Berlin: Eine gemeinnützige Schule kann starten, die andere nicht

Im Berliner Stadtteil Wedding hat im August 2014 die private Quinoa -Sekundarschule ihren Betrieb aufgenommen. Sie will sozial benachteiligten Kindern eine besondere Förderung und eine Alternative zu den staatlichen Schulen anbieten. Der Wedding gilt als Brennpunktbezirk. Jeder dritte Schüler verlässt hier die Schule ohne Abschluss. Die Schule erfreut sich großer Unterstützung durch zahlreiche namhafte Förderer, die Geld oder Sachleistungen spenden, darunter die Vodafone Stiftung, die Deutsche Post DHL, die Haniel Stiftung, die Veolia Stiftung, aber auch eine Reihe von Einzelpersonen. Die Förderung ermöglicht, dass das Schulgeld zwischen 50 und 100 Euro beträgt und für Kinder aus Sozialleistungen empfangenden Familien kostenfrei ist. Quinoa wurde als gemeinnützige Unternehmensgesellschaft gegründet. Im März 2014 hat die Montessori Stiftung, die seit Jahren eine freie Schule betreibt, die Trägerschaft übernommen.
Offenbar an der Trägerschaft gescheitert ist dagegen in diesem Jahr ein zweites privates Schulprojekt, die Bürgerschule in Berlin-Wedding. Gründer ist die Bürgerplattform Wedding, ein Zusammenschluss aus 40 Initiativen und Gruppen, darunter Moscheen, Kirchengemeinden und Jugendeinrichtungen. Sie will mit Unterstützung von Bürgern aus dem Stadtteil einen komplett kostenlosen Schulbesuch für sozial benachteiligte Schüler anbieten und hat dafür auch private Geldgeber gefunden. Wie auch die Quinoa-Schule braucht sie trotzdem staatliche Unterstützung. Diese jedoch bleibt in diesem Jahr noch aus, weil ihr Träger, die Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH, sich für staatliche Zuschüsse im Sekundarschulbereich noch nicht lange genug bewährt und ein Vorschlag für ein Alternativmodell keine Einigkeit erzielt habe, wie die Berliner Zeitung am 12. August 2014 berichtete.

, Ausgabe 148 August 2014