Dem Gründer und Vorstand des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo, Dr. Andreas Rickert, widmete „Die Zeit“ am 2. Juni 2021 ein Porträt („Die Vermessung des Guten“ von Sonja Banze). Rickert erscheint darin als umtriebiger und passionierter Weltverbesserer, der Reichen erklärt, wie sie in „Impact“ investieren können, also gleichzeitig Rendite erzielen und dabei gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Zu diesem Zweck habe er vor zwölf Jahren Phineo gegründet, „eine Art Ratingagentur für gemeinnützige Organisationen“. Deren Konzept allerdings ist nicht unumstritten. So argumentiert der Direktor des Maecenata-Instituts, Dr. Rupert Graf Strachwitz, der Grundgedanke der Philanthropie werde ausgehöhlt, Empathie zugunsten von Effektivität an die Seite gedrängt. Und auch Dr. Volker Then vom Heidelberger Centrum für soziale Investitionen und Innovationen sieht Schwächen bei der Wirkungsmessung: „So einfach, wie das klingt, ist es nicht. Es gibt noch keine Standards.“ Rickert, so Banze, zeige sich zwar einsichtig, gehe aber unterdessen weiter seinem Geschäft nach und bleibe auf Du-und-Du mit den Ottos, Boschs und Klattens dieser Welt. Der neueste Coup des einstigen McKinsey Beraters: eine Impact-Investing-Plattform, mit der er „das ganz große Geld mobilisieren“ wolle.
www.zeit.de/2021/23/andreas-rickert-phineo-beratung-spenden-ngos-reichtum-mckinsey