Volksbund: Finanznöte und interner Streit

Der letzte Krieg auf deutschem Boden liegt erfreulich weit zurück; damit sinkt offenbar auch die Bereitschaft, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu spenden, der die Gräber deutscher Kriegstoter des ersten und zweiten Weltkriegs im Ausland pflegt. Wie sein Präsident Markus Meckel erklärte, geht der Volksbund davon aus, dass die Spenden bis 2020 um jährlich vier Prozent sinken werden, die Einnahmen aus Sammlungen um drei Prozent, während auf der anderen Seite mit steigenden Kosten allein aufgrund von Inflation und Tarifsteigerungen zu rechnen sei. Für 2020 rechne man daher mit Fehlbeträgen von bis zu 20 Millionen Euro. Er sei im Gespräch mit Vertretern der Bundesregierung und des Bundestags, erklärte Meckel am 20. Juli 2016, und habe die Bereitschaft signalisiert bekommen, “sich diesen Problemen zu stellen”. Dafür allerdings seien Reformen vonnöten. Meckel steht der 97 Jahre alten Organisation seit drei Jahren vor und pflegt einen offensiveren Umgang mit der Öffentlichkeit als seine Vorgänger. Außerdem verordnete er dem Volksbund ein neues Leitbild. Medienberichten zufolge gibt es interne Kompetenzstreitigkeiten, so dass Meckels Wiederwahl im Herbst 2016 gefährdet ist.

, Ausgabe 169 Juli 2016