Adidas, DZ BANK und andere: Engagement für Flüchtlinge eher kleinteilig

36 große deutsche Unternehmen haben am 10. Februar 2016 die Internetplattform “Wir zusammen” vorgestellt. Dort präsentieren sie, was sie derzeit für Flüchtlinge tun. Die Projekte reichen von Praktikumsplätzen für Geflüchtete über Mentorenprogramme bis zu Versprechen, nötigenfalls Patenschaften zu übernehmen. So kündigt die adidas-Gruppe an, jeden ihrer 5.000 Mitarbeiter bis zu drei Tage lang für ehrenamtliche Tätigkeiten freizustellen, etwa, um Sport für Flüchtlinge anzubieten. Die DZ BANK Gruppe will in den kommenden zwei Jahren 50 Hospitationen und Praktika für junge Geflüchtete anbieten. Die Evonik Industries AG hat über die Evonik Stiftung im Herbst 2015 eine Million Euro für Ausbildungsprojekte und Sprachunterricht zur Verfügung gestellt. Die Adam Opel AG beteiligt sich an einem Mentorenprogramm zusammen mit der Universität Main und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). In 100 Tandems sollen Flüchtlinge bei Bewerbungen und Behördengängen unterstützt werden.
Die Größenordnung der präsentierten Projekte deckt sich mit Unternehmensumfragen, über die in der Presse zu lesen war. Einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung (München) zufolge beschäftigen nur 7 Prozent der Unternehmen Geflüchtete. Das derzeitige Hauptproblem seien das schleppende Asylverfahren und mangelnde Sprachkenntnisse, sagte dazu Frank-Jürgen Weise, Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) haben am 24. Februar 2016 ein 20 Millionen Euro schweres Programm zur Arbeitsmarktintegration vorgestellt: Jede IHK soll ein Konzept zur Beratung und Vermittlung junger Geflüchteter entwickeln.

, Ausgabe 164 Februar 2016