Der Berichtspflicht zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung nachzukommen, führt nicht automatisch zu echter Transparenz. Vor allem die Darstellung, was die Unternehmen zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen tun, wird nur manchmal mit Zahlen belegt. Auch sei kaum etwas über konkrete Vorhaben dazu zu lesen. Das hat die Drei-Länder-Studie „Corporate Non-Financial Reporting in Europe“ über CSR-Berichte von mehr als tausend Unternehmen in Deutschland, Schweden und Österreich ergeben, die das Software-Unternehmen iPoint-systems gmbh veröffentlichte. Auch bei der Verantwortung für die Lieferketten ergaben sich etliche Mängel: Nur ein Drittel der Unternehmen hat die bereits existierenden Zulieferer überprüft. Immerhin 70 Prozent kümmern sich bei neuen Verträgen darum, ob ihre Lieferanten die Menschenrechte einhalten. Von den deutschen Unternehmen berichten 58 Prozent zum Thema Kinderarbeit, nur 34 Prozent jedoch über Zwangsarbeit und Sklaverei. Als positiv herausstechende Beispiele wurden der Automobilzulieferer Schaeffler Technologies AG & Co. KG, die Hamburger Hafen und Logistik AG, der Pharmaziekonzern Merck KGaA und der Leuchtmittelhersteller Osram Licht AG genannt. Die Untersuchung hat die gemeinnützige Forschungsorganisation Development International im Auftrag von iPoint ausgeführt.
CSR-Berichten mangelt es an Zahlen
Ausgabe 200 Mai 2019