Mit dem Fairtrade-Siegel zertifizierte Kaffeebauern gehen länger zur Schule, stellen seltener minderjährige Plantagenarbeiter ein und arbeiten ökologischer als ihre konventionell anbauenden Kollegen. Doch ökonomisch gehe es ihnen schlechter, berichtete am 12. August 2018 Marius Hasenheit unter dem Titel “Fairtrade? Bio? Für viele Kaffeebauern sind die Siegel ein Unglück” in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Da die zertifizierten Bauern oft voll auf die Kaffeebohne setzten, seien sie von Missernten stärker betroffen. Zudem übersteige das Angebot an zertifiziertem Kaffee die Nachfrage. “Häufig wird daher sogar zertifizierter Kaffee als konventioneller verkauft”, berichtete Hasenheit. Und solange die Röstung in Deutschland stattfinde, blieben die Produzenten in den Herkunftsländern von einem Löwenanteil der Wertschöpfung ausgeschlossen.
FAZ: Zertifikate bringen Kaffeebauern nichts
Ausgabe 192 August 2018