Mit der Vergabe der Olympischen Spiele nach China war auch die Hoffnung verbunden, die Menschen- und Bürgerrechtssituation würde sich im Lichte der globalen Aufmerksamkeit und internationaler Kooperationen verbessern. Während der Präsident des Internationalen Olympische Komitees (IOC), Jacques Rogge, zum Ende der Sommerolympiade am 24.8.2008 Verbesserungen der Menschenrechtssituation konstatierte, fällt die Bilanz auf Seiten der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) vor allem kritisch aus. Diese bemängeln die fehlende Kritik an der chinesischen Menschenrechtspolitik durch westliche Regierungschefs und das IOC, zumal es anlässlich der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele zu besonders vielen Verhaftungen, Verstößen gegen die Pressefreiheit und zu verstärkten politischen Repressionen gekommen sei (Human Rights Watch, Reporter ohne Grenzen). Der Vorsitzende der Tibetinitiative in Deutschland, Wolfgang Grader, sieht im Verhalten der chinesischen Regierung in der Auseinandersetzung mit Tibet einen schamlosen Verrat an der Olympischen Idee.
China: Kritische Olympia-Bilanz zur Menschen- und Bürgerrechtssituation
, Ausgabe 82 August 2008