Ist Gier schädlich? In der Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik (zfwu 16/1 (2015) beantwortet Prof. Dr. Hermann Sauter von der Georg-August Universität Göttingen diese Frage mit Ja. Unter dem Titel “Gier als wirtschaftsethisches Problem” führt er aus, dass die aus Gier resultierende Maßlosigkeit, wenn sie zum Massenphänomen wird, ganze Marktwirtschaften bedroht und deshalb gesteuert werden muss. Dann komme es auf eine Wirtschaftsethik an, die nicht nur ökonomisch, sondern auch mit normativ-ethischen Kriterien arbeite. Dem setzt Prof. Dr. Ingo Pies von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Verteidigung der Ordnungsethik entgegen. Sie empfehle “nicht eine Mäßigung, sondern eine geeignete Kanalisierung des Eigeninteresses, um es für eine systemische Verwirklichung moralischer Anliegen in Dienst zu nehmen”, schreibt Pies. Sein Beitrag trägt den Titel “Die Ordnungspolitik plädiert nicht für maßlose Gier, sondern für eine sorgsame Vermeidung intentionalistischer Fehlschlüsse”.
zfwu: Debatte über Gier und Ethik
, Ausgabe 155 April 2015