Die Debatte um die Seriosität im Spendenwesen hat zum Jahreswechsel noch einmal Wellen geschlagen und sich auf die Frage zugespitzt, ob unseriöse Methoden bei der Spendenwerbung Einzelfälle sind oder tatsächlich häufiger vorkommen.
Matthias Buntrock, Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbandes (DFRV) kritisierte Ende Dezember 2011 die Berichterstattung in den Medien über das deutsche Spendenwesen als “einseitig negativ”. Die in der Berichterstattung dargestellten “schwarzen Schafe” seien Ausnahmen und nicht die Regel. Derzeit arbeite “die überwältigende Mehrheit der Non-Profit-Organisationen nach klaren Vorgaben zu Datenschutz, Ethik und der Verwendung von Spendengeldern”. Buntrock verwies auf die “19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraisingpraxis” des DFRV, die inzwischen branchenweit anerkannt seien.
Damit wehrte sich der DFRV gegen die Vorwürfe des Journalisten Stefan Loipfinger, der in seinem Buch “Die Spendenmafia” die Praxis der Spendenwerbung kritisiert hatte. Loipfinger hat daraufhin auf seinem Internetportal charitywatch seine Kritik erneuert, dass unseriöse Spendenwerbung keinesfalls die Ausnahme, sondern weit verbreitet sei. Mit einer “Spendenpetition” will er für eine gesetzliche Offenlegungspflicht der Einnahmen und Ausgaben gemeinnütziger Organisationen werben.
Debatte in der Spendenszene geht weiter
, Ausgabe 119 Januar 2012