Die Einen halten es für ein Ehrenamt, die Anderen versuchen davon zu leben: Die Vorstellung darüber, ob ein Honorar in der freien Bildung mehr ist als eine Aufwandsentschädigung, gehen auseinander, wie Anna Lehmann am 24. März 2016 in der tageszeitung (taz) unter dem Titel “Vom Ehrenamt kann man nicht leben” berichtete. Demnach liegen viele Honorare in der politischen Bildung weit unter dem Mindestlohn, doch versuchten viele Solo-Selbstständige, davon zu leben. Damit liegen sie nach Auffassung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) falsch, so Lehmann, die dort nachfragte und zu hören bekam, dass der DGB die Honorare als Aufwandsentschädigung und die Referenten als Ehrenamtliche betrachte. Miriam Pieschke von der Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde von Lehmann demgegenüber mit den Worten zitiert, die Auffassung der Bildungsträger, es handele sich um ehrenamtliches Engagement, werde der tatsächlichen Lage daher nicht mehr gerecht.
taz: Ehrenamt als Existenzgrundlage
, Ausgabe 165 März 2016