Junge Menschen kommen in Sportvereinen übermäßig mit Alkohol in Berührung, warnen die Soziologen Wolf-Dietrich Brettschneider und Erwin Gerlach nach Auswertung ihrer Langzeitstudie “Aufwachsen mit Sport”. Dafür begleiteten sie zehn Jahre lang Kinder und Jugendliche, die sich in Sportvereinen engagierten. Das Ergebnis: Die Wirkung des Engagements auf die Biographie werde überschätzt. Durchgängige positive Effekte auf psychische Gesundheit, Gewalt oder Persönlichkeitsentwicklung oder auch Adipositas seien nicht feststellbar. Immerhin rauchten sportlich aktive Jugendliche weniger als ihre Altersgenossen. Dafür würden sie in eine Kultur des Trinkens und Feierns eingeführt. Sportvereine sind in Deutschland trotz leichten Rückgangs noch immer das mit Abstand größte Feld für Engagement junger Menschen. Aktuelle Entwicklungen verzeichnet die Sonderauswertung des Freiwilligensurveys (1999-2009) für den Sport, die im August veröffentlicht (bürgerAktiv berichtete) und auch auf der Bundeskonferenz Sportentwicklung 2013 des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) diskutiert wurde.
Sport: Engagement kann schaden
, Ausgabe 139 Oktober 2013