Diakonie: Hilfsorganisationen nicht mehr so bekannt

Alle traditionellen großen Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen haben beim Bekanntheitsgrad eingebüßt, meldet das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche Deutschland (SI EKD) nach Auswertung einer bundesweiten repräsentativen telefonischen Erhebung unter 2.001 Teilnehmern ab 14 Jahren. So kannten bei der Vorgängererhebung 2001 noch 99 Prozent das Deutsche Rote Kreuz, 2016 waren es noch 91 Prozent. Besonders starke Einbußen hatten die Arbeiterwohlfahrt (von 91 auf 63 Prozent), die AIDS-Hilfe (von 88 auf 59 Prozent) und das Müttergenesungswerk (von 81 auf 55 Prozent). Die Diakonie, die Wohlfahrtsorganisation der evangelischen Kirche, war nur 2001 für 84 Prozent ein Begriff, 2016 noch für 70 Prozent. Noch schlechter haben sich in der Bevölkerung die Einschätzungen entwickelt, ob eine Organisation unterstützungswürdig ist. Hier sanken die Werte beispielsweise beim Kinderhilfswerk UNICEF von 87 auf 54 Prozent, bei der Menschenrechtsorganisation Amnesty International von 71 auf 52 Prozent und bei der Deutschen Krebshilfe von 93 auf 72 Prozent. Auch die Diakonie verzeichnete hier Verluste. Der Studienbericht nennt Alter und Neugründungen von Vereinen als mögliche Ursachen für die Entwicklungen. Er wurde unter dem Titel “Nah dran? Trends zu Bekanntheit und Image der Diakonie” von Petra-Angela Ahrens in der Reihe SI Kompakt veröffentlicht, Ausgabe 2-2018.

www.si-ekd.de/download/SI-Kompakt_2-2018_final.pdf

Ausgabe 189 Mai 2018