FJSB: Politische Polarisierung und gesellschaftliche Spaltung

Gegenmobilisierung kann „Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Konflikte schaffen und die Agenda der Politik beeinflussen. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass Konflikte den Weg von der Straße in die demokratischen Institutionen finden“, schreibt Dr. Sebastian Hellmeier vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) in seiner Betrachtung „Polarisierung auf der Straße – Die politischen Folgen der Dynamiken von Protest und Gegenprotest“. Sie ist im Schwerpunkt des Forschungsjournals Soziale Bewegungen (FJSB) 35/2022 erschienen, der sich mit politischer Polarisierung und gespaltener Gesellschaft befasst. Weitere Beiträge beschreiben das Phänomen in seinen Erscheinungsformen und –orten, etwa den sozialen Medien. Auf der Suche nach Lösungen schreiben im Beitrag „Verständigung statt Polarisierung“ Prof. Dr. Jürgen Maes und Dr. Mathias Jaudas (Bundeswehr Universität München) sowie Prof. Dr. Elisabeth Kals und Dr. Isabel T. Strubel (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt): „Wenn einige Einsichten des psychologischen Mediationsmodells mehr Platz im politischen Leben finden würden, könnte die Politik in ihrem Bemühen um Verständlichkeit, Verständnis, Ausgleich und kooperative Problemlösungen auch zum Vorbild für eine polarisierte Gesellschaft werden, mehr aufeinander zu als aufeinander los zu gehen.“

FORSCHUNGSJOURNAL.DE/HEFTE/2022-HEFT2-GESPALTENE-GESELLSCHAFT-POLITISCHE-POLARISIERUNG

, Ausgabe 234 Juni 2022