Anlässlich seines zehnten Jubiläums hat der Nachhaltigkeitsrat eine Studie über die Effekte des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Auftrag gegeben. Der Preis wird jährlich vergeben. Der Studie zufolge bewirkt er, dass die am Wettbewerb teilnehmenden Unternehmen sich intern intensiver mit ihrer Umweltbilanz und ihrer Sozialwirkung auseinandersetzen. Wenn es um Geld geht, lässt die Wirkung allerdings zu wünschen übrig: So goutierten Geldgeber nur bei 35 Prozent der befragten Unternehmen deren Nachhaltigkeitsbestrebungen durch bessere Kreditkonditionen; bei internen Anreizsystemen für Führungskräfte spielen Nachhaltigkeitsziele nur bei einem Viertel der Unternehmen eine Rolle, und nicht zuletzt berichteten rund zwei Drittel der befragten Unternehmen, dass ihre Nachhaltigkeit für die Kaufentscheidung der Kunden bedeutungslos sei. Für die Studie befragte die Beratung time2sustain unter der Leitung von Dr. Matthias Kannegiesser die Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren beworben haben. 122 Unternehmen antworteten, vor allem aus der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche, während Automobilunternehmen und die Finanzbranche unterrepräsentiert waren.
Positivere Erkenntnisse meldete die Unternehmensberatung Boston Consulting Group: Sozial und ökologisch engagierte Unternehmen machten mehr Gewinn, weil sie zukunftsorientiert seien und die Kunden beispielsweise die Verwendung biologisch abbaubarer Ressourcen honorierten. Das ergab eine Studie der Beratung, über die am 31. Oktober 2017 Die Zeit berichtete. Für die Untersuchung seien 300 Unternehmen befragt und verglichen worden.
Befragungen zu Engagement: Finanzielle Effekte? Ja und nein
, Ausgabe 184 November-Dezember 2017