Ihre Kompetenzen in Sachen Finanzmarkt wollen bislang rund 30 Nichtregierungsorganisationen und Verbände künftig in der Non-Profit-Organisation „Finance Watch“ bündeln. Am 09.04.2011 in Brüssel gegründet, soll Finance Watch Akteuren eine Stimme verleihen, die nicht der Finanzindustrie angehören und die in der öffentlichen Debatte über den Finanzsektor bislang zu wenig Gehör finden. Initiiert wurde Finance Watch von 88 Mitgliedern des Europäischen Parlaments. Zu den zivilgesellschaftlichen Unterzeichnern zählen unter anderem Transparency International, Attac France, Oxfam und WEED – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V. sowie Gewerkschaften, Forschungsinstitute und Privatanlegervereinigungen. Finance Watch wird als „Association Internationale sans But Lucratif“ (AISBL) in Belgien registriert. Die Hälfte des jährlichen Budgets von 2 Millionen Euro soll die Europäische Kommission übernehmen, die andere Hälfte sollen Stiftungen und Privatpersonen beitragen. Eine zivilgesellschaftliche Gegenexpertise zur Lobby der Finanzakteure hatten 22 Europaabgeordnete von fünf Parteien bereits im Juni 2010 als Reaktion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise angeregt. (< Ausgabe 102 - Juni 2010, > Kommentar)
Finance Watch – zivilgesellschaftliche Stimme im Finanzbereich
, Ausgabe 111 April 2011