Als “Musterbeispiel” paternalistischer Umverteilung beschreibt Stephan Hebel die Gates Foundation in der Frankfurter Rundschau vom 18.10.2011. Mäzenatentum sei in Gesellschaften, die privaten Reichtum kennen, legitim. “Gefährlich wird es dann, wenn die freiwillige und damit willkürliche (Um-)Verteilung privaten Vermögens ihre Rolle wechselt: Wenn sie nicht mehr als Ergänzung, sondern als Ersatz für die Sicherung des Gemeinwohls herangezogen wird.” Die Gates Foundation stemme sich etwa gegen eine Lockerung des Patentschutzes auf Medikamente in Entwicklungsländern, so Hebel, und mache damit der Weltgesundheitsorganisation WHO die Definitionsmacht über das Gemeinwohl streitig. “So altruistisch die Motive der großen Mäzene auch sind: Ohne steuernden Staat steckt in ihnen eine große Gefahr.” (> Fachmedien)
FR: Gates Foundation – die Willkür privater Umverteilung
, Ausgabe 117 Oktober 2011