FJNSB: CSR und Lobbyismus

Das Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen diskutiert über “Lobbyismus zwischen Öffentlichkeit und Hinterzimmer” (Heft 1 – März 2009). Dietmar Jazbinsek beschreibt in seinem Beitrag “Corporate Social Responsibility: Vom Nutzen der Wirtschaftsethik für den Wirtschaftslobbyismus”, wie CSR-Aktivitäten Unternehmen “als Türöffner zu den Büros von Entscheidungsträgern” dienen können. Sozial verantwortliche Unternehmen produzierten Dankbarkeit ähnlich wie Güter und Dienstleistungen; diese Praxis ließe sich mit dem Vorgehen der Mafia vergleichen, so Jazbinsek. Er betont, dass soziales Engagement von Unternehmen nicht dauerhaft angelegt ist und “wir uns davon keine dauerhafte und flächendeckende Lösung gesellschaftlicher Probleme erhoffen” dürften. – Adalbert Evers plädiert in seinem Beitrag zum Verhältnis von Zivilgesellschaft und Drittem Sektor dafür, die beiden Begriffe schärfer zu fassen: Begrenze man den Dritten Sektor auf ‘Engagement’ und ‘Selbstorganisation’, die Zivilgesellschaft auf die ‘Gesamtheit aller Aktivbürger’, löse man beide Konzepte aus ihrem gesellschaftlichen Umfeld. Evers fordert zudem, sich in der Forschung genauer mit dem Zusammenhang von Marktlogiken und Drittem Sektor zu befassen.

, Ausgabe 90 Mai 2009