Deutschlandfunk: Spenden, der moderne Ablasshandel

Lieber etwas zahlen, statt sich an der Gemeinschaftsarbeit zu beteiligen oder beim umwelt- und sozialschädlichen Urlaub einzuschränken: Ist die Spendenquittung der Ablassbrief des 21. Jahrhunderts? In dem Beitrag „Schlechtes Gewissen – kann man sich von der Verantwortung freikaufen?“ des Deutschlandfunks wird diese Frage bejaht. Autor Christian Blees findet Ablasshändel aller Art, vom CO2-Zertifikat über die Ausgleichsabgabe von Arbeitgebern, die keine behinderten Menschen beschäftigen, bis zur Ablösezahlung von Bauherren wegen fehlenden Parkplätzen. In der Sache steckt allerdings ein sozialer Aspekt mit unschönem Spaltungspotenzial. Blees zitiert den Konsumforscher Wolfgang Ullrich: „Wird das gute Gewissen an den Geldbeutel geknüpft, sind Ärmere von vornherein davon ausgeschlossen.“ Der Beitrag erschien am 11. Oktober 2021.

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Ausgabe 227 Oktober 2021