10 Merkmale: Bürgerstiftungen fordern verbindlichen Standard

Eine Bürgerstiftung sollte halten, was ihr Name verspricht, nämlich, eine Stiftung von Bürgern für Bürger zu sein: In diesem Prinzip finden sich 96,5 Prozent der Bürgerstiftungen wieder. Das ist das Ergebnis des Meinungsbildes, das die Aktive Bürgerschaft in den vergangenen Wochen von 200 Bürgerstiftungen eingeholt hat. Wichtig sei, dass eine Bürgerstiftung sich selbst verwalte und die Bürger selbst bestimmen können. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten fordert, dass der Begriff “Bürgerstiftung” nur von Stiftungen verwendet wird, die den “10 Merkmalen” entsprechen. Ein verbindlicher Standard sei unerlässlich für Bürgerstiftungen, denn er schaffe Sicherheit, Transparenz und Vertrauen für Stifter, Spender und Ehrenamtliche, schrieb eine Bürgerstiftung. Mehrere Befragte hoben die Notwendigkeit der Unabhängigkeit von Kommunen und Banken hervor. Nach einer aktuellen Erhebung der Aktiven Bürgerschaft gibt es derzeit rund 380 Bürgerstiftungen in Deutschland. Dem gegenüber stehen 500 Nicht-Bürgerstiftungen, d.h. Stiftungen, die sich als Bürgerstiftung bezeichnen, aber nicht die “10 Merkmale einer Bürgerstiftung” erfüllen. Die Hälfte davon wurde von Kommunen gegründet, in ihnen treffen Lokalpolitik und Kommunalverwaltung die Entscheidungen und dominieren die Gremien.

, Ausgabe 157 Juni 2015