Eine umfassende internationale Unternehmensberichterstattung, die Finanzkennzahlen mit sozialen, ökologischen und Governance-Informationen in einem einzigen Report verbindet, ist das Ziel des seit Juli 2010 tätigen International Integrated Reporting Committee (IIRC). Ein Diskussionspapier zu seinem Vorhaben hat das IIRC am 12.09.2011 unter dem Titel “Towards Integrated Reporting – Communicating Value in the 21st Century” veröffentlicht. Bis Mitte Dezember 2011 können Interessierte zu den Vorschlägen Stellung nehmen. Integrated Reporting (IR) soll bestehende Berichtssysteme etwa der Global Reporting Initaitive oder des UN Global Compact weiterentwickeln und so auf die veränderten Bedingungen für Unternehmenshandeln im 21. Jahrhundert eingehen, wie etwa Globalisierung, Ressourcenknappheit, Bevölkerungswachstum oder die höheren Erwartungen an Transparenz und Verantwortlichkeit (accountability). Investoren sowie Stakeholdern – anfangs von Unternehmen, letztlich aber auch von öffentlichen Einrichtungen oder Non-Profit-Organisationen – soll IR eine auch in die Zukunft gerichtete Einschätzung von Geschäftsmodell und Strategie ermöglichen. Das 40-köpfige IIRC bilden international tätige Vertreter von Unternehmen, Investmentfirmen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Wissenschaft und Organisationen der Zivilgesellschaft wie Transparency International oder WWF. Die Entwicklung eines IR-Rahmenwerks startet das IIRC ab Oktober 2011 in einer Pilotphase mit rund 200 Unternehmen, darunter der Computerkonzern Microsoft oder die Bank HSBC. Der erste Entwurf soll 2012 veröffentlicht werden.
Diskussionspapier zu Integrated Reporting veröffentlicht
, Ausgabe 116 September 2011