheinigen einen Schwund an Helfern. Sportvereine hätten in der Pandemie gelitten, Kirchen steckten in der Krise, was das Engagement betreffe. Die Untersuchungen kommen unter anderem aus den Kirchen selbst und vom Thinktank Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ). Zoch sieht den vielerorts geäußerten Trend bestätigt, dass sich das Ehrenamt verändert: „Die Menschen sind mobiler, haben weniger Zeit, sind weniger verwurzelt an ihren Wohnorten als in vergangenen Jahrzehnten.“ Bei den Kirchen denkt man deshalb über niedrigschwelligere Engagementangebote nach, erfuhr Zoch. Der Beitrag „Wenn das Ehrenamt nachlässt“ ist am 16. August 2023 erschienen.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/POLITIK/EHRENAMT-KIRCHE-SPORTVEREINE-UMWELTVERBAENDE-ENGAGEMENT-NACHLASSEN-1.6133233

Die Zeit: „Wir suchen Seelen“

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„Wir suchen keine Leichen, wir suchen Seelen“: Das sagt Olexij Jukow, einer der Freiwilligen in der Ukraine, die auf den Schlachtfeldern des Krieges nach den Überresten der getöteten Menschen suchen, um sie zu bergen. Wenn der Körper keine Ruhe finde, finde die Seele sie auch nicht, so Jukow. Manchmal sind die Leichen vermint. Wolfgang Bauer hat Angehörigen der Freiwilligenorganisation „Schwarze Tulpe“ begleitet und für die ZEIT eine Reportage über sie verfasst. Sie hat den Titel „Söhne und Väter, keine Feinde“ und ist am 7. August 2023 erschienen. „Die Erde der Ukraine birgt die Gebeine vieler Kriege“, schreibt Bauer. „Die Toten, die er (Jukow, d. Red.) jetzt birgt, starben vor nur wenigen Monaten, manchmal vor wenigen Tagen.“

WWW.ZEIT.DE/2023/33/ORGANISATION-SCHWARZE-TULPE-UKRAINE-KRIEG-LEICHEN-BERGEN-SOLDATEN/KOMPLETTANSICHT

Süddeutsche Zeitung: Immer nach dem Staat rufen?

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Ob Heizungsumbau oder Arbeitsteilung in der Familie: Zu viele Menschen erwarten, dass ihre Herausforderungen vom Staat geregelt werden, befand Meredith Haaf in der Süddeutschen Zeitung vom 12. August 2023. „Demokratiemüdigkeit ist einerseits Ausdruck enttäuschter Erwartungen – und ganz ehrlich, wer sich immer auf Papi verlässt, kann nur enttäuscht werden. Sie ist aber auch Ausdruck der eigenen Antriebslosigkeit“, schrieb sie. Ihre Schlussfolgerung: „Es klingt vielleicht banal, aber auch ein Ehrenamt, ein Betriebsrat, eine Genossenschaft, eine Kunstwerkstatt, ein Gemeinschaftsgarten, das alles sind Möglichkeiten, Veränderung zu schaffen und Demokratie zu erfahren, die vom Staat freundlicherweise schon längst ermöglicht werden. Anders gesagt: Do it!“, forderte sie unter der Überschrift „Daddy Deutschland“ die Leserschaft auf. Haaf ist stellvertretende Leiterin des Meinungsressorts der Süddeutschen.

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Handelsblatt: „Greenwashing“ kann mit neuer EU-Richtlinie teuer werden

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Die EU-Richtlinie über „Green Claims“, die für irreführende Umweltwerbung, sogenanntes Greenwashing empfindliche Bußgelder einführt, wurde am 12. Juli 2023 im Handelsblatt diskutiert. Im Beitrag „Irreführende Werbung könnte für Unternehmen bald teuer werden“ ließen Katrin Terpitz, Florian Kolf und Michael Scheppe Experten zu Wort kommen, die die Regelung begrüßen, etwa den Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Sie befassten sich jedoch auch mit der Perspektive der betroffenen Unternehmen. „Der Entwurf der EU sieht vor, dass alle umweltbezogenen Werbeclaims vorab von einer unabhängigen Prüfstelle zertifiziert werden müssen. (…) Dieses Prozedere dürfte teuer werden“, berichteten sie. Im Streitfall liege die Beweislast nach der Neuregelung bei den Unternehmen. Vom Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé und dem Getränkehersteller Eckes-Granini erfuhren Terpitz, Kolf und Scheppe, dass diese ihre Produkte lieber nicht mehr als „klimaneutral“ bewerben wollten.

WWW.HANDELSBLATT.COM/UNTERNEHMEN/HANDEL-KONSUMGUETER/GREENWASHING-IRREFUEHRENDE-WERBUNG-KOENNTE-FUER-UNTERNEHMEN-BALD-TEUER-WERDEN/29246576.HTML (+)

FAS: Verzweiflung bei den Klimaklebern

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Wie passen geäußerte Verzweiflung einerseits und straff organisiertes Handeln der Klimakleber andererseits zusammen? Danach fragte Julia Schaaf in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom 16. Juli 2023. Anlass war die Gerichtsverhandlung gegen die Aktivistin Lea Bonasera, die Anfang Juli in Berlin zu einer Geldstrafe verurteilt wurde und im Prozess durchaus wirkungsvoll mit Verzweiflung argumentierte. „Gefühle sind im Kampf gegen den Klimawandel schon lange ein wichtiges Thema“, stellte Schaaf in ihrem Bericht „Die Verzweifelten“ fest. Die Psychologin Maria-Christina Nimmerfroh erzählte im dazu gehörenden Interview „Als Aktivist haben Sie da sehr wenig zu sagen“ von ihren Recherchen aus den Schulungen der Klimakleber-Organisation. „Katastrophisierung“ sei fester Bestandteil der Narrative, mit denen die Aktivisten auf ihre Einsätze vorbereitet würden. Sie hätten wenig mitzubestimmen, würden aber wertschätzend betreut. „Das funktioniert nur, weil die Motivation des Einzelnen stark auf die Gruppe bezogen ist“, so Nimmerfroh.

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Tagesspiegel: Transformation anregen

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Gemeinwohlorientierte Sozialunternehmen – was sind sie und wie viele? Das versuche zurzeit das Bundeswirtschaftsministerium zu präzisieren, das im September 2023 eine Strategie zur Förderung für Soziale Innovation und gemeinwohlorientierte Unternehmen vorlegen wolle, berichtete Teresa Roelcke im Tagesspiegel. Die Sozialen Unternehmen in Deutschland erwirtschafteten jährlich sieben Milliarden Euro, so Roelcke, und 20 Prozent von ihnen säßen in Berlin. Dort fand im Juli die Jahreskonferenz der Social Economy Berlin (SEB) statt. Bei unterschiedlichsten Geschäften und Rechtsformen hätten die Unternehmen eines gemeinsam: „Die Rendite steht nicht im Vordergrund“, so Roelcke. Das Ziel von SEB sei, dieses Engagement sichtbarer zu machen und Transformationen in anderen Unternehmen anzuregen. Der Beitrag „Rendite ist zweitrangig“ wurde am 11. Juli 2023 veröffentlicht.

WWW.TAGESSPIEGEL.DE/BERLIN/BERLINER-WIRTSCHAFT/RENDITE-IST-ZWEITRANGIG-20-PROZENT-DER-DEUTSCHEN-SOZIALUNTERNEHMEN-SITZEN-IN-BERLIN-10131103.HTML

Neue Westfälische: Frust bei Fridays

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Bei der Fridays-for-Future-Bewegung gibt es Nachwuchsprobleme. Das stellte Heiko Kaiser in der Neuen Westfälischen – Bielefelder Tageblatt fest. Fokus seiner Recherche war der Altkreis Halle in Nordrhein-Westfalen. Zogen im September 2022 noch 70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch die Straßen, so blieb seitdem alles still. Kaiser zitiert eine Engagierte, die Resignation als Grund für die Inaktivität vermutet: „Nachdem es gelungen ist, Millionen Menschen auf die Straße zu bringen, musste man am Ende sehen, dass auch das nicht richtig gefruchtet hat.“ Ein anderer Grund: Nachwuchsprobleme – Schülerinnen und Schüler, die die Schule abschließen, hinterlassen Lücken, in die keine neuen Schüler nachrücken. Der Artikel erschien am 13. Juli 2023 unter dem Titel „Fridays for Future hat Probleme“.

WWW.NW.DE

rbb24: Viele sind nicht genug

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60.000 Ehrenamtliche kümmern sich im Berliner Sport. Das klingt viel, aber im Interview mit dem Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) zeigte sich der Präsident des Landessportbundes Berlin (LSB), Thomas Härtel trotzdem unzufrieden. Zwar seien die Ehrenamtlichen auch über die Corona-Zeit hinweg bei der Stange geblieben, doch habe man in dieser Zeit keine neuen Ehrenamtlichen gefunden. Jüngere Menschen seien eher an projektbezogenem oder zielgruppenspezifischem Engagement interessiert. „Ebenso haben wir Probleme den Frauenanteil zu erhöhen, weil sie durch die Ausbildung und die familiäre Belastung oft nicht die Zeit für ein Ehrenamt finden“, sagte Härtel, und er forderte mehr Unterstützung von Arbeitgebern. Das Interview führte Jonas Bürgener für das Inforadio des rbb. Es wurde am 27. Juni 2023 veröffentlicht und ist unter dem Titel „Die Vereine haben durchaus Schwierigkeiten, junge Leute zu gewinnen“ auf der rbb24-Homepage zu lesen.

WWW.RBB24.DE/SPORT/BEITRAG/2023/06/BERLIN-LANDESSPORTBUND-INTERVIEW-THOMAS-HAERTEL-EHRENAMT-EHRENAMTSGALA.HTML

Handelsblatt: „Menschliches Engagement abseits reiner Performance“

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Ein großes Lob für das Engagement von Unternehmen bei den Special Olympic, die im Juni 2023 in Berlin stattfanden, war am 27. Juni 2023 im Handelsblatt zu lesen. „Unternehmen wie Würth, Schufa, Rewe, Toyota und Co. waren als Förderer mit Hunderten freiwilliger Helfer vor Ort. Wie rechnet sich das? Und was bringt diese Art von Engagement?“, fragte der Unternehmensberater Frank Dopheide in der Kolumne „Out of the box“, um selbst gleich mehrere Antworten zu geben: „Es verleiht den Menschen Flügel“, schrieb er, und: „Das menschliche Engagement abseits reiner Perfomance wirkt Wunder.“ Die Identifikation mit dem Unternehmen steige. Volunteering und Inklusion machten ein Unternehmen menschlicher und erfolgreicher. Der Einsatz bei den Special Olympics helfe der Führungsetage, die Menschen wieder für sich zu gewinnen.

WWW.HANDELSBLATT.COM/MEINUNG/KOLUMNEN/KOLUMNE-OUT-OF-THE-BOX-SOZIALES-ENGAGEMENT-MACHT-UNTERNEHMEN-STAERKER-/29226938.HTML (+)

shz: Unternehmensponsoring stärkt Rechte im Osten

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„Kaum ein Sport- oder Karnevalsverein, kein Stadtteil- oder Dorffest kommt ohne unternehmerische Unterstützung aus. Da wird selten hinterfragt, wer mit welcher Intention sponsert“: Das stellt der Chefredakteur der Schweriner Volkszeitung, Michael Seidel, in seinem Gastkommentar „Die neurechte Szene wäre ohne Sponsoring nicht denkbar“ fest, der am 2. Juli 2023 auf dem Portal des „sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag“ und dessen Zeitungen erschienen ist. Mit Verweis auf eine Studie des Leipziger Else-Frenkel-Brunswik-Zentrums für Demokratieforschung über den Landkreis Görlitz schreibt Seidel, diverse Görlitzer Immobilienmakler, Handwerker, Baulöwen und Inkasso-Eintreiber unterstützten nicht nur „unverblümt antidemokratische Aktivitäten und Veranstaltungen. Die Protagonisten etablieren ihr Gedankengut auch in ihren Belegschaften.“ Wer glaube, die AfD und neurechte Bewegungen seien nur eine vorübergehende Protestbewegung, irre gewaltig.

WWW.SHZ.DE/DEUTSCHLAND-WELT/MEINUNG/ARTIKEL/MEINUNG-ENGAGEMENT-FUER-DIE-EXTREME-RECHTE-45033810 (+)

WDR: Von der Feuerwehr bis zum Schulfrühstück – Ehrenamt und gesellschaftlicher Zusammenhalt

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Mit Reportagen und Porträts zu ehrenamtlichem Engagement bei der Feuerwehr, in Schulen und für Geflüchtete thematisierte die WDR-Sendung „Planet Wissen“ am 9. Juni 2023 das Ehrenamt. Nebenbei konnte man von der Soziologin Dr. Julia Simonson vom Deutschen Zentrum für Altersfragen etwas über den feinen Unterschied zwischen Ehrenamt und Engagement lernen. Zu Wort kam auch der ? Ralf Fischer von der Freiwilligen Feuerwehr Schmallenberg. Zum Thema Nachwuchs sagte er: „Es macht natürlich viel Arbeit, dass man keine Nachwuchssorgen hat. (…) Ohne eine vernünftige Jugendarbeit kriegt man den Nachwuchs nicht mehr. Das muss vom Engagement der Mitglieder getragen werden.“ Heißt im Klartext: Noch eine Zusatzaufgabe für die Feuerwehrleute.

WWW1.WDR.DE/MEDIATHEK/VIDEO/SENDUNGEN/PLANET-WISSEN-WDR/VIDEO-EHRENAMT–WIE-FREIWILLIGES-ENGAGEMENT-UNSERE-GESELLSCHAFT-ZUSAMMENHAELT-100.AMP

Spiegel online: Es lebe der Verein

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Vom Rentner am Limo-Stand über die buchführende Gattin bis zum Übungsleiter der Kinder: Ihnen allen singt Markus Deggerich ein Loblied mit dem Titel „Ein Liebesbrief an alle Ehrenamtlichen im Verein“, der in der Familien-Kolumne am 17. Juni 2023 auf Spiegel online erschienen ist. „Ja klar, in der Vereinsmeierei treiben sich auch viele Vollpfosten rum, aber ich bin dennoch überzeugt, dass die Vorteile und Volltreffer überwiegen, vor allem für junge Menschen. Werte wie Verlässlichkeit einzuüben, den guten Umgang mit Niederlagen lernen (und mit Siegen, was genauso schwer ist), zu begreifen, dass man sich fast alles beibringen oder verbessern kann – durch Übung, selbst ohne Talent: magisch!“, schwärmt Deggerich und gesteht: „Ich persönlich tauge mit meiner lädierten Gesundheit nicht mal mehr zum Wasserträger. Also hole ich Bier und pflege den olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Ich weiß, dass die alten Freunde mich nur noch aus Mitleid mitspielen lassen, so zwei bis drei Minuten. Na und?“

WWW.SPIEGEL.DE/FAMILIE/FAMILIENNEWSLETTER-EIN-LIEBESBRIEF-AN-ALLE-EHRENAMTLICHEN-IM-VEREIN-A-3F094B23-52DA-46DD-A32D-578B1E55F8A2

Deutschlandfunk: Wie Freiwilligendienste wirken

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Nach der Wirksamkeit von Freiwilligendiensten fragte Renate Dobratz im Feature „Klima, Krisen, Pflichtdebatte: Was bringen Freiwilligendienste?“, das am 13. Juni 2023 im Podcast „Zeitfragen“ des Deutschlandfunks gesendet wurde. Sie interviewte und begleitete Teilnehmende im Freiwilligen Ökologischen Jahr bzw. Sozialen Jahr zu Einsätzen, die von Gruppenerlebnissen, Lernerfolgen und Selbstwerteffekten berichteten. „Der Beruf macht einen zufrieden und vollständig“, sagt beispielsweise eine Freiwillige über ihre Erfahrungen in der Pflege im Altenheim. Mangels Unterstützung aus der Regierung und angesichts des Mangels an Plätzen sei nicht mit einer baldigen Einführung eines Pflichtdienstes zu rechnen, schätzt Dobratz.

WWW.DEUTSCHLANDFUNKKULTUR.DE/KLIMA-KRISEN-UND-DIE-PFLICHTDEBATTE-WIE-WIRKSAM-SIND-FREIWILLIGENDIENSTE-DLF-KULTUR-E1406131-100.HTML

Süddeutsche: Nicht immer gleich die Feuerwehr rufen

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Freiwillige Feuerleute bei Neueinstellungen bevorzugen, damit man genug Einsatzkräfte im Ort hat: Das ist einer der Vorschläge von zwei Feuerwehrkommandanten aus Garching und Unterföhring in Bayern, die in der Süddeutschen Zeitung interviewt worden sind. Irmengard Gnau befragte sie zu Nachwuchssorgen und aktuellen Entwicklungen bei der Feuerwehr. Sie erfuhr: „Das klassische Brandereignis geht zurück. Das verschiebt sich stattdessen eher in den technischen Bereich. Und da habe ich den Eindruck, dass viele Menschen heute immer unbeholfener werden“ – so Kommandant Florian Klietsch. „Wenn Wasser im Keller steht, das mit drei Wischmobs zusammengekehrt wäre – rufe ich die Feuerwehr.“ Dächten mehr Menschen vor dem Anruf noch einmal nach, ob sie sich nicht auch selbst helfen könnten, würde das die Überlastung auch reduzieren. Das Interview erschien am 8. Juni 2023 unter dem Titel „Im Dienste der Allgemeinheit“. (+)

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/MUENCHEN/LANDKREISMUENCHEN/FREIWILLIGE-FEUERWEHR-UNTERFOEHRING-GARCHING-BRANDSCHUTZ-EHRENAMT-1.5911711?REDUCED=TRUE

Radio Bremen: 200 Jahre Kunstverein in Bremen – und weiter?

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Eine vermutlich „sehr, sehr kleine Einrichtung“ wäre die Kunsthalle Bremen, wenn ihr Träger, der „Kunstverein in Bremen“ sie nicht förderte: Das sagte die Bremer Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz in der Sendung „buten un binnen“ von Radio Bremen vom 22. April 2023. Denn wohlhabende Mitglieder des Vereins kaufen Kunst für die Sammlung an und unterstützen Ausstellungsprojekte. Dem Interview voraus ging ein Beitrag von Anna Berkhout über das 200-jährige Jubiläum des Kunstvereins. In der Rückschau eine Erfolgsgeschichte – doch werden sich auch für die Zukunft hochrangige Mäzene finden? Der Kunstverein gehört mit 10.000 Mitgliedern zu den größten in Deutschland.

WWW.BUTENUNBINNEN.DE/VIDEOS/KUNSTHALLE-MUSEUM-BREMEN-KUNSTVEREIN-100.HTML

FR: Freiwillige tauchen nach Müll im Roten Meer

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Es war der Anblick eines kleinen Oktopusses, der in einer scharfkantigen Dose hauste statt in einer Muschelschale oder einem Schneckenhaus, der die Tauchenden Seif Al Madanat und Beisan Al Sharif in Jordanien dazu brachte, eine „Clean Up“-Hilfsaktion für das Rote ins Leben zu rufen: Rund 150 freiwillige Taucher aus 40 Ländern haben sich bis jetzt beteiligt und insgesamt über fünf Tonnen Abfall aus dem Wasser geholt, von der Türklinke über den Joghurtbecher bis zum Wasserkanister. Annika Brohm ist mit zu einem Einsatz gefahren. „Mohammed, mit zwölf Jahren diesmal der jüngste Teilnehmer, ist gemeinsam mit seinen Eltern angereist“, berichtete sie in der Frankfurter Rundschau. „Genau das sei es, sagt Al Sharif, was sie von Anfang an erreichen wollten: eine Gemeinschaft für alle schaffen, die das Meer lieben und schützen wollen. Unabhängig von Alter und Herkunft.“ Brohms Reportage „Rotes Meer: Aufräumen unter Wasser“ ist am 4. Mai 2023 erschienen.

WWW.FR.DE/PANORAMA/ROTES-MEER-AUFRAEUMEN-UNTER-WASSER-92255078.HTML

RBB 24 Inforadio: „Schwierige Erwartungshaltung“ an das politische Ehrenamt

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Gestalten, anpacken, mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun haben: Das habe ihn in seinem politischen Ehrenamt als Bezirksbürgermeister in Köln begeistert, sagte am 20. Mai 2023 Marco Pagano in der Sendung „Matthay fragt“ im RBB 24 Inforadio. Dass er das Amt nach 15 Jahren aufgab, habe mit der wachsenden Respektlosigkeit gegenüber den Kommunalpolitikern zu tun: „Wie mit einem umgegangen wird, was die Erwartungshaltungen sind, das ist schon schwierig.“ Zudem seien „mit viel Hingabe erarbeitete Beschlüsse“ oftmals von der Verwaltung nicht umgesetzt worden. Manche kommunalen Gremien – vor allem in größeren Städten – sollten professionalisiert werden, schlug Pagano vor, da der Zeitaufwand den Rahmen eines Ehrenamtes sprenge. Pagano ist Sozialdemokrat. Über seine Erfahrungen hat er ein Buch veröffentlicht. Das RBB-Interview „Politisches Ehrenamt: Engagement ohne Dank?“ führte Sabina Matthay.

WWW.INFORADIO.DE/RUBRIKEN/DEBATTE/MATTHAY-FRAGT/2023/05/GEMEINWESEN-ENGAGEMENT-POLITISCHES-EHRENAMT-MARCO-PAGANO.HTML 

taz: Das Lieferkettengesetz in den Mühlen der EU-Gesetzgebung

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Hintergrund zum Stand der Dinge beim EU-Lieferkettengesetz war am 25. April 2023 unter dem Titel „Mehr Verantwortung für Unternehmen“ in der tageszeitung (taz) zu lesen. „Zivilorganisationen mobilisieren schon lange dafür, dass Unternehmen, aber auch Investoren Verantwortung übernehmen dafür, wie ihre Gewinne erwirtschaftet werden – also entlang der Wertschöpfungskette“, fasste Autorin Leila van Rinsum die Herausforderung zusammen. Nun stimmten 25 Abgeordnete im Rechtsausschuss einen mühsam ausgehandelten Kompromiss ab, der nach der Zustimmung des Parlaments mit den Regierungen verhandelt werden muss. „Offen ist noch, wie weit sich die Interessen der Wirtschaftsverbände und Konservativen gegenüber den ­linken Kräften im Parlament durchsetzen werden. Schon jetzt ist der Kompromiss von den Parlamentariern deutlich abgeschwächt gegenüber dem anfänglichen Entwurf. Er ist Basis für die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten, denen eine weitaus schwächere Regulierung vorschwebt“, so van Rinsum.

TAZ.DE/NEUES-EU-GESETZ-ZU-LIEFERKETTEN/!5927475

Deutschlandfunk: Jetzt helfen sie sich selbst

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Geflüchtete in Deutschland sind oft Hilfeempfänger, aber sie helfen auch selbst. Darüber berichtete Katharina Thoms in der Sendung „Länderreport“ im Deutschlandfunk. Im Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, gegründet von Geflüchteten und deutschen Unterstützenden, erzählte ein Geflüchteter aus Ghana von seiner Abschiebung, nachdem er zehn Monate in einem Krankenhaus gearbeitet habe. Die Unterstützung der engagierten Mitstreiter half ihm, zurückzukommen. Er engagiert sich im Freundeskreis für die Rechte von Geflüchteten und gegen die geplanten Lager an den EU-Außengrenzen. Protest gegen Abschiebungen und rechtliche Verbesserungen sind das Ziel. „Wir finanzieren uns selber und führen die Prozesskämpfe, teilweise als Musterprozesse“, sagt Gründungsmitglied Alassa Mfoupand, dessen Abschiebung 2019 20.000 Unterstützerinnen und Unterstützer mobilisierte. Der Beitrag „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe: Wie Geflüchtete in Stuttgart einander helfen“ wurde am 10. Mai 2023 publiziert.

WWW.DEUTSCHLANDFUNKKULTUR.DE/NETZWERK-VON-GEFLUECHTETEN-SICH-HELFEN-UND-EINE-STIMME-GEBEN-DLF-KULTUR-1B661EF9-100.HTML

Stuttgarter Zeitung: Zufallsbürger in Bürgerräten

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Im November 2022 beschloss die Landesregierung Baden-Württembergs, dass künftig bei wichtigen Gesetzgebungsverfahren Bürgerforen einberufen werden sollen. Zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger erhalten dann einen Anruf mit der Einladung, sich zu beteiligen. Ziel ist, nicht nur die organisierte Zivilgesellschaft zu hören. Damit baut Baden-Württemberg die dialogische Beteiligung weiter aus. Anlässlich einer Diskussion in der Landesvertretung in Berlin Ende März berichtete Helena Hadzic in der Stuttgarter Zeitung unter der Überschrift „Bürger sollen die Landespolitik mitbestimmen“ über einen dieser „Zufallsbürger“: Dessen Erfahrung sei „produktiv und erfrischend“. Allerdings könne er nicht einschätzen, ob und wie seine Empfehlungen umgesetzt würden. Aus der Wissenschaft gibt es Lob: „Gute dialogische Beteiligung stärkt die Zufriedenheit mit der Demokratie“, wird der Kommunikationswissenschaftler der Universität Hohenheim Frank Brettschneider zitiert.

WWW.STUTTGARTER-ZEITUNG.DE/INHALT.BUERGERBETEILIGUNG-BADEN-WUERTTEMBERG-BUERGER-SOLLEN-DIE-LANDESPOLITIK-MITBESTIMMEN.CE79F5E0-F700-447C-9D29-EFEDB86DD024.HTML?REDUCED=TRUE

Süddeutsche: Patagonia und die Rettung der Erde

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„Ja, man wird schnell zynisch, wenn es um Konzerne geht“, gesteht Jürgen Schmieder, Autor des Beitrags „Zu gut, um wahr zu sein?“ in der Süddeutschen Zeitung vom 15. April 2023. Sich des eigenen Misstrauens bewusst versuchte er zu prüfen, was von dem Kleidungshersteller Patagonia zu halten ist, der sich der Rettung der Erde verschrieben haben will. Der 84-jährige Firmengründer und Eigner Yvon Chouinard vermachte das Unternehmen dem Planeten Erde – de facto gingen zwei Prozent an den Patagonia Trust und 98 Prozent an die gemeinnützige Umweltorganisation Holdfast Collective. Letztere will nun freiwillig Steuern zahlen, was sie nicht müsste, und transparent über die Mittelverwendung informieren. Das ganz große Ziel aber sei, Gewinne zu erzielen und trotzdem nachhaltig zu sein, so Schmieder. Nach einem Besuch am Standort Ventura in Kalifornien kommt er zu dem Schluss: „Die machen schon verdammt viel richtig.“ (+)

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/WIRTSCHAFT/PATAGONIA-NACHHALTIGKEIT-UNTERNEHMEN-GELD-VERDIENEN-1.5798671

Rheinische Post: Kleine Aufgaben, aber wichtig – Nachbarschaftshilfe

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„Die Aufgaben sind Kleinigkeiten. Es sind Autofahrten zum Arzt, die Unterstützung bei Behördengängen oder Hilfe beim Einkauf“: Das sagt der ehrenamtliche Nachbarschaftshelfer Heinrich Lennartz im Bericht „Was Nachbarschaftshelfer erleben – und wie glücklich die Aufgabe macht“ von Fiona Schultze in der Rheinischen Post. Schultze schildert, wie sich Lennartz und eine weitere Nachbarschaftshelferin in der Gemeinde Niederkrüchten (NRW) qualifiziert haben und wie sie ihre Ehrenämter ausfüllen. Sie kümmern sich jetzt um alte Menschen. Neben der Freude am Helfen seien auch neue Freundschaft „ein großer Gewinn“, so Schultze. Ihr Bericht erschien am 11. April 2023.

RP-ONLINE.DE/NRW/STAEDTE/VIERSEN/NIEDERKRUECHTEN-WAS-NACHBARSCHAFTSHELFER-ERLEBEN_AID-88265171

DIE ZEIT: Es hagelte Widerspruch gegen Dienstpflicht für Senioren

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Eine Dienstpflicht nicht nur für junge Leute, sondern auch für Rentner – zwei also: Nachdem die Zeit diese Forderung des Gymnasiasten Ben Jagasia abgedruckt hatte (bürgerAktiv berichtete in Ausgabe 241 Februar 2023), hagelte es Widerspruch. Unter der Überschrift „Alt gedient“ interviewten Anna von Münchhausen und Stefan Schirmer am 9. April 2023 stellvertretend vier der vielen Leserbriefschreiber. Unter deren Argumenten gegen ein Pflichtjahr für Senioren: Enkelkinder, um die man sich kümmern wolle, die Notlage, mit einem Zusatzjob die Rente aufbessern zu müssen. Positiv äußerte sich dagegen die ehemalige Schulsekretärin Adelheid Becker: „Unsere Generation hatte großes Glück: Wir hatten Wohlstand, gute Bildung und zumeist Frieden. Es ist höchste Zeit, dass wir etwas zurückgeben.“

WWW.ZEIT.DE/2023/15/SOZIALES-PFLICHTJAHR-SENIOREN-RENTE

taz: Aufkleber, Hüttendörfer und ein Happy End

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Sie klebten nicht nur Aufkleber auf Kühlerhauben, sondern auch Plakate, sie demonstrierten, besetzten Bauplätze, bauten Hüttendörfer, schlugen Schlachten mit der Polizei und wurden nass: Die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung, des Protestes gegen die Atomkraftwerke in Deutschland, begann in den 1970er-Jahren und endete am 15. April 2023, als die letzten drei Kraftwerke vom Netz gingen. Ein Happy End aus Sicht der Atomkraftgegner. In der tageszeitung (taz) blickte am 11. April 2023 Reimar Paul auf die Proteste zurück und schrieb über fünf Jahrzehnte voller Utopien und voller Kraft, voller Zusammenschlüsse und Spaltungen, und auch eine Geschichte voller Rückschläge – es wurden ja Kraftwerke gebaut, den Protesten zum Trotz. „Die Erfolge überwiegen“, meint Paul jedoch. Die Bewegung „deckt die Skandale um verstrahlte Atommüllbehälter und das marode Atomlager Asse auf. Sie stößt den Ausbau der erneuerbaren Energien an, sorgt dafür, dass sich Wind und Sonne ungeachtet aller Torpedierungsversuche durch Konzerne und Regierungen als verlässlicher Energieträger etablieren können.“ Für die Engagierten, mit denen er sprach, ist trotzdem noch nicht alles vorbei – da sind ja noch der Müll, eine Urananreicherungsanlage und eine Brennelementefabrik. Der Beitrag hat den Titel „Atomkraft? Tschüs und nein danke!“

TAZ.DE/GESCHICHTE-DER-ANTI-AKW-BEWEGUNG/!5924964&S=TSCH%C3%BCS

Süddeutsche Zeitung: „Finanzindustrie ist kein Ersatzparlament“

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„Die Finanzindustrie ist kein Ersatzparlament, das entscheidet, was gut und was schlecht für die Gesellschaft ist“, schrieb Jako Arnold in seinem Essay „Die grüne Illusion“, der am 24. März 2023 in der Süddeutschen Zeitung (SZ) erschien. Anlass war der Ausstieg des Vermögensverwalters „Vanguard“ aus der Net-Zero-Asset-Managers-Initiative, die auf nachhaltige Anlagen setzen möchte. Arnold zeigte Verständnis und kritisierte „Willkür“ bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Fonds. „Am Ende entsteht durch das ESG-Investieren nur eine riesige eigene Industrie von Anwälten, Kommunikationsagenturen und Zertifizierern, die Nachhaltigkeit zum Geschäft gemacht haben“, meinte er. „Echter Klimaschutz wird in den Forschungs- und Entwicklungszentren und im Einkaufswagen der Menschen betrieben.“

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/WIRTSCHAFT/ESG-NACHHALTIGKEIT-INVESTIEREN-DEMOKRATIE-GELDANLAGE-1.5775163?REDUCED=TRUE