„Deutschlandfunk“: Uneinigkeit über Geldbedarf der Sportvereine

Laut einer Hochrechnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) soll der finanzielle Schaden für Sportvereine durch die Corona-Krise bundesweit mehr als eine Milliarde Euro betragen. Dieser fordert deshalb einen Notfallfonds aus Steuermitteln. Doch es gibt Uneinigkeit darüber, ob die Summe tatsächlich so hoch ist. Der Deutschlandfunk gibt die unterschiedlichen Positionen wieder:

„Während FDP-Politkerin Britta Dassler meinte, die Summer könne sogar noch höher sein, wirft Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses, dem DOSB vor, mit unbelegbaren Zahlen zu hantieren. 12.000 Euro sollen die Vereine durchschnittlich durch die Coronakrise verlieren. Diese Zahl hat der DOSB auf Grundlage eine Umfrage ermittelt. Bei 90.000 Sportvereinen ergibt das eine Summe von mehr als einer Milliarde Euro.“

Der Sportwissenschaftler und ehemaligen Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, Lutz Thieme, ist skeptisch: „Wenn man sich die Vereinslandschaft anschaut, hat man es eher mit kleineren Vereinen zu tun. Die bewegen nicht so viel Geld. Da sind einige Ausreißer von größeren Vereinen dabei und wenn ich die hochrechne, komme ich auf die vom DOSB angegebene Summe.“ Ein Rettungsschirm sei dennoch notwendig. Denn laut Thieme gehe es vor allem den Vereinen schlecht, die eigene Sportstätten unterhalten. In den meisten Bundesländern gibt es inzwischen Hilfsprogramme für Vereine.

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Ausgabe 212 Juni 2020