Forschung: Big Brother für den guten Zweck

Soziale Kontrolle erzeugt sozial erwünschtes Verhalten, das ist logisch und bekannt. Interessanterweise braucht man dazu jedoch gar keine echten Personen, die ihre Mitmenschen überwachen. Wie Tests mit einer Spendenbox in einem US-amerikanischen Kindermuseum zeigten, reicht schon die Abbildung eines Augenpaars, um Menschen tiefer in die Tasche greifen zu lassen. Eine Psychologie-Doktorandin der University of Virginia hatte den schriftlichen Hinweis, dass Spenden erwünscht sind, an der Spendenbox durch verschiedene Piktogramme mit Bildern von Augen, Ohren, einer Nase oder einem Sessel ersetzt. Ergebnis: Die Augen wirkten am stärksten. Die Spende pro Besucher erhöhte sich zwar nur um durchschnittlich einen US-Cent pro Besucher. Doch das summierte sich auf einen Zuwachs von zwölf US-Dollar pro Woche zum üblichen Spendenaufkommen von 15 US-Dollar.

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Ausgabe 194 Oktober 2018