FJ SB: Kultur der Abhängigkeiten

Eine „Kultur der Abhängigkeiten“, in der zivilgesellschaftliche Organisationen mit „kreativem Opportunismus“ die Erwartungen ihrer Geldgeber aus der Politik zu erfüllen suchen, beklagt Prof. Dr. Adalbert Evers vom CSI Heidelberg im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (FJ SB Jg. 32, Heft 2, Juni 2019). So könne die kritische Rolle von Zivilgesellschaft schlecht gedeihen. Ursächlich dafür unter anderem: „Der übliche Parteientalk richtet sich nicht an zivilgesellschaftliche Organisationen, sondern an Einzelbürger, so als gäbe es keine Gesellschaft mit eigenen Assoziationen und Netzwerken, kleinen und großen, sondern nur Einzelpersonen.“ Parteien wie Bündnis 90/Die Grünen sollten versuchen, eine Mittlerrolle zwischen gesellschaftlichen Bewegungen und institutionalisierter Politik wiederzugewinnen, so Evers. Der Beitrag erschien unter dem Titel „Falsch verbunden? Repräsentation unter Reformdruck“.

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Ausgabe 204 September 2019