Was treibt Superreiche wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg oder Microsoft-Gründer Bill Gates zu ihren großen Spenden an?, fragte sich Evgeny Morozov. Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte seine Überlegungen am 19. Oktober 2016 unter dem Titel “Geld für die Welt” in der Süddeutschen Zeitung. Die im Industriezeitalter noch übliche klare Trennung zwischen Wohltätigkeit und Profit sei aufgeweicht:” Heute gehören zu den mächtigsten Konzernen der Welt fünf Technologie-Unternehmen, bei denen man kaum erkennen kann, wo ihre Geschäftstätigkeiten enden und die Wohltätigkeit anfängt.” Diese Unklarheit sei “kein Fehler, sondern ein wesentliches Merkmal”, so Morozov. “Die Logik, die Zuckerberg und Omidyar antreibt, besteht darin, uns zu zeigen, dass raubgieriger Kapitalismus viel Gutes tun wird, sobald er vollkommen entfesselt ist.”
Süddeutsche: Eigennutz der Superreichen
, Ausgabe 172 Oktober 2016