Deutschlandfunk Kultur: „Menschen mit niedriger Bildung werden seltener angesprochen“

Wie bringt man Menschen ins Ehrenamt, die hier unterrepräsentiert sind? Dazu interviewte der Deutschlandfunk Kultur am 14. April 2025 unter dem Titel „Wem Engagement leichter gemacht werden muss“ die Soziologin Prof. Claudia Vogel von der Hochschule Neubrandenburg, die als Expertin am Vierten Engagementbericht der Bundesregierung (bürgerAktiv berichtete) mitgearbeitet hat. Zwar stehe das Ehrenamt grundsätzlich allen offen, doch seien unter anderem Menschen mit niedriger Bildung unterrepräsentiert, sagte sie. Nur 19 Prozent von ihnen engagierten sich ehrenamtlich – bei Menschen mit hoher Bildung seien es mehr als die Hälfte. Vogel machte einerseits bürokratische Hürden verantwortlich: Komplizierte Regelungen erschwerten Menschen mit niedriger Bildung, ihre Ideen umzusetzen. Andererseits verwies sie auf die gesellschaftlichen Mechanismen hinter den Zahlen: Viele Engagierte kämen über persönliche Kontakte ins Ehrenamt, und wer Mitstreiter suche, sehe sich im eigenen Milieu um. Also sprächen Akademiker andere Akademiker an. „Menschen mit niedriger Bildung werden seltener angesprochen“, sagte Vogel.

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, Ausgabe 265 April 2025